Fairer Handel floriert
Kaffee, Bananen, Kakao und andere Waren, die das Fairtrade-Siegel tragen, haben in Deutschland Konjunktur. Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten legte im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro zu, wie Fairtrade Deutschland am Dienstag berichtete. Damit sei eine neue Rekordmarke erreicht worden, bilanzierte Benjamin Drösel, Marketing-Vorstand des Vereins. Preisbereinigt betrug das Plus immerhin noch 6,8 Prozent.
Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage entwickelten sich „die Fairtrade-Verkäufe sehr gut“, sagte Drösel. Der Absatz stieg demnach 2024 um fünf Prozent, so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. In allen wichtigen Produktkategorien ging bei Discountern, Supermärkten, Drogerien und Bioläden mehr „Faires“ über den Ladentisch.
Demnach wurden 24 600 Tonnen Kaffee mit dem grün-blauen Sozialsiegel abgesetzt – ein Plus von sechs Prozent. Der Verkauf von Bananen legte um sieben Prozent auf 121 800 Tonnen zu. Kakao verzeichnete sogar ein Plus von elf Prozent auf 89 000 Tonnen. Bei den Fairtrade-Rosen lag der Zuwachs bei zehn Prozent auf 509 Millionen Stiele, wie Drösel vorrechnete. Der Marktanteil der fair gehandelten Blumen erreicht ihm zufolge mittlerweile 44,5 Prozent, auch das ein Rekord.
Für Lebensmittel und Kunsthandwerk, bei deren Produktion bestimmte soziale und ökologische Standards eingehalten werden, gaben die Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande vergangenes Jahr pro Kopf 35 Euro aus, 2023 waren es noch 30 Euro gewesen.
Auf die Folgen des Klimawandels machte Claudia Brück, Fairtrade-Vorständin für Kommunikation und Politik, aufmerksam. Infolge von Dürren, Starkregen und Kälte seien die Ernten von Kakao und Kaffee im vergangenen Jahr um bis zu 30 Prozent eingebrochen. „Den Kleinbauern und -bäuerinnen fehlen aber die finanziellen Ressourcen, sich gegen diese Herausforderungen zu stemmen.“ Die aktuell hohen Weltmarktpreise für Kakao und Kaffee seien nicht nur Folge des knapperen Angebots, sondern teilweise auch von Börsenspekulation, stellt Brück fest. „Von höheren Preisen profitieren die Bauern leider nicht automatisch.“ Fairtrade bleibe deshalb wichtig.
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https://www.fr.de/wirtschaft/fairtrade-r...n-93719812.html
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