Defensive Architektur?
Defensive Architektur (auch: Anti-Obdachlosen-Architektur, Feindliches Design; englisch: hostile architecture, defensive architecture, hostile design) bezeichnet bauliche Strukturen, die gezielt an öffentlichen Plätzen installiert werden, um deren Nutzung für bestimmte Personengruppen oder Zwecke zu verhindern. Beispiele hierfür sind Metallstifte oder Noppen auf Flächen, geschwungene oder unebene Bereiche wie mit Steinen bedeckte Böden sowie Zäune, Barrieren oder Stadtmöbel, die einen längeren Aufenthalt erschweren. Insbesondere Bänke zeigen vielfältige Formen solcher Maßnahmen, etwa durch Armlehnen, die das Liegen verhindern, oder die Verwendung von kalten Materialien wie Metall oder Stein.
Auch akustische Maßnahmen, wie die dauerhafte Beschallung mit Musik in Bahnhöfen, zählen dazu. Die Debatte um Defensive Architektur bewegt sich zwischen dem Schutz öffentlicher Räume und der Kritik an der Ausgrenzung marginalisierter Gruppen wie obdachlosen Menschen. Sie wird oft mit dem Sicherheitsgefühl der Allgemeinheit gerechtfertigt, beeinträchtigt jedoch auch andere Menschen, etwa Ältere oder Erkrankte, die Sitzgelegenheiten nicht nutzen können.
Darüber hinaus löst Defensive Architektur das eigentliche Problem nicht: den Mangel an sicheren und sozialen Räumen für marginalisierte Gruppen. Stattdessen werden diese Gruppen lediglich verdrängt.
https://defensivearchitektur.org/
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