Kräftiger Anstieg bei Mieten erwartet
Wohnkosten dürften 2023 wegen steigender Zinsen und Materialpreise deutlich zulegen
Auf Mieter kommen 2023 wohl noch härtere Zeiten zu. Denn mit den aktuell steigenden Kreditzinsen und hohen Baukosten können sich viele Menschen kein Eigentum mehr leisten oder treten von Bauprojekten zurück. Viele weichen deshalb auf Mietwohnungen aus, so dass die Mieten wieder kräftiger klettern. Die Nachfrage werde sich »teils auf den Mietmarkt verlagern (…) und dort den Aufwärtsdruck auf die Mieten erhöhen«, hieß es dazu am Montag in einer Studie der Landesbank Helaba.
Die DZ-Bank schrieb am Montag, dass nach einer Phase mit »relativ geringen Aufschlägen« zuletzt die Neuvertragsmieten mit einem Zuwachs von fünf Prozent wieder stärker anzogen. Auch die explodierenden Materialpreise dürften die Mietpreise demnach weiter steigen lassen, da Wohnungsunternehmen die Kosten auf die Mieten umlegen würden.
Michael Voigtländer vom kapitalnahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), hält es deshalb für denkbar, dass sich im neuen Jahr ein jahrelanger Trend dreht, wie er dpa mitteilte: »Womöglich kommen wir nun in eine Phase, in der die Mieten stärker wachsen als die Preise.« Schon im dritten Quartal 2022 seien die Angebotsmieten nach IW-Daten um 5,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
Tatsächlich haben die Kreditzinsen, die sich binnen eines Jahres mehr als verdreifacht haben, die Nachfrage nach Immobilien etwas gedämpft. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hält 2023 somit einen Rückgang der Kaufpreise um bis zu zehn Prozent für möglich. Im dritten Quartal 2022 fielen die Preise für Wohnimmobilien im Schnitt um 0,4 Prozent zum Vorquartal.
Sicherlich wird diese von bürgerlichen Ökonomen aufgezeigte Entwicklung auf dem Immobilienmarkt die Mieten weiter steigen lassen. Die Analyse impliziert jedoch, es gäbe ein Wohnraummangel, der durch mehr Neubau gelöst werden müsste. In Wahrheit aber steht laut Statistischem Bundesamt für Einzelpersonen immer mehr Wohnfläche zur Verfügung. Waren es 1991 noch 35 Quadratmeter pro Kopf, sind es aktuell 48 Quadratmeter. Die Wohnungsnot ist also in erster Linie auf Leerstand zurückzuführen.
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