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Wer jetzt gehen will (muss), der hat im Herz kein Trost, dem hat man die Liebe versagt. Man weiß nicht warum jemand geht, aber die Traurigkeit ist spürbar. Und Bücher nach Farben sortieren, ist eine tolle Idee! Wie meistens hinterlässt du viel Stoff zum Nachdenken, weegee, und lässt die Zeilen einfach nur wirken. Klasse geschrieben!
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle, Nild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit, Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle Schöne Blumen der Vergangenheit.
Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, Und das alte Lied von Gott und Christ Bebt durch Seelen und verkündet leise, Dass die kleinste Welt die größte ist.
Mit einer Axt bewaffnet, saus ich durch den Wald. Ich such noch einen Tannenbaum und mir ist ziemlich kalt.
In mir ist ein Gedanke, den ich so gar nicht mag. Dass ich in meinem Weihnachtsstress, etwas vergessen hab.
Geschenke für die Kinder? Oder gar für meine Frau? Ich kann mich nicht entsinnen, hab den Gedankenstau
Schön langsam wird mir immer kälter, der Frust wird riesengroß. Ich hab etwas vergessen, was ist bloß mit mir los.
Ein Collier für meine Frau, hab ich – weiß ich ganz genau. Für die Mädels Kaufgutscheine, das war einfach, wie ich meine. Für den Vater edle Tropfen, für Mutti noch ein Garn zum Stopfen. Für die Schwester was zum Naschen, für den Bruder rasch ein Hemd, für Onkel Heini einen Polster, weil der eh' ab sieben pennt. Wär da noch die Tante Paula, Franzi, Mizzi – Eduard, für die gibt es nur was Kleines, weil man in Krisenzeiten spart.
Endlich steht auf einer Lichtung, ein gar wunderbarer Baum. Ich geh in seine Richtung, diese Tanne muss ich hau'n.
So nehme ich nun meine Axt und hole aus zum Schlag. Da fällt mir plötzlich wieder ein, was ich vergessen hab.
Ich stehe hier vor unsrem Baum im winterlichen Wald. Nur mit Socken – ohne Schuh', d'rum ist mir auch so kalt.
Ihr braucht mal eine Pause im Büro: Ruft den Updatefaker im Browser auf, wählt zu eurem Rechner ein passendes Betriebssystem und klickt drauf. Browser mit F11 noch in Vollbild schalten und schon sieht es so aus, als würde ein endloses Rechner-Update laufen.
Markus Thielemann ist jung, auf einem Dorf in Norddeutschland groß geworden, lebt in Hannover und hat gerade seinen zweiten Roman geschrieben: Er spielt in der Lüneburger Heide und beschreibt die Landschaft als trügerisches Idyll. Es beginnt wie ein Roman aus dem 19. Jahrhundert, in einer Landschaft, die der junge Autor als "verblühtes Land", als "sacht gewellte Ödnis, gefärbt von braun verholztem Kraut und Sand" beschreibt. Ein eher uncooler Schauplatz, den Markus Thielemann gewählt hat: die südliche Heide, das von Hermann Löns besungene Naturschutzgebiet zwischen Celle und Uelzen.
"Von Norden rollt ein Donner", so der Titel, und schon auf Seite eins "... rollt der Donner und verhallt. Blitzlos. Keines der Tiere zuckt, auch der Hirte nicht." Der Hirte, 19 Jahre jung, heißt Jannes, Hauptdarsteller an diesem nur vermeintlich altmodischen Ort: "Die Geräusche des Stalls beruhigen ihn. Das von Wand zu Wand rollende Blöken, das wie von einem Regler hochgedreht anhebt, sobald er eintritt, Strohrascheln, das Surren der Halogenlampen, irgendwo kracht ein Horn gegen ein Holzgatter. Das Brummen der Lüfter. Der bekannte Geruch der Schnucken nach feuchtem Stroh und Mist, die Wärme der Tiere."
Ein trügerisches Idyll. In Thielemanns Sprache kommt uns die Heide zugleich fremd und vertraut vor, hier, wo die "Sonne hell und wirkungslos" scheint, wo "Böen sterbende Vegetation übers trostlose Braun der Landschaft blasen". Wo der Autor wortkarge Menschen findet und Wörter wie "kernschroff", "Schattenlaub" und "Fettwiesen".
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Kubitschek, Helferich, Kaiser: Neue Rechte vernetzt sich im Bundestag
Auf Einladung des AfD-Politikers Matthias Helferich kamen bekannte Gesichter der Neuen Rechten in Berlin zusammen. Doch statt Hinterzimmer zu nutzen, trafen sie sich offen im Bundestag – rechtsextreme Vernetzung im Herzen der Demokratie.
Bei Wein und Bier debattieren bekannte Rechtsextremisten, Abgeordnete und AfD-Vordenker am 3. Dezember in kleiner Runde in Berlin. Treffpunkt sind Räumlichkeiten des Bundestages. Fotos der Runde kursieren in Sozialen Netzwerken. Es sei an diesem Nachmittag um Streit, Feindschaft und Machtfragen gegangen, wie der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich (AfD) in seinen Posts schreibt. Helferich ist es auch, der Götz Kubitschek für diesen Nachmittag eingeladen hat. Die AfD-Bundestagsabgeordneten Christina Baum und Roger Beckamp sind vor Ort, der Neue-Rechte-Autor Benedikt Kaiser, sowie Erik Lehnert, Herausgeber eines neurechten Magazins und weitere Akteure aus dem sogenannten politischen Vorfeld. Kurz: Es treffen sich prominente Gesichter der Neuen Rechten.
Sie alle sind gekommen, um Kubitschek zu hören. Der Landesverfassungsschutz Sachsen-Anhalt beschreibt ihn als „einer der einflussreichsten Publizisten, Verleger und Netzwerker des rechtsextremistischen Spektrums der Neuen Rechten im deutschsprachigen Raum“. Kubitschek gilt auch als geistiger Vordenker für die AfD, etwa für Björn Höcke und Maximilian Krah und deren rechtsvölkische Thesen.
Diese bayerischen Unternehmen machen weiter Geschäfte in Russland – mit Millionen-Umsätzen
Von den vier deutschen Unternehmen mit dem höchsten Umsatzplus nach Kriegsbeginn sind gleich zwei aus Bayern. Besonders brisant ist der Fall Ehrmann. Welche Unternehmen weiter in Russland bleiben, zeigt unsere Karte.
Auch fast drei Jahre nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine machen deutsche Unternehmen weiter Geschäfte in Russland. Einer Liste der Universität Yale zufolge hat sich bis heute nur etwas mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen vom russischen Markt zurückgezogen. Zwölf Prozent haben Teile ihres Geschäfts abgezogen, grob ein Drittel macht weiter wie bisher. Diese Unternehmen verzichten – wenn überhaupt – nur auf Werbung und neue Investitionen.
Dazu gehören auch einige bayerische Firmen. Allen voran die Molkerei Ehrmann (Landkreis Unterallgäu) und die Käserei Hochland (Landkreis Lindau). Im ersten Kriegsjahr konnten beide Unternehmen ihren Umsatz in Russland deutlich steigern – Ehrmann um etwa 110 Millionen auf fast 450 Millionen Euro, Hochland um über 100 Millionen auf etwa 510 Millionen Euro. Ein Jahr später ging der Umsatz beider Unternehmen zwar wieder leicht zurück, blieb aber auf einem deutlich höheren Niveau als vor Kriegsbeginn. Das geht aus einem Bericht der Kyiv School of Economics (KSE) hervor. Laut der KSE gehörten die Firmen damit zu den vier deutschen Unternehmen mit dem größten Umsatzplus in Russland.
Für beide ist Russland ein wichtiger Absatzmarkt. Ehrmann erwirtschaftete 2022 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro Umsatz – über 40 Prozent davon in Russland. Das sorgt für Kritik. Ehrmann habe eine „bedeutende Stellung in der russischen Wirtschaft“ und sei ein „wichtiger Steuerzahler“, schrieb die proukrainische Nichtregierungsorganisation „B4Ukraine“ vergangenes Jahr in einem Brief an Ehrmann. Und warnt: „Damit könnte das Unternehmen indirekt an der Finanzierung der russischen Aggression beteiligt sein.“
Weihnachtsessen: Im Hunsrück ist der Kartoffelsalat am teuersten
Bei mehr als jedem dritten Deutschen gibt es zu Weihnachten Kartoffelsalat mit Würstchen. Doch nicht überall im Land kostet der Klassiker gleich viel, zeigt eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Bei der Frage, was an den Weihnachtsfeiertagen auf dem Teller landet, sind sich die Deutschen einig: 36 Prozent der Menschen wollen zu Weihnachten Kartoffelsalat mit Würstchen essen, zeigt eine aktuelle Statista-Befragung. Damit ist der Knollen-Klassiker beliebter als traditionsreiche Gerichte wie Raclette, Gänse- oder Entenbraten – und günstiger ist er auch, wie der aktualisierte Kartoffelsalat-Index des IW zeigt: Gerade einmal 7,29 Euro kostet die Variante auf Mayonnaise-Basis im Durchschnitt. Die Berechnungen basieren auf Preisdaten des Lebensmittelhändlers Rewe. Index-Grundlage sind Rezepte auf Basis von Essig-Öl oder Mayonnaise für jeweils vier Personen.
Während die Menschen in den neuen Bundesländern am günstigsten davonkommen, zahlen Kartoffelsalat-Liebhaber in drei rheinland-pfälzischen Landkreisen in diesem Jahr am meisten: Wer im Rhein-Hunsrück-Kreis zu Weihnachten Kartoffelsalat serviert, muss 7,81 Euro berappen. An zweiter und dritter Stelle im Ranking folgen der Landkreis Cochem-Zell (7,77 Euro) und der Landkreis Mayen-Koblenz (7,75 Euro). Auch der nicht als Teuer-Hochburg bekannte Rhein-Kreis Neuss ist mit 7,63 Euro vorne mit dabei – in der Edelmetropole Düsseldorf kostet der Knollensalat 27 Cent weniger. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Gericht durchschnittlich um rund 4,6 Prozent teurer geworden – der Kartoffelsalat-Index liegt damit sogar über der Inflationsrate bei Lebensmitteln insgesamt (3,2 Prozent). Wer sparen möchte, greift deshalb zur Variante mit Essig und Öl: Die in Süddeutschland beliebte Version ist nicht nur mit 6,22 Euro im Durchschnitt deutlich günstiger, sondern mit einer Preissteigerung von nur 0,4 Prozent auch besonders preisstabil.
Ich ging so hin in den dunkelnden Tag Und zählte Stein bei Pflasterstein. Nicht mal mein Schatten zur Seit' mir lag, Die Leere war groß und Leere macht klein.
Die Stadt stand steinern um mich hoch, Der Fluß trieb Fluten durchs Brückejoch, Als ob er das Liebste sich suchen muß, Als müßten die Wasser sich sputen.
Mein Herz mir nicht von der Stelle mehr kroch, Lag auf der Schwelle von Tag und Nacht, Ich habe es kaum zum Gehen gebracht.
Den Tag, den lockten die Berge fort, Sie hockten dunkel wie Zauberer dort, Ein Berg machte Lachen aus Weinen. Sein Blick könnt' unter Gruß und Genick Die Toten lebendig mir machen.
Die Toten, die unter den Blättern liegen, Die stiegen vom Berg mit zärtlichen Wangen. Und eine kam über die Brücke gegangen, Und sehen konnten es selbst die Laternen, Die Tote blieb heiß mir am Herzen stehen.
In "Der Silberriese" erzählt der Hamburger Autor Andreas Moster von einem Spitzensportler, den seine Partnerin kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes verlässt. Ein nahegehender Roman über eine fragile Beziehung von Vater und Tochter.
Medaillen bei Olympia, das hat das Publikum gerade bei den Live-Übertragungen aus Paris oft gesehen. Eine Medaille bei den Olympischen Spielen hat auch der Protagonist im NDR Buch des Monats einst gewonnen. Aber: Danach ist viel schiefgegangen, die große Liebe hat ihn verlassen. Die gemeinsame Tochter zieht er allein auf. Und zwischen Vater und Tochter gibt es zunehmend Spannungen. Patrik ist der Papa der zwölfjährigen Ada. Die Mutter ist einfach gegangen, als Ada noch ein Säugling war. Patrik kümmert sich rührend, verarztet Verletzungen, kocht, wäscht, kuschelt. Und sie machen gemeinsam Sport. Sie sind beim Training im Turnverein. An der Sprossenwand macht er zwanzig Knieheben, dann geht er in den Liegestütz (…). Ein Geräusch lässt ihn aufhorchen, die knarzenden Federn des Sprungbretts. Ada ist schon am nächsten Gerät, während er schwer atmend auf dem Boden liegt, unfähig aufzustehen, weil sein Körper die Anstrengung nicht mehr gewohnt ist.
Patrik ist kein Normalo-Papa mit Wohlstandsbäuchlein. Bei den Olympischen Spielen gewann er einst die Silbermedaille im Diskuswurf. Doch dann kamen Verletzungen und schließlich das, für ihn, unerklärliche Verschwinden von Adas Mutter. Nach vielen Jahren bahnt sich eine neue Liebe an. Zu Mirell, der Mutter einer Freundin von Ada. Alle gemeinsam machen Urlaub am Strand. Erst beim Näherkommen erkennt Patrik die drei separaten Feuer, drei Strandkörbe an Aufgang 3, lodernd in der Dunkelheit. (…) "Verrückt", sagt Mirell, wer macht so was?
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Prometheus: Die verheimlichten Spender des FDP-Lobbyvereins
Recherchen von CORRECTIV enthüllen: Die FDP-Denkfabrik Prometheus nahm Geld von einem Netzwerk aus den USA an, das klimaskeptische Organisationen weltweit unterstützt. Zuvor bestritt das Institut diese Förderungen. Auch der Austritt aus dem Lobbyregister von Prometheus wirft Fragen auf.
Das „Prometheus“-Institut des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hat offenbar die Öffentlichkeit getäuscht: Nach Recherchen von CORRECTIV hat die Denkfabrik und selbsternannte „Heimat der Freiheit“ Spenden aus den USA verheimlicht. Schäffler behauptete 2023 gegenüber der Zeit, Prometheus habe „nie Geld vom Atlas Network erhalten“, sein Team finanziere sich durch „Crowdfunding und Beiträge deutscher Familienunternehmer“. Nach CORRECTIV-Recherchen hingegen zahlte Atlas über ein Förderprogramm 25.000 Dollar an das deutsche Institut. Darüber hinaus erhielt es seit 2015 drei weitere „projektbezogene Zuwendungen“ von Atlas, räumte die Berliner Denkfabrik nun gegenüber CORRECTIV ein. Ihre Höhe will sie aber nicht nennen – genauso wenig wie die weiteren Spender. Das US-amerikanische Atlas Netzwerk ist ein Dachverband für nach eigenen Angaben mehr als 600 libertäre und neoliberale Denkfabriken weltweit. Dazu gehören Think Tanks, die den Klimawandel verharmlosen, wie das Cato Institute und bis vor kurzem auch noch die Heritage Foundation, die ein Programm für Donald Trump schrieb.
Die nun bekannt gewordenen Spenden aus den USA sind aus einem zweiten Grund bemerkenswert: Prometheus hat stets verschwiegen, wer das Institut finanziert. Im Transparenzbericht des Instituts von 2023 wird lediglich ein Jahresbudget von rund 500.000 Euro angegeben. Auch im deutschen Bundestag verschleierte der liberale Think Tank seine Einnahmen. Dort war Prometheus bis zum Sommer 2023 im Lobbyregister registriert, verweigerte aber schon damals Auskünfte über Spender und Einkünfte. Kurz bevor das Parlament beschloss, alle Interessenvertreter im Bundestag zur Offenlegung ihrer Spender zu verpflichten, trat Prometheus aus dem Lobbyregister aus.
„Beschiss“: Hamburger Krankenkassen-Chef rechnet mit Jens Spahn ab
Viele gesetzlich Versicherte erhalten in diesen Tagen unliebsame Post ihrer Krankenversicherung: Denn zum neuen Jahr steigen die Beiträge zum Teil kräftig an. Laut Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK) mit Sitz in Hamburg, ist das auch die Schuld des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Er spricht von „Beschiss“. „Als hanseatischer Kaufmann arbeite ich mit Rücklagen“, erklärte Baas im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer am Dienstag. „Bis vor einigen Jahren hatten wir mehrere Milliarden Euro Rücklagen, weil wir gesagt haben, es kann ja immer mal etwas passieren.“
Jens Baas: „Mussten unsere Rücklagen abbauen“
Doch dann sei Jens Spahn als Gesundheitsminister auf den Plan getreten. „Herr Spahn hat sich dann gesagt: Mein Problem ist, ich muss über die Legislaturperiode kommen, ohne dass die Beiträge so stark steigen. Das ist aber blöd, weil die Ausgaben steigen immer weiter“, so Baas. Daraufhin habe der CDU-Minister ein Gesetz durchgebracht, dass Krankenkassen dazu gezwungen habe, ihre Rücklagen abbauen zu müssen. „Deshalb sah es für vier Jahre natürlich so aus, als würden die Beiträge nicht steigen“, sagte der Chef der Techniker Krankenkasse. „Das war aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut wurden.“ Die seien jetzt eben weg. „Wir sind von mehreren Milliarden auf ein paar hundert Millionen abgeschmolzen worden.“ Im nächsten Jahr stiegen die Beiträge deshalb kräftig an. „Würden wir noch einmal in eine Krise hineinlaufen, wie Corona, hätten wir überhaupt kein Geld mehr, um zum Beispiel Krankenhäusern frühzeitig zu helfen“, warnte Baas.
Chancen auf Schnee Deutschland hat durch Klimawandel 18 Frosttage verloren
Eine Organisation hat untersucht, wie sich die Winter in 123 Staaten auf der Nordhalbkugel verändert haben. In Europa gingen besonders viele Frosttage verloren, auch Deutschland ist stark betroffen.
Winter werden wärmer durch den Klimawandel – wie viel wärmer, das hat die Nichtregierungsorganisation Climate Central untersucht: In Deutschland zum Beispiel haben Winter im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre 18 Frosttage verloren. Damit ist es immer seltener kalt genug, dass Schnee liegen bleibt. Climate Central analysierte Temperaturdaten aus den Jahren 2014 bis 2023 für 123 Staaten und 901 Städte auf der Nordhalbkugel, genauer die täglichen Tiefsttemperaturen in den Monaten Dezember bis Februar. Daneben nutzten die Forschenden Temperaturschätzungen für eine Welt, in der kein menschengemachter Klimawandel stattgefunden hat, wobei sie einen eigenen Index verwendeten. Im Vergleich können die Wissenschaftler aussagen, wie sich die Temperaturen durch die Erderwärmung verändert haben.
Regionen gingen in Europa den Angaben zufolge besonders viele Frosttage verloren – am meisten in Dänemark, Estland, Lettland und Litauen. Dort liegt die Temperatur im Durchschnitt zusammengerechnet an mindestens drei zusätzlichen Wochen pro Winter über null Grad Celsius. Deutschland liegt nur knapp dahinter und gehört zu den 19 Ländern der Analyse, in denen die Temperaturen an zusammengerechnet mindestens zwei Wochen zusätzlich pro Winter über dem Gefrierpunkt bleiben.
Daniela Krien schreibt "Mein drittes Leben" über eine Frau, deren einzige Tochter stirbt. Die Trauer ist übermächtig - doch Linda findet den Weg zurück ins Leben. Der Roman steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. von Claudia Ingenhoven, MDR
Der Name Linda, die Sanfte, scheint nicht zu passen zu der Frau, die sich in ein trostloses Dorf zurückgezogen hat. Die gut bezahlte Stelle in einer Kulturstiftung hat sie gekündigt und ihren entsetzten Mann in Leipzig zurückgelassen. Seit zwei Jahren kämpft sie sich jetzt auf einem abgewirtschafteten Hof durch die Tage, nur die Hühner und den Hund hat sie behalten. Verzweifelt sucht sie den größtmöglichen Abstand zu ihrem früheren Leben. Es zerbrach, als ihre Tochter Sonja starb. Eine Ampel schaltete auf Grün, eine siebzehnjährige Fahrradfahrerin mit blondem Pferdeschwanz und lauter Musik in den Ohren trat in die Pedale ihres Rennrads, ein LKW-Fahrer, der vergessen hatte, in den Seitenspiegel zu schauen, bog über den Radweg nach rechts ab.
Anfangs trauern Linda und Richard gemeinsam. Aber weil in Leipzig alles an die Tochter erinnert, ist Linda in die Einöde geflohen. Sie quält sich mit Vorwürfen: Immer fand sie Sonja zu angepasst, zu unsportlich, ohne Ehrgeiz. Beim Holzhacken verausgabt sie sich, müde wird sie trotzdem nicht, nur starke Schlaftabletten verschaffen ihr einige Stunden Ruhe. Richard bittet sie inständig zurückzukommen, meist weist sie ihn schroff ab.
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Grüne Kritik am TV-Duell erinnert an Westerwelles Projekt 18
ARD und ZDF laden Olaf Scholz und Friedrich Merz zum TV-Duell. Der grüne Kandidat muss zuschauen – und sich womöglich in einem noch heikleren Schlagabtausch beweisen.
ARD und ZDF haben das Format ihrer wichtigsten Wahlsendungen festgelegt: Das Kanzlerduell findet zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz statt. Das rief sofort die Grünen auf den Plan, die diese Entscheidung der öffentlich-rechtlichen Sender massiv kritisierten, schließlich fehle Robert Habeck. Nur ist Habeck gemäß Sprachregelung der eigenen Partei Spitzenkandidat, nicht Kanzlerkandidat. Und irgendwie erinnert dieses Verhalten an das „Projekt 18“ der FDP aus der Zeit der Bundestagswahl im Jahr 2002.
Guido Westerwelle ließ sich damals auch von seiner Partei zum Kanzlerkandidaten ausrufen und klebte sich die 18 unter die Schuhsohle – 18 Prozent wollten die Liberalen bei der Wahl erreichen. Nur zum Fernsehduell wurde auch Westerwelle nicht eingeladen. Der FDP-Chef zog bis zum Bundesverfassungsgericht, um sich doch noch in die Sendung einzuklagen. Die Empörung damals wie heute zeigt, wie wichtig das Kanzlerduell ist: Es geht um wertvolle Sendezeit in der wichtigsten Sendung des Wahljahres. Aber die Grünen liegen derzeit zwischen 11 und 13 Prozent. Dass sie tatsächlich den Kanzler stellen, gehört ins Reich der Illusionen. Insofern haben ARD und ZDF alles richtig gemacht. Dass der amtierende Kanzler und Friedrich Merz, der in den Umfragen bei mehr als 30 Prozent liegt, vor die Kameras tritt, kann jeder nachvollziehen.