Eigentlich
ist das, was alle jetzt nur
eine beschränkte
Zeit machen müssen -
das, worüber alle
jammern
und verzweifeln -
genau das,
was ich seit Jahren
machen muss:
Maske aufsetzen
Abstand halten.
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Freiheit
muss man sich erkaufen,
erkämpfen,
erbetteln.
Nur wenn alle sie wollen,
ist sie umsonst.
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Und als alles in die Jahre gekommen war
das noch nicht gelebte Wir
die aufgeplusterte Welt
und die alte Frau am Friedhof
und alles hatte so kommen müssen
da schaute ich noch einmal aus dem Fenster
da war nichts was ich brauchte
nicht mal das Leben
das ich für dieses Gedicht brauche
nur die verglühende Zeit
für die letzten Zeilen
keinen Tag brauche ich mehr
keine Stunde
nur noch den Blick zu der alten Frau
am Friedhof,
weil wir beide noch etwas
zu bereuen haben
und doch
kann ich im Gestank dieser hässlichen Zeit
noch etwas Zärtlichkeit empfinden
für die alte Frau
wie sie da so traurig
vor meinem Grab steht
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Wunderbare Zeilen, Sirius!
Traurig kommen sie daher, um den Leser am Ende ein wenig zu trösten.
Liebe Lottegrüße in dein Wochenende
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ein letztes Aufbäumen der Gefühle, eine feinfühlige Mischung aus loslassen und festhalten wollen.
Schöntraurigen Zeilen, Sirius.
Jonny
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Ganz lieben Dank, Lotte und Jonny, für eure schönen Kommentare!
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Er,
der anderen die Blätter
vom Kalender riss,
der seine Beteuerungen
von früher
aufs Neue
verkaufte -
Er,
der alle mit
gestohlenen Lächeln
überfiel,
starb heut Nachmittag
beim Maulaffen
feilhalten
an einer seiner eigenen
Grabinschriften,
die er anderen
auf die Gräber log.
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Und den du heimlich liebst,
weiß nichts von meinem Darben.
Dem du, was immer, gibst,
hat seine eignen Narben.
Du hast genug im Herzen Platz
für Liebe und hast angesichts
der Sehnsucht einen stillen Schatz.
Wir beide aber haben nichts.
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Zitat von Sirius im Beitrag #248
Und den du heimlich liebst,
weiß nichts von meinem Darben.
Dem du, was immer, gibst,
hat seine eignen Narben.
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Es könnte auch von "deinem" Darben heißen. Im Grunde darben alle, weil alle den falschen Partner haben. Es ist nicht alles schön, was Rose heißt..
Ich danke Dir ganz herzlich für deinen Kommentar, weegee!
Sirius
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Im Band sind 78 Gedichte
und ich mag keins.
Auf der Speisekarte 17 Fischgerichte
und ich wähle nicht eins.
Nicht ein Land könnte ich aufzählen,
das mir Freiheit schenkt,
und nicht einen würde ich wählen,
der die Geschicke lenkt.
Und ich hasse an den Ärschen
das Gelecke und Genuckel,
nichts wird mich beherrschen,
nicht mal Zukunft wie Buckel.
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In den Räumen,
die nie einer mit Füßen betrat,
bin ich nicht der Wein,
sondern das Glas.
Weder halbvoll noch halbleer,
nur durchsichtig
für jedermann.
Aber in den Räumen
mit den wirklichen Spiegeln
bin ich taub, blind, unsichtbar.
Ich sehe nicht mich,
sondern nur die anderen
hinter den Spiegeln.
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Ich bin dir immer gut,
damit du schlafen, leben, lachen kannst.
Ich bin dir immer gut.
Und wenn du singen willst, dann singe.
Und wenn du fallen musst, dann falle ich für dich.
Setz keine Maske auf für mich,
verschwende nicht, was für dich Glück ist.
Ich bin dir immer gut.
Halt dir nicht deine Wünsche fern,
schick mich fort, wenn es sein muss.
Ich bin dir gut.
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Irgendwann zerbrach etwas,
es war wichtig bis zu diesem Tag.
Irgendwie
vergingen die Jahre ohne mich
und weder sie noch ich
kehrten zurück.
Irgendwas wollte ich noch
irgendwas mit leben
Irgendwer
hält meine ungelebten Tage fest
bis sie irgendwann
wieder zerbrechen.
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Zwischen dir und mir
ist noch ein Winter.
Und jeden Tag bring ich den Schnee hinaus,
mache die Fenster frei von Eis,
trage unentwegt viel Holz ins Haus,
doch immer
bleibt
alles
weiß.
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