Workuta, ein weiterer Dialog zwischen Quentin ( Q ) und Bodo ( B ), zwei Berliner Typen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen ( oder so ).


Q: Wat issen mit Dir los, Du hast ja Schweissperlen uff de Stirn.
B: Du gloobst nich, wat ick alebt habe.
Q: Watten, heute nacht?
B: So isset, heute nacht.
Q: Kick an, kick an. Meen Bodo war uff Trebe
B: Spinnste? Ick jeh doch nach achte nich mehr aussen Haus.
Q: Haste det also inne Bude alebt?
B: Nich direkt, inns Bette.
Q: Nu lass dir nich die Würma aus de Neese ziehn.
B: Ick war in Workuta und sitze neben Onkel Ernste. Wir warn beede bei de Russen in Jefangenschaft.
Q: Ähh, Du hast jeträumt!!!
B: Aba det war allet wie echt!! Ick saache zu Onkel Ernste, det ick meene Füße nich mehr spüren tue.
Q: Und wat hat Onkel Ernste jesacht?
B: Ick soll ma die Schuhe ausziehn, det hab ick jemacht und meene Füße warn janz schwarz.
Det is Wundbrand meente Onkel Ernste, die falln morjen von alleene ab.
Q: Und, wat is denn passiert?
B: Ick bin uffjewacht und konnt mir nich bewejen, det war wie ne Schockstarre.
Q: Aba nach die Schockstarre warste wieda klar inn Kopp, oda?
B: Naja, ick hab denn vorsichtisch det rechte Been aus Bette jehalten und da seh ick, det mein Fuß janz schwarz is. Und denn muss ick ohnmächtisch jeworden sein.
Q: Ach du Scheiße. Und denn?
B: Irjendwann bin ick wieda uffjewacht und hab nochma nachjekiekt.
Q: Und diesmal war allet in Ordnung?
B: Nee, der Fuß war imma noch schwarz. Und da hab ick anjefang zu heulen, weil ick dachte, der wird jleich abfalln.
Q: Mensch Bodo, irjendwie is det krass.
B: Aba denn hab ick all meenen Mut zusammjefasst und hab an den Fuß jegriffen.
Q; Und? Isser abjefalln?
B: Nee, ick musste feststellen, det ick noch meene schwarzen Socken anhatte.
Q: Halt ick ja inn Kopp nich aus!!!