Feindbild Greta Thunberg: Jung, weiblich, verhasst
Greta Thunberg ist zum Gesicht einer neuen Bewegung geworden - und zum Hassobjekt. Nach ihrer jüngsten Rede wünschen ihr Nutzer sogar den Tod. Kein Einzelfall: Besonders junge Frauen werden massiv attackiert.
Von Patrick Gensing, ARD-faktenfinder
Die Rede der Klimaaktivistin Greta Thunberg vor dem UN-Klimagipfel hat für sehr gegensätzliche Reaktionen gesorgt: Während viele Kommentatoren ihre Abrechnung mit der Klimapolitik als mutig und notwendig loben, schlägt ihr von anderer Seite offener Hass entgegen.
Auf der Facebook-Seite der AfD-Wismar beispielsweise beleidigen Kommentatoren die 16-Jährige offen - und wünschen ihr sogar den Tod, um den CO2-Ausstoß zu senken. In einem weiteren Kommentar dazu heißt es, auch alle Klimaschützer sollten aufhören zu atmen - und dies solle auch gesetzlich festgelegt werden.
Thunberg ist längst zu einem zentralen Feindbild im Netz geworden. Sie wird dabei nicht nur als Aktivistin, sondern auch als naives Kind und vermeintlich "Kranke" angegriffen - da bei ihr das Asperger-Syndrom diagnostiziert wurde. Auf der AfD-Seite Wismar steht beispielsweise an die 16-Jährige gerichtet: "Deine Zukunft liegt in der Psychiatrie, Greta."
Solche Kommentare sind keine Einzelfälle: Amnesty International veröffentlichte eine Studie über Anfeindungen im Netz. Zahlreiche Frauen berichteten darin, dass verbale Gewalt auf Twitter floriere und dies selten geahndet werde. Frauen erhalten demnach Androhungen körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Sie berichteten, dass sich Anfeindungen gegen unterschiedliche Aspekte ihrer Identität richten - also beispielsweise Geschlecht, Hautfarbe oder Behinderung. Ziel der Gewalt und Belästigung sei es, ein frauenfeindliches Klima zu schaffen.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/f...unberg-101.html
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