Mieter in der Heizungsfalle
Deutschlandweit ächzen Mieterinnen und Mieter unter hohen Heizkostenabrechnungen. Keine Einzelfälle, wie CORRECTIV jetzt zeigt: Einzelne Contracting-Firmen nutzen offenbar rechtliche Schlupflöcher aus, um Profit zu machen. Deutschlandweit könnten Hunderttausende betroffen sein.
Deutschlandweit häufen sich seit Monaten Meldungen über Mieterinnen und Mieter, die unter horrenden Heizkostennachzahlungen ächzen. Mal geht es nur um ein paar hundert, mal um mehrere tausend Euro. Für fast alle Betroffenen sind die hohen Geldbeträge ein Schock. Viele bangen um ihre Wohnung. Einige versuchen sich zu wehren und gehen sogar auf die Straße. Bei manchen geht es um die Existenz.
Was viele dieser Menschen nicht wissen: Hinter den enormen Nachzahlungen steckt nicht nur der Krieg in der Ukraine, der die Preise für Gas 2022 enorm ansteigen ließ. Die Ursache für die hohen Kosten findet sich in vielen Fällen im eigenen Heizungskeller – und in der deutschen Gesetzgebung: Denn Vermieter können den Betrieb ihrer Heizanlage an einen sogenannten Contractor oder auch Wärmelieferanten auslagern. Mieterinnen zahlen dann automatisch für Fernwärme, auch wenn im Keller die alte Gasheizung steht.
Einzelne Firmen, die ihr Geld mit der Lieferung von Wärme machen, nutzen dabei aber offenbar rechtliche Schlupflöcher aus, um Profit zu machen. Das wirkt sich teils massiv auf die Heizabrechnungen aus: CORRECTIV liegen Contracting-Verträge vor, in denen die Heizkosten 2022 im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 230 Prozent stiegen. Bei gleichzeitig sinkendem Verbrauch. Für einige Firmen sei das ein „profitables Geschäftsmodell“, sagt Niklas Schenker, Abgeordneter und wohnungspolitischer Sprecher der Linken in Berlin. Weitere Branchenkennerinnen und Insider sprechen gegenüber CORRECTIV zum Teil von „Abzocke“ oder in einigen Fällen von „legalem Betrug“.
Weiterlesen:
https://correctiv.org/aktuelles/klimawan...-heizungsfalle/
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