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RE: Es geschah am achten Tag

#1 von Karl Ludwig , 24.05.2017 14:09

Fassungslos blickt die Besatzung der ISS auf die Explosionen. Jeder Staat, der konnte, warf anscheinend mit Atombomben nur so um sich. Angefangen hatte es vermutlich in Nordkorea, wo ein Idiot beschloss, die innerpolitischen Probleme Anderen anzulasten und Seoul in eine qualmende Hiroshima Gedenkstätte verwandelte, woraufhin die Atommächte postwendend wetteiferten, wer nun die erste Bombe auf Pjöngjang werfen dürfe. Das wiederum mopste die Chinesen und ehe man sich versah, wurden alle sehr ärgerlich und die Angelegenheit lief aus dem Ruder.

„Tja“, meint einer der Forscher in dem Weltraumlabor. „Das war es wohl. Wir haben noch Reserven für drei Tage. Dort unten kann uns niemand mehr helfen. Alle Verbindungen sind tot.“

Nach diesen schwer gewichtigen Worten, wie um den Sprecher Lügen zu strafen, knistert es im Lautsprecher.

Bodenstation: „Krrrrchh ... Hallo Raumstation, … knack -, könnt ihr mich hören?“

Alle Anwesenden starren auf den Funker, als dieser hastig das Mikrofon an sich reißt und mit zitternder Stimme ein „Hier ISS. Ich höre sie laut und deutlich!“ brüllt.

Bodenstation: „Ihr habt ja selber gesehen, was hier unten los gewesen ist. Nuklearer Winter. Artensterben und vermutlich auch das Ende aller höheren Lebensformen, einschließlich uns Menschen. Nun, wir haben uns hier gut verbunkert und können sogar in schwerer Schutzkleidung ab und an nach außen gehen. Tags sieht man vor lauter Qualm kaum etwas, aber das geht soweit in Ordnung, da Nachts alles von innen strahlt. Sogar die Wolken. Die Welt ist untergegangen, doch wir wollen sehen, ob und wie wir euch wieder von dort oben zurückbekommen, falls ihr überhaupt Wert darauf legen solltet.“

Raumstation: „Ja, alle fünf nicken! Ich auch. Ja, wir wollen! Aber es gibt nur noch Vorräte, Luft und Energie für drei Tage.“

Bodenstation: „Das wissen wir. Leider können wir erst in zwei Wochen alles wieder repariert haben.“

Raumstation: „Das ist ziemlich zu spät.“

Bodenstation: „Auch das ist uns bewusst. Wir haben lange diskutiert, ob wir euch unsere Berechnung zukommen lassen dürfen. Es gibt nämlich eine Chance.“

Raumstation: „Ach?“

Bodenstation: „Einer von euch würde mit der Luft, der Energie und den Vorräten überleben können, bis wir hier alles wieder in Schuss haben.“

Raumstation: „…“

Bodenstation: „Hallo?“

Raumstation: „…“

Bodenstation: „Hallo?“

Raumstation: „…“

Bodenstation: „Hallo?“

Raumstation: „Roger. Momentchen. So. Hier gab es gerade ein Gemetzel und ich bin der letzte Überlebende. Allerdings steckt mir ein Skalpell in der Nase bis zum Hirn. Oh, nein! Ha-Ha-Hatschiiieee.“

Bodenstation: „Hallo?“

Raumstation: „…“

Bodenstation: „Hallo?“

Raumstation: „…“


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RE: Es geschah am achten Tag

#2 von Sirius , 24.05.2017 23:16

Das ist interessant und originell, nur der Schluss ist arg phantasievoll.

Sirius


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Sirius
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