Ein Gedicht
Marie Luise Kaschnit
Ein Gedicht, aus Worten gemacht.
Wo kommen die Worte her?
Aus den Fugen wie Asseln,
Aus dem Maistrauch wie Blüten,
Aus dem Feuer wie Pfiffe,
Was mir zufällt, nehm ich,
Es zu kämmen gegen den Strich,
Es zu paaren widernatürlich,
Es nackt zu scheren,
In Lauge zu waschen
Mein Wort
Meine Taube, mein Fremdling,
Von den Lippen zerrissen,
Vom Atem gestoßen,
In den Flugsand geschrieben
Mit seinesgleichen
Mit seinesungleichen
Zeile für Zeile,
Meine eigene Wüste
Zeile für Zeile
Mein Paradies.
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Ähnlich empfinde ich es... das Gedicht kommt zum Schreiber aus den unmöglichsten Winkeln und Ecken, er musss sich dann bücken, es erkennen und ordnen oder umordnen oder unordnen.
Zitat von Sirius im Beitrag #1
Zeile für Zeile,
Meine eigene Wüste
Zeile für Zeile
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Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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