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50 MIO. ZWANGSARBEITER

#1 von Sirius , 14.09.2022 16:48

50 MIO. ZWANGSARBEITER
Pandemie schuf mehr „moderne Sklaven“

Rund 50 Millionen Menschen weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Situationen „moderner Sklaverei“ gefangen. Dazu zählen rund 28 Millionen Zwangsarbeiter sowie 22 Millionen Menschen, die zwangsverheiratet wurden. Das Problem besteht in praktisch jedem Land der Welt, die Coronavirus-Pandemie hat es noch verschärft.
Die Zahl der Menschen in „moderner Sklaverei“ ist in den letzten fünf Jahren erheblich gestiegen. 2021 waren zehn Millionen Menschen mehr betroffen als 2016. Frauen und Kinder sind weiterhin unverhältnismäßig stark gefährdet, heißt es in dem Bericht, den die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die Organisation für Migration (IOM) und die Walk-Free-Stiftung, die sich gegen Sklaverei engagiert, am Montag in Genf vorlegten.
Kombiniert mit den Auswirkungen des Klimawandels und bewaffneten Konflikten habe sich die Pandemie vielerorts verheerend auf Beschäftigung und Bildung ausgewirkt, schreiben die Autorinnen und Autoren. Die Konsequenz sei „eine Zunahme extremer Armut und erzwungener und unsicherer Migration“ – und Migranten seien mehr als dreimal so häufig von Zwangsarbeit betroffen wie andere Menschen.
„Moderne Sklaverei kommt in fast allen Ländern der Welt vor, und zwar über ethnische, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg“, heißt es in dem Bericht. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Fälle von Zwangsarbeit und ein Viertel aller Zwangsverheiratungen finden sich in Ländern mit mittlerem oder hohem Einkommen.

Die meisten Fälle von Zwangsarbeit (86 Prozent) sind im privaten Sektor zu verzeichnen. Fast ein Viertel der Betroffenen würden kommerziell sexuell ausgebeutet, in dieser Gruppe seien die meisten – vier von fünf – Frauen. Von denen, die zur Ehe gezwungen werden, seien gut zwei Drittel Frauen und Mädchen. Fast jeder achte von Zwangsarbeit betroffene Mensch ist ein Kind (3,3 Millionen). Mehr als die Hälfte von ihnen ist von kommerzieller sexueller Ausbeutung betroffen.
14 Prozent der Betroffenen von Zwangsarbeit leisten diese für staatliche Behörden, erklärte die ILO. Der Bericht äußerte etwa Kritik an zwangsweise zu verrichtender Arbeit in Gefängnissen – eine gängige Praxis in vielen Ländern, etwa in den USA. Speziell verweisen die UNO-Experten auf die Lage in Nordkorea, wo es „glaubwürdige Berichte über Zwangsarbeit unter außergewöhnlich harten Bedingungen“ gebe.

Weiterlesen:

https://orf.at/stories/3284874/


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Sirius
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