Verdammte Verwandte
• Der dramaturgische Angelpunkt von "Sechs Koffer" ist ein tödlicher Verrat an Billers Großvater Schmil.
• Die Frage, wer ihn an die Sowjets verraten hat, ist das Familiengeheimnis, das der Erzähler Maxim Biller zu lösen versucht.
• Das eigentlich zentrale Thema des Buchs ist jedoch nicht der Verrat, sondern sein Gegenteil: das Vertrauen.
Der neue Roman "Sechs Koffer" von Maxim Biller ist, bevor man auch nur eine Zeile gelesen hat, nicht einfach nur der nächste Roman im Werk dieses streitbaren Schriftstellers, Essayisten, Fernseh-Literaturkritikers und Polemikers. Es ist sein erster Roman nach dem 2016 veröffentlichten, fast 900Seiten langen, grellen, schnellen, komischen und bisschen sexbesessenen Biller-Memoir "Biografie". So umfangreich war bis dahin nicht annähernd eines der Bücher Billers gewesen, er gilt eher als Großmeister der kleineren erzählenden Form. Acht lange Jahre hatte er am Ende daran gesessen, allein die vorangestellte Liste der wichtigsten Figuren umfasste fünf Seiten, alles an "Biografie" war unübersehbar als krasses, wüstes Opus magnum angelegt - aber dann war es so hart kritisiert worden, dass Biller tat, was man natürlich bitte, bitte, bitte nicht tun soll.
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/roman...andte-1.4125158
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