Schwieriger Ruhestand
Wie Frauen mit Altersarmut umgehen
Die Renten von Frauen liegen im Durchschnitt immer noch 60 Prozent unter denen von Männern. Frauen sind daher im Alter überproportional von Armut bedroht. Auch weil in ihrer Generation wenig Wert auf eine gute Ausbildung gelegt worden ist. Doch den Frauen helfen die Erlebnisse der Nachkriegszeit.
Von Rebecca Hillauer
Essensausgabe bei der Berliner Tafel in Berlin-Neukölln. Auf ausgeklappten Tapeziertischen stapeln sich Kisten mit Obst und Gemüse, mit Brot, Kuchen, Blumen und Stofftieren. Gabi und Ute haben ihre Einkaufstrollys und je zwei riesige Taschen voll bepackt. Die Seniorinnen setzen sich an der Eingangstür an einen Tisch, packen dort alles wieder aus und dann, in anderer Reihenfolge, wieder ein.
Ute: „Damit ich das irgendwie nach Hause transportieren kann.“
Gabi: „Zum Beispiel Obst und Gemüse wird dann matschig. Darum haben wir Behälter mit, um das zu verpacken, damit das Alles heile nach Hause kommt.“
Ute ist 63 und ehemalige Altenpflegerin. Aufgrund der berufsbedingten körperlichen Belastungen ist sie frühverrentet. Gabi ist 75, war Verkäuferin bei Hertie und Karstadt. Nach ihrer Scheidung vor 40 Jahren zog sie ihre Kinder alleine groß. Beide Frauen leben von rund 400 Euro. Gabi rechnet vor:
„Also 695 Euro habe ich in etwa Rente, 195€ Grundsicherung kriege ich noch. Das sind 900 Euro. Darunter sind 489€ Miete. Von dem Rest muss ich dann Strom, Telefon, Versicherung. Bevor ich zur Tafel gegangen bin, habe ich mir wirklich überlegt, kaufst du dir jetzt ein Brot? Ich habe aber auch Appetit auf einen Apfel. Kann ich nicht. Dann gehe ich lieber und kaufe mir Brot, da werde ich von satt.“
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