Multifunktionsdrucker: Canon und HP scannen nur mit Tinte im Tank
Eingeschränkt arbeitende "Multifunktionsgeräte" beschäftigen zunehmend die US-Gerichte. Canon konnte eine Sammelklage abwenden, für HP sieht es schlechter aus.
Hersteller von All-In-One-Druckern bewerben ihre Apparate gern damit, dass diese nicht nur Texte oder Bilder zu Papier bringen, sondern auch scannen, kopieren und gegebenenfalls faxen können. Doch teils funktionieren die sogenannten Multifunktionsgeräte nur, wenn die Tintenpatrone nicht leer ist. Sonst verweigern sie etwa das Scannen. Mit diesen Voreinstellungen verärgern die Produzenten Verbraucher, was in den USA zu ersten juristischen Auseinandersetzungen vor Gericht geführt hat. Die Ergebnisse sind bislang unterschiedlich.
"Tintenbehälter müssen installiert sein und Tinte enthalten"
So sah sich Canon 2022 mit einer einschlägigen Klage konfrontiert. David Leacraft aus Queens behauptete vor dem Bundesgericht für den östlichen Bezirk von New York, sein Canon Pixma All-in-One scanne Dokumente nur, wenn auch Tinte an Bord sei. Weitere Kläger unterstützten ihn. Mehrere Verweise in offiziellen US-Support-Foren des japanischen Konzerns bestätigten diese ungewöhnliche Produkteinschränkung. "Beim PIXMA MG6320 müssen alle Tintenbehälter im Drucker installiert sein und alle müssen Tinte enthalten, um die Funktionen des Druckers nutzen zu können", schrieb ein Firmenvertreter 2020. Durch Ersetzen des leeren Tintenbehälters durch einen neuen werde dieses Problem behoben. Eine Umgehungsstrategie gebe es nicht.
"Wenn Sie die Fehlermeldung 'Tinte leer' erhalten, können Sie das Gerät erst verwenden, wenn die Tinte ausgetauscht wurde", hieß es auch 2016 schon ähnlich. Die Klage Leacrafts hatte den Status einer Sammelklage. Andere Kunden hätten sich ihr einfach anschließen und ebenfalls potenziell Schadenersatz fordern können. Das Magazin "The Verge" fand nun aber heraus: Schon Mitte November teilten die Anwälte beider Parteien dem zuständigen Richter Gary Brown aber mit, dass diese sich außergerichtlich geeinigt hätten. Man habe sich darauf verständigt, damit "den Fall in seiner Gesamtheit zu klären" und die Fehde beizulegen. Was sich Canon die Übereinkunft gegebenenfalls kosten ließ, ist nicht überliefert.
Weiterlesen:
https://www.heise.de/news/Canon-HP-vor-G...nk-9242758.html
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