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Das Reden vom politischen Rand

#1 von Sirius , 29.10.2019 21:22

Das Reden vom politischen Rand

Wie sind die Öffentlich-Rechtlichen an diesem Wahlabend mit der AfD umgegangen? Die oft verwendete Gleichsetzung von rechts und links verhindert eine adäquate Analyse.
Von Matthias Dell

Bei der ARD-Berichterstattung von der Landtagswahl in Thüringen stand der verantwortliche MDR unter besonderer Beobachtung. Auch weil die Moderatorin Wiebke Binder vor zwei Monaten anlässlich der Wahl in Sachsen den dortigen AfD-Spitzenkandidaten nach einer "bürgerlichen" Koalition mit der CDU fragte.
"Der Mitteldeutsche Rundfunk kämpft gegen den Vorwurf, die Rechten zu verharmlosen", hieß es auch wegen Binders Wortwahl in der aktuellen Ausgabe des Spiegels. Wer den Lapsus als spezifisches Problem der "Ostanstalt" zu verstehen meint, wie der Text des Spiegel-Autors Anton Rainer nahelegt, macht es sich allerdings zu einfach.

Denn die Moderatorin Binder kommt aus Westdeutschland, genauso wie der MDR-Redaktionsleiter Jörg Wildermuth. Der findet im Spiegel-Text Erwähnung, weil er einen Chemnitzer Neonazi zur Premiere einer Doku, in der dieser Neonazi vorkommt, auf die Bühne bitten wollte. Frauke Petry – ein weiteres Beispiel aus dem Spiegel-Text – hat sich auch vor in Westdeutschland aufgestellten Mikrofonen verbreiten dürfen. Über das, was man angeblich nicht mehr sagen darf (um bei dieser Gelegenheit ausführlich davon zu reden), wollte nicht allein der MDR eine Sendung machen – die vom WDR verantwortete Maischberger-Show hat es getan.
Wenn also der MDR sich tatsächlich freundlicher, dämlicher, naiver oder was auch immer anstellt im Umgang mit einer Partei, deren Thüringer Spitzenkandidat offiziell als Faschist bezeichnet werden darf, allein weil er die "Ostanstalt" ist – dann würde man schon gern mal wissen, wie die Ossifizierung von Binder und Wildermuth gen

Weiterlesen:

https://www.zeit.de/kultur/film/2019-10/...terstattung-afd


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Sirius
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