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Starker Zulauf bei Tafeln: Mehr als Lebensmittelspenden

#1 von Sirius , 19.09.2019 18:00

Starker Zulauf bei Tafeln
Mehr als Lebensmittelspenden

Die Tafeln in Deutschland versorgen eine steigende Anzahl von Menschen mit Lebensmitteln, etwa zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig retten die Vereine im großen Umfang Lebensmittel. Eine Doppelrolle, die der Staat nicht würdigt, sagen sie – und fordern finanzielle Unterstützung.
Von Claudia van Laak

Sie steigt – die Zahl derjenigen, die sich Lebensmittel bei den Tafeln abholen. 1,65 Millionen Menschen sind es aktuell, zehn Prozent mehr als im letzten Jahr. Besonders schnell steigt die Zahl der bedürftigen Rentnerinnen und Rentner, beklagt der Bundesvorsitzende der Tafel Deutschland Jochen Brühl – und zwar um 20 Prozent.
„Das ist natürlich sehr erschreckend, weil wir auch wissen, dass viele Menschen, die Rentnerinnen und Rentner sind, sich oft schämen. Die Tafeln sind eine Art Seismograph, an den Tafeln spiegeln sich gesellschaftliche Entwicklungen wieder und manche sind für uns auch alarmierend.“

Haben die knapp 950 Tafeln in Deutschland lange Jahre ihr soziales Engagement für Bedürftige in den Mittelpunkt gestellt, betonen sie aktuell auch die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung. Die Tafeln retten jede Minute 500 Kilogramm Lebensmittel vor der Vernichtung, betont Bundesvorsitzender Brühl.
„Das ist eine unglaubliche Zahl. Die Tafeln sind die größte Organisation, die Lebensmittel rettet, und zwar im Jahr 265.000 Tonnen.“

Die gemeinnützigen Initiativen könnten noch mehr Lebensmittel retten – wenn sie erstens mehr Helferinnen und Helfer hätten und sich zweitens logistisch professioneller aufstellen könnten, zum Beispiel mit eigenen Kühlhäusern. Deshalb will der Bundesverband der Tafeln jetzt Geld vom Staat. Geschäftsführerin Evelin Schulz:

Weiterlesen:

https://www.deutschlandfunk.de/starker-z...ticle_id=459100

Anmerkung unseres Lesers A.L.: Die “Tafeln” darf es in einem Land wie Deutschland eigentlich gar nicht geben. Der Staat, vertreten durch die Parlamente im Bund und den Bundesländern, muss das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes (GG) durch seine Gesetzgebung so gestalten, dass es bedürftiger Lebensmittelspenden durch zivilgesellschaftliche Organisationen und Wohlfahrtsverbände nicht geben muss. Stattdessen hat er die Institutionalisierung dieser Einrichtungen durch eine mutmaßlich verfassungswidrige Politik der Leistungsbemessung im Sozialgesetzbuch II (SGB II) gefördert. Wenn nun vermehrt Rentner zu den “Tafeln” kommen, scheint es ein Problem mit zu niedrigen Renten zu geben. Das die “Tafeln” nun finanzielle Unterstützung, nicht etwa für ihre Arbeit, sondern für die “Rettung” von Lebensmitteln, fordern, spricht da für sich.


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Sirius
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