Abstimmung im Bundesrat
Noch weniger Rechte für die Sau
Trotz Fleischskandal, trotz Tierwohldebatten: Der Bundesrat will einer Gesetzesänderung zustimmen, die das elende Leben der Muttersauen weiter verschlechtert. Die Grünen sind auch dabei.
In Berlin ist an diesem Freitag ganz großes Polittheater zu bewundern. Im Bundestag findet eine zweifellos emotional schwer aufgeladene Generaldebatte um eine Neuausrichtung der Tierhaltung statt. In der Nachbarkammer, im Bundesrat, sollen die Länder indes über die Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung abstimmen. Und nicht wenige Politiker hoffen, dass der Lärm des Parlaments die Feigheit im Bundesrat übertönen wird.
Für den Auftritt im Parlament haben fünf Grünen-Abgeordnete ein Papier verfasst. Darin steht: "Die gängige Praxis der Haltung von Sauen in Kastenständen soll schnellstmöglich beendet, das Magdeburger Urteil umgesetzt werden. Jedes Schwein muss ungehindert aufstehen und sich ausstrecken können (§ 24 Abs. 4 Nr. 2 TierSchNutztV)."
Genau dieses Recht jedoch soll den Käfigsauen zur gleichen Zeit im Bundesrat genommen werden - mit den Stimmen der Grünen, die in elf Bundesländern mitregieren.
Seit Wochen läuft die PR-Maschine der Grünen, die versucht, die Änderung als notwendigen Kompromiss, gar als Systemwende darzustellen. Dabei ist unbestreitbar: Der jetzt vorliegende Vorschlag, den NRW und Schleswig-Holstein ausgearbeitet haben, verschlechtert den Istzustand der Sauenhaltung. Und zwar für mindestens acht weitere Jahre. Wird er angenommen, wird den bemitleidenswerten Kreaturen sogar das bislang noch verbriefte Recht genommen, sich beim Liegen in den Metallkäfigen wenigstens ausstrecken zu können. Das aber ist notwendig, damit die Tiere in die Tiefschlafphase kommen können.
Weiterlesen:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial...23-50e241460b56
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Grauenhaft und pervers, und natürlich muss man bei solchen Entscheidungen auf die Pseudo-Grünen raufhauen. Aber auch wenn man nicht “grün” ist, sondern SPD oder CDU: haben die Abgeordneten und die Regierungsvertreter nicht wenigstens ein Mitleid mit den armen Tieren, damit deren – nur Monate kurzes – Leben nicht nur unerträglich ist? Aber nein: laut Artikel wird in Deutschland seit satten 20 Jahren (!!) ein gesetzeswidriger Zustand geduldet, während in anderen europäischen Ländern diese Art der Haltung schon lange verboten ist, also nicht einmal das – an dieser Stelle besonders unsägliche – “Argument” mit der Wettbewerbsfähigkeit zieht. Wahrscheinlich würde die etwas bessere Haltung nur ein paar Cent pro kg Fleisch kosten, aber selbst die sollen/dürfen/müssen “eingespart” werden.
Anmerkung unseres Lesers S.W.: Endlich mal ein sachlicher und zutreffender Spiegel-Artikel! Hier zeigt sich wieder einmal die Doppelzüngigkeit der Politik und die Tatsache, dass man uns alle für Idioten hält…
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Ich plädiere dafür, den Bundesrat in Käfigen, die keine Möglichkeit zum Ausstrecken bieten, Platz nehmen zu lassen.
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