Tom Rachman: Die Hochstapler
Wer schon einmal einen Roman von Tom Rachman gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass es um Menschen ging, die schreiben. Im neuen Roman "Die Hochstapler" ist das auch so. Im Zentrum eine alte Schriftstellerin.
von Claudia Ingenhoven
Dora ist Holländerin, lebt aber seit ewigen Zeiten in London. Ihre Romane standen nie auf einer Bestseller-Liste, die letzten allerdings waren nur noch Ladenhüter. Sie merkt selbst, dass sie ständig den Faden verliert - inzwischen ist sie 74. Nur, was soll sie den ganzen Tag tun? Ihre Agentin rät zum Weiterschreiben, klingt dabei zwar halbherzig, aber Dora fängt nochmal an. Sie wird die Menschen ihres Lebens zu Romanfiguren machen, das war schon früher ihr Hauptinteresse an neuen Bekanntschaften: Lassen sie sich als Figuren verwerten, oder sind sie zu langweilig? Inzwischen lernt sie niemanden mehr kennen, sie muss aus der Vergangenheit schöpfen.
Tom Rachman lässt seine Dora über acht Menschen schreiben: den ehemaligen Geliebten, die Freundin, auch Dora selbst taucht auf, lauter eigenständige Kapitel, und zwischendrin spekuliert sie in einem Tagebuch, ob daraus ein Roman werden kann.
Ein Kapitel gilt ihrer Tochter Rebecca, genannt Beck, die in Los Angeles Gags und Geschichten für Comedians schreibt. Immer im Hintergrund, aber sehr erfolgreich.
Für Beck ist Comedy fast ein mechanisches Objekt: Punchlines, die man wie ein Ingenieur vom Ende her zusammenbaut, Prämissen, die man gnadenlos verschraubt, verbale Irreführungen, die man den Leuten einhämmert.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Die...rachman102.html
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