Peter Kurzeck: „Der vorige Sommer und der Sommer davor“ – Panik und Zauberei
Unfassbare Prosa. Jedes Jahr eines Büchner-Preises würdig. Zu Peter Kurzecks jetzt postum herausgekommenem Roman „Der vorige Sommer und der Sommer davor“.
In unserer Kindheit gab es Augenblicke, da war sie plötzlich weg, die Zeit, und wir merkten es nicht einmal. Die berühmten Nachmittage in den Sommerferien, die Samstage, eine stehende Fläche. Dem neuen Buch von Peter Kurzeck gelingt genau das in den meisten seiner Momente: die völlige Aufhebung von Zeit.
Peter Kurzeck ist der große Erinnerungskünstler der deutschen Literatur der letzten Jahrzehnte. Durch seine Bücher kann man so detailliert in vergangene Tage, Orte, Gesellschaftszusammenhänge eintauchen, dass die oft zitierte Detailakribie von Joyce’ Ulysses damit schwer mithalten könnte. Dem Frankfurter Stadtteil Bockenheim hat Peter Kurzeck ein Denkmal gesetzt, wie es selbst andere, größere, mit mehr Mythen verwobene Städte nicht vorweisen können.
Hat uns Kurzeck in seinen letzten Büchern ... ach ja, Peter Kurzeck ist übrigens seit einigen Jahren tot ... immer wieder durch jenes Frankfurt und vor allem eben Bockenheim des Jahres 1983/84 geführt, und von da sich rückerinnernd immer wieder in seine Kindheit im oberhessischen Staufenberg, so bekommen wir nun plötzlich ein Urlaubsbuch in die Hand: „Der vorige Sommer und der Sommer davor“. Schon der Titel arbeitet an der Aufhebung von Zeit. Das ist nun also das Buch, posthum veröffentlicht, von dem Peter Kurzeck seit vielleicht fünfzehn Jahren (auch mir gegenüber) gesprochen hatte. Dass es sich um ein so durchgeschriebenes, umfangreiches Manuskript handeln würde, ist überraschend und beglückend zugleich. Was darin zu lesen steht, kennen alle Kurzeck-Leserinnen und -Leser bereits.
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https://www.fr.de/kultur/literatur/peter...i-12959005.html
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