Man denkt
an ein Buch,
wenn man müde
auf die Blutwerte
aus dem Labor
wartet
und man denkt
an Bilder,
die man gemalt hat,
wenn man müde
am Tropf hängt
und Blutstropfen
zählt
und man denkt
zu Hause
ans Krankenhaus,
wenn man müde
ein Buch lesen
oder ein Bild
malen
will.
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Und man denkt im Krankenhaus nie an das Krankenhaus und zu Hause nie an das Zuhause. Immer ist man nie ganz da, wo man gerade ist. Kinder aber können das. Ist das nicht ulkig.
Aber: Man kann zu Hause ein Bild des Krankenhauses malen.
Gern gelesen, Dilemmaemma, das ist ein gutes Gedicht!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Danke, lieber @weegee.
Ich habe auch bewusst „Zu Hause“ geschrieben, weil es so irreführend ist. Man ist daher ein bisschen so irritiert, wie man selbst von sich irritiert ist.
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Liebe Dilemmaemma,
Ich finde, das Gedicht besticht durch die Wiederholung der jeweils ersten Zeile und die Verallgemeinerung des “man”. Nie im Jetzt zu sein, sondern das Andere zu begehren, ist ein interessantes Phänomen, das ich auch gut kenne.
Vielen Dank für den Gedankenanstoß.
Liebe Grüße
Frollein a.
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