Dann soll der Sommer kommen, Lotte!
Dankeschön für deinen lobenden Kommentar!
Sirius
Reset the World!
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Das gefällt mir, Sirius. Da triffst du einen Nerv von mir: der Sommer auch als etwas Schweres, Lastendes, Morbides, als Abschiedsbote.
Ganz stark:
"Ich verzieh den Sommertagen,
...
und all den Nächten ohne deine Arme."
Einfache Worte, bei mir mit großer Wirkung.
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Zitat von Sirius
Sommer
Wie immer vergab ich dem Sommer
für meine und seine Hitze,
die er nicht stillte,
für die rauhen Tage, an denen ich
dein Fleisch nicht sah.
Ich verzieh den Sommertagen,
die nach Regen schrien,
und all den Nächten ohne deine Arme.
Aber die langen Tage trockneten mich aus
und müde wurden Haut und Hirn.
Ich werde im Sommer sterben,
bevor noch die Rosen es tun.
Und zu Sonnenstrahlen will ich werden,
damit ich dich auf ewig
berühren kann.
Sirius
Oh, das klingt traurig, lieber Sirius. Mir fehlen die Worte...
Leo, mit einem Bündel Sonnenstrahlen, nur für dich!
Schreiben macht schön.
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Weegee und Leo: Habt ganz lieben Dank für eure Kommentare! Und für die Sonnenstrahlen!
Sirius
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Blinder Sommer
Die Rosen schmecken ranzig-rot
es ist ein saurer Sommer in der Welt
Die Beeren füllen sich mit Tinte
und auf der Lammhaut rauht das Pergament
Das Himbeerfeuer ist erloschen
es ist ein Aschensommer in der Welt
Die Menschen gehen mit gesenkten Lidern
am rostigen Rosenufer auf und ab
Sie warten auf die Post der weißen Taube
aus einem fremden Sommer in der Welt
Die Brücke aus pedantischen Metallen
darf nur betreten wer den Marsch-Schritt hat
Die Schwalbe findet nicht nach Süden
es ist ein blinder Sommer in der Welt.
Rose Ausländer
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Sommers
Wie die Alten
ihre Seelen würfeln
ausgehöhlt und leer
die Jungen sich
mit Resten schmücken
ganz Farbe voller Begehr
Was das
schwillende Licht
auf Dächer Städte tropft
der heranschwimmende Abend
immer noch
sich erhofft
kurz vor dem Stillestehn
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Sommertag
Die Sommersonne foltert fürchterlich
Den lehmen Leib. Kein Wind bewegt die Schwüle.
Der Asphalt stinkt. Es faulen die Gefühle.
Ein Droschkengaul verreckt am Sonnenstich.
Lustmörder lauern. Haftend hart und heiß
Ist eine Mädchenhand und macht ermatten.
Die kleinen Huren blühen blaß. Im Schatten
Steht statuenstarr ein blinder Bettelgreis.
Und von des Lebens fadem Einerlei
Gelangweilt döst auf schattigem Balkone
Und lauscht dem Lärm entfernte Grammophone
Ein fetter, fauler Papagei.
Friedrich Wilhelm Wagner
Reset the World!
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Die Hoffnung will gar nicht so genau ausgeleuchtet werden, Jörn. Sie ist der unbestimmte Antrieb, wie du in deinen Zeilen allerfeinst festgehalten hast.
Radio Naturale
Amseln landen auf den Schnüren,
Die im Spitz das Zelt berühren
Und am Boden straff verlinkt
Mit dem losen Hering sind.
Fliegt beschwingt ein Pärchen Fink
Auf die Schnüre und besingt
Amsels Brut mit Liedfontänen,
Die sich nun im Wettstreit wähnen,
Und ihrerseits die Schnäbel heben -
Welch ein Singen, Wippen, Leben!
Bis der Hering aufwärts schnellt
Und von Laut auf Leise stellt.
hilfsmueller
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Ein feines Gedicht von hilfsmüller! Ich freue mich, dass du noch was von ihm aufgetan hast, Lotte.
Sirius
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Vielen lieben Dank, Lotte. Ich freu mich so über jeden Zuspruch, immer noch.
Bin ich blöd, dass ich nicht weiß, dass hilfsmüller Thomas Schellhardt heisst? Das Gedicht ist richtig gut. Sollte ich ihn näher kennen? Helf mir mal einer...
LG
Jörn
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Hilfsmüller hat hier mal geschrieben, Jörn, und wir dachten, es geht ihm nicht gut, weil er sich auch aus den anderen Foren zurückgezogen hat. Vielleicht weiß Lotte mehr.
Auf jeden Fall ein begnadeter Schreiber.
Sirius
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"Auf jeden Fall ein begnadeter Schreiber."
Das scheint auf jeden Fall so zu sein.
Danke für die INFO.
Jörn
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Leider weiß ich auch nicht mehr, außer, dass er nicht nur ein begnadeter Schreiber, sondern auch ein toller Mensch ist, den ich das Vergnügen hatte kennenlernen zu dürfen, als wir noch in einem anderen Forum schrieben. Ich hoffe sehr, es geht ihm gut.
Hier ein Link zu seiner Internetseite:
http://www.nachttext.de/index.html
(Die Genehmigung sich seiner Texte bedienen zu dürfen, hat er pauschal erteilt und seine Ansichten hierzu mir gegenüber noch einmal bekräftigt.)
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Sommernachthimmel
Die Stadt
und die Felder,
der hohle Mond
und aufgestülpte Nacht,
unter Satellitentrümmerbahnen
Ulme, totgeschlagen,
totgeschlagen wacht.
Klamme Wolken
ziehen über`s Land,
auf ihren Schindeln
Ungeborene wandern,
keiner lebt für sich allein,
jeder ein Gefangener
des nie gekannten andern.
(weegee)
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