Verfolgungsfreie Gebiete
Trotz der erneuten Eskalation des Krieges in Afghanistan lehnen die Berliner Regierungsfraktionen eine Aussetzung der Abschiebungen an den Hindukusch ab. Es gebe "nach wie vor verfolgungsfreie Gebiete", wird ein CDU-Abgeordneter aus dem Bundestag zitiert; man wolle deshalb auch in Zukunft Afghanen unter Zwang in ihr Herkunftsland zurückbringen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundespolizei ihre Außenstelle in Kabul nach einem Anschlag aufgegeben und einen Teil des Personals aus Kabul evakuiert; die Lage dort sei viel zu gefährlich, hieß es zur Erklärung. Tatsächlich hatten die Taliban bereits Ende August und Anfang September mit Blitzoffensiven zwei Provinzhauptstädte im Norden des Landes kurzzeitig eingenommen, um ihre Stärke zu demonstrieren. Nach der Beendigung der Gespräche über ein Friedensabkommen durch US-Präsident Donald Trump haben sie nun die Attacken auch in anderen Provinzen intensiviert. Dabei kamen in diesem Jahr erstmals mehr Zivilisten durch Angriffe der Regierung und ihrer westlichen Verbündeten zu Tode als durch Anschläge der Taliban.
Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen der Trump-Administration und den Taliban über ein Friedensabkommen für Afghanistan eskalieren die Kämpfe in dem Land erneut. Bereits am 31. August hatten die Taliban mit einem Angriff auf die Provinzhauptstadt Kunduz ihre militärische Stärke deutlich gemacht; sie waren innerhalb weniger Stunden durch mehrere Vororte weit in Richtung auf das Stadtzentrum vorgedrungen und hatten auch das Feldlager Pamir unter Beschuss genommen, in dem sich zu jenem Zeitpunkt über 80 deutsche Soldaten befanden. Die Bundeswehr "berät" dort den Stab der afghanischen 20. Division, der für mehrere Provinzen im Norden des Landes zuständig ist. Die Taliban feuerten laut Angaben der deutschen Streitkräfte acht Geschosse auf das Feldlager ab, von denen vier ihr Ziel trafen; Personen kamen allerdings nicht zu Schaden. Die Angreifer konnten nach heftigen Kämpfen zurückgeschlagen werden. Bereits kurz darauf kam es zu einer zweiten Blitzoffensive der Taliban, dieses Mal in Pul-e Khumri, der Hauptstadt der südlich der Provinz Kunduz gelegenen Provinz Baghlan.[1]
Stuften Beobachter die jüngsten Taliban-Vorstöße in Kunduz und in Pul-e Khumri noch eher als Machtdemonstrationen ein, die zeigen sollten, dass sogar Provinzhauptstädte nicht sicher sind, so sind seit der Mitteilung von US-Präsident Donald Trump, die Verhandlungen mit den Taliban seien "tot", Kämpfe auch in weiteren Landesteilen entbrannt. Regierungsvertreter räumen ein, es sei zu Gefechten in mindestens zehn Provinzen gekommen, darunter erneut Kunduz und Baghlan. Beide gelten als strategisch wichtig. Die Angriffe der Taliban werden dabei auch als Beginn der vielleicht letzten Offensive vor Beginn des Winters eingestuft, der Kämpfe in Afghanistans Gebirgsregionen nahezu unmöglich macht.[2] Am Mittwoch, dem 18. Jahrestag der Anschläge des 11. September 2001, explodierte zudem eine Rakete bei der US-Botschaft in Kabul. Die Attacke belegte zum wiederholten Mal, dass auch US-Ziele in der afghanischen Hauptstadt verwundbar sind.
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https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8043/
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