Rekordentschädigung für Berliner Polizistin: „Bild“ bittet Judy S. um Entschuldigung und druckt große Richtigstellung
Im November berichtete die „Bild“ über Judy S. Der Vorwurf: Sexueller Missbrauch zweier Männer mithilfe von Drogen und Penispumpe. Nichts stimmte. Der Fall ist historisch – aber auch die Wendung.
Von Alexander Fröhlich
Der Fall machte unter der Überschrift „Die verlorene Ehre der Judy S.“ deutschlandweit Schlagzeilen. Der Tagesspiegel hatte enthüllt, wie die „Bild“-Zeitung eine Berliner Polizistin nicht nur an den Pranger stellte, sondern mit falschen Berichten und erfundenen Details Rufmord an ihr beging. Ein in der deutschen Mediengeschichte nahezu einmaliger Fall.
Nun zahlt die „Bild“-Zeitung Judy S. eine Rekordentschädigung dafür. Die Beamtin Judy S. bekommt nach Tagesspiegel-Informationen 150.000 Euro von dem Springer-Blatt. Darauf hat sich das Medienhaus mit dem Anwalt der Polizistin, Christian Schertz, in einem außergerichtlichen Vergleich geeinigt.
Nicht nur die Höhe der Zahlung ist ungewöhnlich hoch und rekordverdächtig. Auch die Richtigstellung, die prominent veröffentlicht werden soll, hat es in sich. Am Donnerstag ist auf der Titelseite der Berlin-Brandenburg-Ausgabe der „Bild“ ganz oben neben dem Logo des Blattes und in der gleichen Höhe die Richtigstellung erscheinen.
In der Bundesausgabe wurde die Berichtigung auf dem Titel vermerkt und dann auf einer Innenseite so groß wie der ursprüngliche erste Bericht zu Judy S. gedruckt. Auf dem Titel der „B.Z.“ erschien die Richtigstellung so groß wie sonst das Aufmacher-Thema, das etwa die Hälfte der Seite einnimmt.
Auch Judy S. war ein Aufmacher auf der Titelseite samt Foto, das sie erkennbar zeigte. Auch Online soll die Richtigstellung prominent ausgespielt werden.
Weiterlesen:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/rekor...g-13553509.html
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