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Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#1 von Karl Ludwig , 06.02.2022 18:25

Vor mir ist nur Tastatur,
und stresst mich an!
Was dicht ich nur?
Und ob ich kann?

Dichten übers Dichten.
Wahnsinnig originell?
Dem Dichter leuchtet mitnichten
heut die Musen hell. Gell?

Ich suche:
„Meistgenutztes Reimwort“
Bei Google. Ich fluche:
Davon steht nichts dort.

Also gucke ich mir einen Film über Troja an …

https://www.youtube.com/watch?v=4rqndIcJapY

… und ich erinnere mich. Genau. 1962 fuhren wir in einem Familienchevrolet, also ein Kombi, im hinteren Teil mit Decken ausgelegt für die Kinder, nach Truva, aka Hisarlik, aka Illium, aka Troja. Schofför und ein Plattenspieler, der die 45’er Platten so ähnlich fraß wie heute ein CD-Laufwerk seine Scheiben. Mutti klärte uns auf, dass Schliemann ein mittelweit entfernter Verwandter gewesen war, Homer und seine Illias (Karlchen, du hast doch die schönsten Sagen des klassischen Altertums gelesen?) Weltliteratur sei, und so ein biiieschen Bildung hätte noch nie niemandem nicht geschadet (Duktus ungenau, aber wir Kinder verstanden ja, was gemeint war und hörten intensiv weg).

Troja war zu der damaligen Zeit ein unbeeindruckend- graubrauner Haufen mit stehengelassenen graubraunen Hügelchen, die fast so wie krumme, dicke graubraune Stelen wirkten, hinter denen man sich prima verstecken konnte.

Ich kratzte an einer grauen Wand, – und legte eine kleine (ca. 10 – 15 x – 5 cm) Schale frei. Ohne Flachs und Aufseher. Mit zwei kleinen Henkelgriffen und total unkaputt. Ca. 3.500 Jahre alt. Ein Schatz, den jeder Archäologiestudent zu einer Doktorarbeit hätte nutzen können. Ein tönerner Ruf aus der Vergangenheit an mich, sie zu bewahren und zu ehren. Ein über Äonen geduldig wartender Kelch der Erkenntnis, nämlich der, wie man diesen Gral möglichst unauffällig an den Wächtern im nahegelegenen Kahvhane vorbeischmuggeln könnte. Klar, im Hemd vom Schofför. Die Touristenbetreuer blickten nicht einmal von ihrem Tavlaspiel (Backgammon) auf, - wir waren ja nicht das Zielpublikum. Keine Touristen.

Tja. Dieser Artefakt, aus dem vielleicht einst Priamos sich labte, - ging auf der Rückfahrt zu Bruch. Er fristete noch einige Jahre in der Dunkelheit einer Schuhschachtel sein bedauernswertes Schicksal, ließ einige Zusammenklebeversuche über sich ergehen und wurde irgendwann wegen Unfunz weggeschmissen.

Lasst Euch das eine Lehre sein. Was für eine?

Mir doch egal!


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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#2 von weegee , 06.02.2022 19:14

Ehrlich jetzt? Mann --- aus was für anarchischen Zeitaltern stammst du eigentlich, Karl Ludwig?

Mich würde es jedoch überhaupt nicht wundern, wenn du uns nächste Woche hier schreibst, wie dich Erdogans Häscher wegen Raubes staatstragender Artefakte auf dem Kieker haben, so mit riesigen Schnauzbärten in ihren FORD Grenada-Kombis. Und wie du ihnen (natürlich) entwischst.

Und ich dachte ein geklautes Marmorblöcken von der Insel Thassos und ein Lavasteinchen vom Vesuv wären was Tolles...

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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#3 von Karl Ludwig , 07.02.2022 08:32

Du, Sirius, nicht alles, was ich so von mir gebe ist erstunken und erlogen. In diesem Fall handelte es sich um einen Tatsachenbericht. In einem anderen Fall schwamm ich in Pamukkale, …

https://de.wikipedia.org/wiki/Pamukkale

… genau so ehrlich, doch die Säulen in den Becken waren zu groß und passten nicht in das Hemd vom Fahrer. Das Wort Pamukkale bedeutete Watteschloss. Türken können echt auf sehr poetisch machen, weil sie noch zwei Casus Fälle mehr nutzen, nämlich den Abla- und den Lokativ, was ich aber in diesem Forum schon mal so lange erläuterte, bis ich es selber kapierte.

Das Wasser stank! Doch Gottlob war nach einiger Zeit die Nase dermaßen vom H₂S verätzt, dass man es nicht mehr wahrnahm.

Mein Stiefvater war auf eine sehr distinguierte Art sehr exzentrisch. Unser Boot war keine schicke Jacht, sondern ein Kutter, aber mit Toilette und vier Schlafplätzen, die nie genutzt wurden. Das Dingi hieß Ka-uti, eine Verballhornung meines Vornamens. Sein Fuhrpark umfasste mehrere Edelkarossen, die verkaufte er allerdings nach der Heirat mit meiner Mutter, vermutlich um die Kosten einer Großfamilie aufzufangen. Er leitete seine Fabriken die eine Hälfte des Tages aus einer verstaubten Klitsche heraus, Stärke für Maggiwerke und so; die andere Hälfte verbrachte er in etwas repräsentativeren Geschäftsräumen: Getriebe, Pumpen und Ähnliches. Nebenbei hatte er noch ein Edelbüro um im Bedarfsfall anzugeben. Allerdings saß dort ein alter Schulfreund (Hajek, unser Kutter Käpt’n), der es nicht weit gebracht hatte (unter wirtschaftlichen Maßstäben betrachtet), trank Raki und leitete die Cargo Abteilung, einen Selbstläufer, da von den Kunden organisiert.

Überhaupt musste man olefaktisch schon ziemlich taub sein, um in Istanbul der 60’er – 70’er Jahre klar zu kommen. Ich erläutere hier aber keine Ingredienzen dieser Kompositionen, schließlich könnten hier ja auch Kinder mitlesen, - ich zähle in diesem Zusammenhang nicht, ich bin derjenige, welcher das schreibt, was Kinder nicht lesen sollten.

Alleine das Zeugs, was an den Kais im Wasser schwappte, direkt neben den Booten, von denen aus gebratener Fisch im Viertelbrotlaib verkauft wurde. Ehrlich, billig, sättigend, echt und lecker! Schwer kontrastierend!

Zu den vier Schlafplätzen, die nie genutzt wurden: Das war gelogen! Manchmal schwamm ich mit meiner Jugendliebe zum Ankerplatz und wir knutschten die Kajüte voll.

Puh! Als Antwort zu lang, aber als eigener Beitrag zu schwach. Ist ja auch erst 8.00 Uhr.


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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#4 von Sirius , 07.02.2022 17:35

Mit „Du, Sirius..“ meintest du sicher „Du, weegee..“ Ich moser ja jetzt erst.
Ich kann nicht beurteilen, was oder was nicht du einer Kultur entwendet hast, auf jeden Fall hat ihr das großen Schaden zugefügt. Du könntest doch mal alle Ausgaben von „Mein Kampf“ klauen, das würde unserer „Kultur“ wohl auch schaden.
Das anfängliche Gedicht ist ganz originell, hat nur mit dem nachfolgenden Text nichts zu tun,
macht aber ja nichts. Mich wundert immer, wie du dich an uralte Geschichten so detailliert erinnern kannst, ich weiß nicht mal mehr, as letzte Woche war.
Aber wichtig ist nur, dass es unterhaltsam ist. Und das ist es.

Sirius


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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#5 von Karl Ludwig , 07.02.2022 18:45

Tja. Erwartenshaltung. Sorry Weegee. Sonst kommt der erste Kommentar immer von Sirius. Wie dumm von mir.

Dann gibt es noch die Erwartungserwartungshaltung, doch so weit sind wir ja noch nicht. Kannst Dich ja revanchieren und mich Hansi Nalleweia rufen.

Ich wundere mich selber, wie viele Details noch abrufbar sind. Wieviel von einer dynamischen Erinnerung verfälscht wurde, kann ich nicht beurteilen. Es macht einfach nur Spass. Bin doch neben meiner persönlichen Persönlichkeitsstörung (narzistischer Art) ganz dolle der Graphomanie verfallen.


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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#6 von weegee , 07.02.2022 20:39

Geschenkt, Karl Ludwig, habs als Kompliment aufgefasst. Gartenzwerge klauen wär noch sinniger,

Zitat von Sirius im Beitrag #4
ich weiß nicht mal mehr, was letzte Woche war.

...beneidenswert, Sirius! Kann man sich das antrainieren? Oder muss es dann gleich Demenz oder Alzheimer sein?

Ähhhh, Karl Ludwig, auch wenn ich längst nicht alles von dir kommentiere, bin ich ein Fan (Ich möchte kein Kind von dir!) und ich stelle mir ein Büchlein von dir im Wagenbach-Verlag (R.I.P) vor, schön illustriert von Überlebenden der Frankfurter Schule oder so. Ladenpreis: glatte 10,00 €.

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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#7 von Sirius , 07.02.2022 21:18

Hallo weegee,

meine Ärztin meint, u.a. sollten 15 Jahre tägliche Omeprazol darn schuld sein, was man aber erst vor 5 Jahren herausgefunden hat.
Ansonsten ist die Vergesslichkeit einfach nur lästig.

Und ein Buch von Karl-Ludwig mit seinen satirischen Geschichten ist eigentlich überfällig und kann ich mir gut vorstellen.

Sirius


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RE: Troja, völlig aus dem Zusammenhang

#8 von Karl Ludwig , 08.02.2022 07:08

So ein Bändchen mit meinem Namen drauf als krönenden Abschluss eines Schlunz-Lebens würde mir echt gefallen; leider fehlt mir die Energie, alles zu sichten, zu straffen und überhaupt. Deswegen verfolge ich das Projekt "Einwegliteratur" (gedruckt auf Klopapierdesign) nicht weiter.

Aber Eure positiven Kommentare sind mir mehr wert, als Literaturpreise. Jäh!

Doch an meinem Spass ARBEITEN???


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zuletzt bearbeitet 08.02.2022 | Top

   

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