Ach.... da gibt es nichts zu verstehen. Und die Dschunke ist direkt an meinem Briefkasten entlang gedschunkt. Es sind Phantasiegebilde, auch Empfindungen.

Schreibblockaden soll es ja geben, aber man kann auch mal ältere Gedichte hier hereinstellen, mache ich ja auch. Das muss ja nicht immer frisch aus der Feder geflossen sein.

In den Schaukästen... das ist ja alles drei von mir! Zu viel der Ehr!

Lg, Jörn

Sommer in Deutschland

Der Mond
hat einen Pfand für jeden,
der Mohn am Felderrand
summt ganz wunderbar,
Küsse, Beeren bieten überall
ihre süßen Dolden dar.

Der Morgen lächelt
mit seinem schönen, jungenhaften Mund,
Wälder rufen nach Träumen,
alle Straßen führen wohin,
die Märkte quillen über,
die Brunnen haben keinen Grund,

Und alles, was einfällt,
und alles, was drängt,
ist Arbeit grau,
Geschacher,
einen Gott zu fürchten.

(weegee)

Der Pfand für den Mond ist schön sowie das Rufen der Wälder nach Träumen.
Ich wünschte, man könnte die Romantik ohne die Realität sehen.
Wieder ein hervorragender Text von dir!

Sirius

Wie schrieb doch Novalis einst:

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,...

Ja, dann!

Dank Dir aufs Neue, Sirius.

Jörn

Sommers End

Der Himmel schlägt seinen Mantel zurück,
purpurn, er schafft Sachen herbei,
der Mohn ein abklingendes Lächeln,
in sich gekehrt, ganz zerrückt.

Die Erinnerung an Johanna
wird von wem verwoben, Zug um Zug,
nicht ein Sterbender - ein sich Bettender
flüstert: Jetzt ist`s genug.

(weegee)

Ein ganz feiner und liebevoller Abgesang!

Sirius

Das war es dann auch mit Sommergedichten dieses Jahr. Und mit dem Sommer. Aber wir haben ja dann den wundervollen, farbgewaltigen: Herbst!

Dank Dir, Sirius!

Jörn

Es ist leider unverkennbar, Jörn, er macht sich auf den Weg, auf dem er von deinen Zeilen aufs Allerfeinste begleitet wird.

Liebe Lottegrüße

Sicher hat der Sommer noch andere Namen

Sicher hat der Sommer noch andere Namen
als einfach Sommer —
Zum Beispiel Ulea, ein Name
der Weizengelb Roggenrot, Wiesen- und Wäldergrün
in sich vereinigt.

Rainer Brambach

Egal, welchen Namen wir ihm jetzt hinterher rufen würden, er käme so schnell nicht zurück.
Wie immer, lasse ich ihn ungern gehen. Und ja, trotz aller berechtigten Bedenken: Es war ein großer Sommer.

Skandal!

Statt dass Sommer
endlich seine Hörner zückt,
fummelt er noch immer
nach seinen Noten.

Statt dass Nacht
ihre stille Decke stülpt,
wimmelt es hier von
angsterfüllten, halb betrunkenen Boten.

Anstatt da oben zu thronen,
tuschele ich hier
mit ausgefransten Schranzen.

Anstatt bei ihr zu liegen,
lese ich etwas oder viel
von asiatischen Elefanten.

(weegee)

Sommer.

Verschenke Dich,
es ist: Luft!

Der Morgen übt Sprechgesang
im verblichenen Kleid,
hilflos lächelnd schlägt Kirchturmuhr
die falsche Zeit.

Mohn schleicht sich
in Träume hinterrücks,
der Landstreicher Sommer
zeigt Kindern verbotene Tricks.

Verschenke Dich,
es ist: Duft!

(weegee)

Das ist ein ganz feines Lob an den Sommer!

Sirius

Sommernacht

Nacht sperrt alle Tore auf,
was machen die Tiere.
Im Schlaf klingen die Menschen
hell und weit.

Im Schlaf sieht keiner,
wohin er treibt.
Nacht leert ihre Taschen aus,
was machen die Tiere.

(weegee)

Liebsgedicht

Sommer
hat uns in den Fängen
was er tut
ist ein Angesang

die Stadt
hört nichts von den Klängen
die Straße geht
im Affengang

die Stadt
hat Zähne hat keinen Rumpf
den Himmel entlang
schlingern Raketen

Sommer er hat
einen Namen für uns
die Nacht die Nacht
einen ganzen Planeten

(weegee)

Ein Liebsgedicht für den Sommer?
Aber warum muss er immer gleich so übertreiben?
Ansonsten muss ich mit der Interpretation passen, Sorry bitte.

Sirius