Das Ende der Welt aus weiblicher Sicht
Das finsterste Buch dieses Frühjahrs stammt von einer jungen Berliner Autorin. Helene Bukowski entwirft eine Postapokalypse, in der die politischen Abschottungsfantasien unserer Zeit auf die Spitze getrieben werden.
Was von der Zivilisation übrig bleibt, sind Konserven und Worte. Worte wie „Haus“, „Hund“ und „Wald“, „Nebel“ oder „Rost“. Oder auch „Goldrauten“, „Beifuß“, „Brennnesseln“. Im Lexikon ist noch von „Schlachtabfällen“ und „Dosenfutter“ die Rede, doch Skalde, die gerade lesen gelernt hat, kann sich darunter nichts vorstellen, denn die beiden Hunde im Haus bekommen nur Baumrinde zu essen.
Skalde und ihre Mutter Edith ernähren sich von Kartoffeln aus dem Garten, gefangenen Kaninchen und kostbaren Konserven – Sauerkraut, Schmalzfleisch, Kondensmilch –, die Edith auf geheimnisvollen Beutefahrten auftreibt. Möwen, die hier gelegentlich tot vom Himmel fallen, dürfen nicht verzehrt werden.
An diesem namenlosen Ort ist Mangel normal, ebenso wie die täglich unbarmherziger herabbrennende Sonne, die die ohnehin prekären Ernten immer magerer ausfallen lässt. Im Überfluss vorhanden sind allein die Bücher, erhandelt vom befreundeten Nachbarn Kurt im Tausch gegen einen handgenähten Mantel aus Kaninchenfellen.
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