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Little Women

#1 von Sirius , 25.11.2020 17:32

Heirat oder Tod
Der Roman „Little Women“ wurde schon oft adaptiert. Bei Greta Gerwig ist die Heldin selbstbestimmter denn je

Kann eine Alltagsgeschichte, die mehr als hundertfünfzig Jahre alt ist, für ein Kinopublikum von heute überhaupt noch relevant sein? Die Verfilmung eines Romans aus dem 19. Jahrhundert – das klingt nicht gerade nach einem Großereignis für die Multiplexe. Andererseits können Literaturverfilmungen stets auf ein gewisses Stammpublikum zählen. Jedoch spielt die Umsetzung, das Wie der Inszenierung, eine wichtige Rolle.

Louisa May Alcotts Erfolgsroman Little Women aus dem Jahr 1868, der lose auf der Kindheit der Autorin in Concord, Massachusetts, beruht, ist bereits einige Male adaptiert worden, fürs Theater, fürs Kino, als Serie und als Anime. Der Roman beinhaltet einen etwas altmodischen Frauenstoff: Er erzählt von einer Mutter und ihren vier Töchtern, die auf die Rückkehr des Vaters aus dem US-amerikanischen Bürgerkrieg warten. Es ist aber – und das mag die Popularität des Romans bis heute erklären – vor allem auch eine Coming-of-Age-Geschichte, die Frauen zentral setzt. Die vier Schwestern March wachsen als Individuen mit eigenen Träumen und Zielen auf, die weit über das der perfekten Hausfrau hinausgehen. Obendrein sind Alcotts Dialoge ungekünstelt und zugänglich, sodass sie ohne Weiteres auch das heutige Publikum ansprechen.

Dass Greta Gerwigs Verfilmung in sechs Kategorien (Film, Drehbuch, Kostüm, Nebendarstellerin, Hauptdarstellerin und Musik) für einen Oscar nominiert wurde, erscheint einerseits als Indiz für die anhaltende Beliebtheit des Stoffs. Dass Gerwig selbst – im Unterschied zu 2018, als man sie für Lady Bird auch als Regisseurin nominierte – diesmal übergangen wurde, zeigt indirekt, wie aktuell sein Thema, die Schwierigkeit, sich als Frau zu verwirklichen, noch immer ist. Die Entscheidung der Academy – im Fach Regie sind erneut nur Männer nominiert – wurde zwar hart kritisiert, brachte aber auch alte Vorurteile zurück, nach denen Filme mit zentralen Frauenfiguren bei Männern eben weniger ankommen.

Weiterlesen:

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/heirat-oder-tod


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Sirius
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