An Karneval ist Huren erlaubt.
Es sind ja alle verkleidet.
Und niemand beneidet
den, der deiner Frau auf den Hintern haut.

Du kannst auch beides: Saufen und Huren.
Sie sind ja alle bekloppt.
Und selbst die ewig Sturen
sind mit Alkohol gedopt.

Du kannst auch dichten.
Und dich an kein Versmaß halten.
Und mir dann berichten,
wer mehr Spaß hatte.

Auch ich würde dir ohne Bedenken
meinen Kachelofen schenken.
Und auch meine Klarinette,
wenn ich eine hätte.

Stattdessen empfiehlst du jedoch,
dass ich dir mittags Grünkohl koch,
und abends Likör mit dir trinke,
aber nicht nach Alkohol stinke.

Woraus ich entnehme:
Ich hab jetzt Probleme,
die ich sonst gar nicht hätte,
läg ich alleine im Bette.

Es wird ein Tag wie heute sein,
an dem du sagst, lass mich allein.
Wenn diese Welt uns schluckt,
wenn dieses Volk sich duckt,
wenn nichts mehr bleibt vom Sonnenschein,
wird es ein Tag wie heute sein.

Und wenn ich sterben muss,
wenn alles stirbt im Überfluss,
wenn endlich alles ausgebeutet
und nichts mehr auf die Zukunft deutet,
wenn wir die letzte Lüge schrein,
wird es ein Tag wie heute sein.

Aktueller geht es nicht, Sirius. In Thüringen ging heut die Sonne unter.

Und alles wiederholt sich: Die Dummheit,
die Gewalt, die Machtgier, das elende Lügen.
Und immer einer, der noch sagt:
Ich habe nichts gemacht.

Jeden Tag schreit mich die Muse an:
Ich kann nicht mehr inspirieren!
Du musst improvisieren!
Entschuldige, Mann!

Nun steh ich da als Schreiber:
Eine Muse, die nicht musen kann,
ein Schreiber, der nicht schreiben kann.
Irgenwie hab ich kein Glück mit die Weiber.

Zitat von Sirius im Beitrag #108

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Es wird ein Tag wie heute sein,
an dem du sagst, lass mich allein.
Wenn diese Welt uns schluckt,
wenn dieses Volk sich duckt,
wenn nichts mehr bleibt vom Sonnenschein,
wird es ein Tag wie heute sein.

Und wenn ich sterben muss,
wenn alles stirbt im Überfluss,
wenn endlich alles ausgebeutet
und nichts mehr auf die Zukunft deutet,
wenn wir die letzte Lüge schrein,
wird es ein Tag wie heute sein.

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Ganz herzlichen Dank, weegee, für deinen wunderbaren Kommentar!

Sirius

So wie aus dem Leben,
so verschwinde ich
auch aus dem Geschichten weben,
kehr zurück ins schale Mich.

Hinterlasse kleine Lücken,
so wie rausgerissne Bilder,
die den Text verrücken
_ und dort stehn nun Schilder:

Ist aus dem Gedicht verschwunden,
aus Geschichten und Satiren,
schlich sich falsch verbunden
fort auf allen Vieren.

Er verschwand aus seinen Zeilen
direkt in die Erinnerung.
Man liest ihn noch zuweilen
als Streusalzsackbeschriftung.

Ja, ja - von wegen der Dichter lebt in seinen Gedichten fort.

"Streusalzsackbeschriftung" ist HERRLICH! Da muss man erstmal drauf kommen. Der Trost ist doch: Auch eine Streusalzsackbeschriftung erfüllt ihren kleinen feinen Zweck.

LG, Jörn

Du, Jörn, siehst den Dichter verschwinden und ich rätsele noch ob es der Winter ist, der sich stillschweigend auf die Socken gemacht hat.

Aber wie auch immer, ich finde es toll, dass du Tag fü Tag in der Verseschmiede zugange bist um aufzumucken, Sirius!

Liebe Lottegrüße in euer Wochenende

Tatsächlich - der WINTER könnte es auch sein! Für mich ist es aber doch der Dichter, der aus seinen eigenen Werken entschwindet.

Sirius - hör nicht auf mit deinen Mucken!

Jörn

Diesmal ist es wirklich nur mein LI und nicht meiner einer persönlich!
Ich werde versuchen, täglich weiter zu schreiben und ich wünschte, ich hätte auch mehr Zeit für Satiren!
Aber der Winter, Lotte, ist auch eine feine Idee!
Auf jeden Fall treibt ihr beiden mich an mit eurem Lob, und dafür bedanke ich mich bei euch ganz herzlich!

Sirius

Auferstanden aus Urinen
das Kamel mit einem Höcke.
Um die geilen Konkubinen
streiten sich die Böcke.

„Tolerante“ Frömmelchristen,
machtgeil, deutsch und doof wie Stroh,
buhlen um den Staatsfaschisten,
stinken leider auch noch so.

Alle Bratwürste sind braun,
kommen aus dem Darm der Schweine.
Und die Schlimmsten, die dran kaun,
wählen sich alleine.

Allerfeinst aufs Korn genommen, das Schmierentheater der "bügerlichen Mitte", Sirius!

Liebe Lottegrüße