Nick Hornbys Roman "Just Like You"
Gute Wiedergabe
Jung und alt, schwarz und weiß und dann noch der Brexit: Nick Hornbys wunderbarer Liebesroman „Just like you“.
GERRIT BARTELS
Mit dem britischen Schriftsteller Nick Hornby verhält es sich wie mit Freunden oder guten Bekannten, die man lange nicht gesehen hat und irgendwann wieder trifft, und davor stehen bange Fragen im Raum: Gibt es noch Verbindendes, stellt sich die frühere Vertraulichkeit erneut ein? Oder wird das Gespräch mühsam und zäh?
„Just Like You“ heißt Hornbys neuer Roman banal und nichtssagend (Aus dem Englischen von Stephan Kleiner. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020. 382 S., 22 €)., und auch der Klappentext der deutschen Ausgabe verrät nicht besonders viel: Eine Beziehung geht in die Brüche, „und wenn du am wenigsten damit rechnest, verliebst du dich in jemanden, der das genaue Gegenteil verkörpert. Und trotzdem hängt der Himmel voller Geigen.“
Sanft welliges Hornby-Land, so der erste Gedanke also, ein Land, das man genau wegen dieser Sanftwelligkeit länger nicht mehr betreten hat. Wegen Geschichten mitten aus dem Leben, deren ernster Kern von Hornby jedoch immer mit viel Humor und Lockerheit zugedeckt wurde.
Was zu Beginn seiner Schriftstellerkarriere nicht so störend war: In den neunziger Jahren verstand Hornby es, popkulturelle Phänomene präzise-heiter in den Blick zu nehmen und zu deuten. Mit „Fever Pitch“ und „High Fidelity“ (und in Ansätzen mit „About a Boy“) hatte er Romane geschrieben, in denen es um die Macht des Fußballs und der Popmusik auf die Lebensentwürfe junger Männer geht.
Mit dem Alter und dem steigenden Erfolg verließ den inzwischen 63-jährigen Autor jedoch das Gespür für seine Themen und den Umgang damit, da stand ihm bisweilen sein Pop-Appeal, sein Pointenzauber im Weg
Zuletzt gab es dann von ihm mit „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ ein ausschließlich aus Dialogen bestehendes Buch, das auf einer Sitcom basiert, die er fürs britische Fernsehen geschrieben hatte; über einen Mann und eine Frau, die nach 15 Jahren Ehe diese mit Hilfe einer Paartherapie retten wollen.
Weiterlesen:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/nick-...e/26196624.html
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