Die Kassen wollen einfach nicht klingeln
Die 2-G-Regel sollte geimpfte und genesene Kunden mit einem guten Gefühl in die Läden locken. Stattdessen läuft das Geschäft noch schlechter als im vergangenen Corona-Advent. Allerdings gibt es auch einen positiven Aspekt.
Im bayerischen Einzelhandel gibt es "Kein Frohlocken und Jubilieren" nach dem dritten Adventswochenende, sagte Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Bayern. Die Hoffnung, dass sich Kunden mit der seit Kurzem erst geltenden 2-G-Regel sicherer fühlten, habe sich nicht bestätigt. Viele Geschäftsleute hatten erwartet, dass Geimpfte und Genesene vermehrt kommen, wenn Ungeimpfte nicht in die Läden dürfen. Das war aber nicht der Fall, eher das Gegenteil. Zu den Nichtgeimpften und den weiterhin Ängstlichen kamen laut Ohlmann nun noch die hinzu, die sagen: "Ich lass mich doch nicht kontrollieren, wenn ich in ein Geschäft will."
Der dritte Verkaufssamstag im Advent lief noch schlechter als der im vergangenen Jahr - der Lockdown begann damals erst danach. Von Festtagsstimmung sei der Einzelhandel im Freistaat deshalb "Lichtjahre entfernt". Vor allem im stationären Handel läuft es da, wo 2G vorgeschrieben ist, nach den Erfahrungen der vergangenen Tage schlecht: "Viele Geschäfte haben 40 bis 60 Prozent weniger Kunden", sagte der Sprecher des Handelsverbands. "Das Weihnachtsgeschäft dümpelt auch in München saft- und kraftlos vor sich hin." Stattdessen wanderten die Umsätze in den Internethandel: "2G ist da ein Mega-Turbo-Beschleuniger." Das meiste davon geht allerdings an die großen Online-Händler, aber auch Einzelhändler mit einem guten Online-Shop können einen Teil des verlorenen Umsatzes im Geschäft ausgleichen. "Insgesamt werden nicht weniger Geschenke als in den Vorjahren unter dem Christbaum liegen", glaubt Ohlmann. Aber vor allem für kleine Geschäfte ohne Online-Angebot wird es "eng" werden: "Viele stehen vor dem Abgrund. Manche überlegen, jetzt sofort zuzumachen und auf Corona-Hilfe vom Staat zu setzen." Das Weihnachtsgeschäft macht im Einzelhandel im Schnitt mehr als 20 Prozent des Jahresumsatzes aus, bei Spielwaren sind es sogar 40 Prozent und bei Juwelieren noch mehr.
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