Maja Göpel
„Unsere Welt neu denken“
Wie können die Menschen auf der voller gewordenen Erde gut leben, ohne ihre Lebensgrundlage zu verzehren? Die Polit-Ökonomin Maja Göpel stellt unser auf ewiges Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem in Frage und sucht nach einem zukunftsfähigen Entwicklungsmodell.
Dies sei kein Klimabuch, betont Maja Göpel gleich zu Beginn ihres Buches. Und sie selbst sei keine Klimaforscherin, sondern Gesellschaftswissenschaftlerin. Ihr Hauptinteresse: die politische Ökonomie. Dabei geht es in ihrem Buch natürlich auch um den Klimawandel, um die Frage, warum sich ökonomische Ideen und Konzepte der letzten zweihundertfünfzig Jahre nicht mehr dazu eignen, konsistente Antworten auf die Probleme des 21. Jahrhunderts zu geben.
Unser Entwicklungsmodell, das davon ausgeht, dass es immer mehr für alle geben könne, habe lange Zeit gut funktioniert, meint die Autorin: „Es hat Bevölkerungswachstum in dem Ausmaß überhaupt erst möglich gemacht, weil eben viel mehr Menschen materiell versorgt werden konnten. Aber es hat eben auch dazu geführt, was wir Anthropozän nennen, dass die menschlichen Aktivitäten die Rückkopplungsschleifen unserer Ökosysteme in Frage stellen, weil wir zu stark intervenieren, zu viel rausnehmen, zu viel Müll reinstecken. Und da braucht es eben ein neues Begreifen davon, wie sich diese Realität verändert hat.“
Vor allem ist es auf der Erde voller geworden. In den letzten fünfzig Jahren habe sich nicht nur die Weltbevölkerung verdoppelt, sie benötige zudem auch noch viel mehr Platz, schreibt Maja Göpel. In einer vollen Welt sei es fatal, wenn wir unser Wirtschaftssystem weiter nach den Bedürfnissen eines homo oeconomicus ausrichten, dem Menschenbild eines egoistischen Nutzenmaximierers.
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