Finale
Noch einmal
warmer Tag auf der Terrasse
die Qual der Wahl
Eiscup oder Kaffeetasse
noch einmal
spüren dass ich existiere
Rhein-Herne-Kanal
Rehberg-Brücke und die Tiere
noch einmal
betäubt vom Blütenduft
skurril final –
Herbst schleicht durch die Luft.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Noch nicht loslassen den Sommer
Er trägt noch Geschichten in sich
In wolkenlosen Nächten höre ich zu
Die Kaffeetasse am Morgen lässt Sterne nachfühlen
Tische werden im Freien gedeckt
Jede Barfußspur im feuchten Gras ein Genuss
Minzblätter pflücken und sehen, wie sie in der Karaffe mit Holundersaft eintauchen
Fenster kennen kein Zu
Im Schatten den Geruch der Bäume atmen
Hortensien sich wandeln sehen
Die Kastanie von unten sprechen lassen beim Rhythmus der Hängematte
Vor Fledermäusen in Deckung gehen an den lauen Abenden auf der Terrasse
obschon sie niemals das Haar küssen
Auf grünen Wiesen wird Lachen gesät
Flohmarkt, Bänke, Decken und Gespräche
Das Innen teilen und zu später Stunde Kino im Freien
Ein Feuer entzünden, es wärmt und malt Haut golden
Singen, einer spielt immer die Gitarre
Fühlen, wie schön das Leben ist
Das, was wir lieben, müssen wir loslassen
Gib mir noch ein paar Tage
Bald, bald lasse ich ihn los
den Sommer
Marion Beyers-Reuber
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Nun sind sie da, die letzten Sommertage,
Insekten irren sonnetankend durch die Luft.
Natura nimmt es hin, ganz ohne Klage,
der Herbst, er blinzelt schon aus seiner feuchten Gruft.
Genießen wir die letzten Sonnenstrahlen
und freu'n wir uns auf lange Abende zu Haus.
Wenns draußen stürmt, lasst uns den Frühling malen,
mit Worten, vielleicht wird ein Gedicht daraus...
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Wie eilig er es plötzlich hat, kaum dass er angekommen ist, packt er die Koffer...
Verklungen ist des Sommers Klang, ich verabschiede mich nur ungern von ihm und unserem Sommersammelsurium. Ich danke euch, ihr Lieben, dass ihr dem Sommer so viele Töne entlockt habt. Ab morgen bringen wir das Herbstlaub zum Rascheln.
Ade
Die Spinnen spinnen ihren Abschiedsgruß
großer Bahnhof für die letzten Stunden
zum Naschen brachtest du im Überfluss
bist verflogen in scheinbaren Sekunden
du bist um Lob und Preis nicht sehr verlegen
fragst nicht danach wem was an dir gefällt
lässt es wachsen in Beeten und auf Wegen
bringst Sonnenschein und Wärme auf die Welt
zu baden welch ein himmlisches Vergnügen
im weiten Meer wenn du zugegen bist
dein Gastspiel - schwer sich damit zu begnügen -
erweckt den Wunsch dass es unendlich ist.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Wie schön du uns durch die Jahreszeiten führst, Lotte. Ich danke dir herzlich dafür.
Der Sommer wird zurückkommen, ebenso der Frühling. Nur ob wir es immer schaffen, bleibt dahingestellt. Freuen wir uns also auf einen schönen Herbst. Der soll ja auch noch schöne Tage haben.
Sirius
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Hallo, Sommer! Schon so wach?
Den Sommerhimmel sehn
Den Sommerhimmel sehn
Ist Poesie, selbst wenn er nie in einem Buch erschien —
Wahre Gedichte fliehn —
Emily Dickinson
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Sommerbild
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
Sie war, als ob sie bluten könne, rot;
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben, ist zu nah am Tod!
Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
Nur leise strich ein weißer Schmetterling;
Doch, ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag
Bewegte, sie empfand es und verging.
Friedrich Hebbel
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Lied der Amsel
https://www.youtube.com/watch?v=OZAznfG8Wfk
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Johanninacht
Düster de Heben, de Wind geiht sacht,
Von`n Kirchtorm sleit dat Mitternacht.
Bi een Graff Latern`schien un Ruscheln,
Man heurt keen` n Luut, blot lieses Muscheln.
Dree Kerls mit Schüffeln, Gräbers un Hoken
Arbeit`för dull, keen Wort ward sproken.
Johannisnacht is`t, un een ole Geschicht
Vertellt, dat dor, wo dit Graff nu liggt,
Vör Tieden as de Krieg mol weer,
Een`n groten Schatz man hier greuw in de Eer,
Un de em wull heben, müß still un sacht
Sick hooln en in de Johanninacht.
Se arbeit un sweet, un groowt un steekt to,
De Klutens von Eer, de fleugt man so,
Se ibert sick aff, un spoot sick för dull,
Sünst is de Tied rum, un de Klock sleit vull!
Op eens brickt den`n Een de Hokensteel aff,
Un luut heurt man`t ropen, wiet öber dat Graf:
„Verflucht!“ - - -
Dor lücht een Blitz! - De Wind huult luut,
Bi`d Graff is dat still, dat Licht is ut.—
Blot de Moon, as he ut de Wulken rutkropen,
Hett dree Kerls belücht, de de Slag hett dropen.
Still liegt se all dree, - un in ole Pracht
Sweewt öber ehr lies`de Johanninacht.
Fiete Lüttenhus (Friedrich Schnoor)
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Hirnschmelze
In meinem Kopf bin ich heut nicht zu Hause
ich weiß auch nicht wer heute für mich denkt
ganz ehrlich das ist mir so ziemlich Brause
wer ihn will der bekommt den Kopf geschenkt
ich sitze vor dem kühlenden Gebläse
stornier die Flüge Richtung Afrika
auf meinem Tisch zerfließt derweil der Käse
wie unsinnig die frühe Buchung war
im Kerzenhalter bildet sich ein Klumpen
wisch mir den Schweiß von meiner heißen Stirn
und such nach einer Reise zu den Lumpen
Sie meinen Lappen - fragt mich Googles Hirn.
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Ich habe einen Ventilator. Gegen Hitze.
Nun fragt mich einfach mal, warum ich trotzdem schwitze;
mein Laptop hat sich dieses kühl nun patentiert,
weil er mir sonst - wie eben grad - den Dienst quittiert.
Doch nicht genug damit, jetzt herrscht der Ventilator
auf meinem Schreibtisch, fast wie ein Diktator;
die Blätter wirbeln hoch, ich komm nicht mehr zum Schreiben.
Die Technik siegt. Und ich? Hol mir ein Bier, beschau das Treiben...
Juli 2015
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Großartige Gedichte von euch beiden. So macht auch mir der Sommer Spaß.
Sirius
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JETZT IST SOMMER
Sonnenbrille auf und ab ins Café,
wo ich die schönen Frau'n auf der Straße seh.
Dann 'n Sprung mitten rein in den kalten Pool
und 'n Caipirinha - ziemlich cool!
Sonnenmilch drauf und ab zur Liegewiese,
wo ich für mich und Lisa eine Liege lease.
Wir lassen uns gehn und wir lassen uns braten -
alles And're kann 'ne Weile warten...
Und wenn nix draus wird wegen sieben Grad,
dann kippen wir zu Haus' zwei Säcke Sand ins Bad.
Im Radio spielen sie den Sommerhit -
wir singen in der Badewanne mit:
Jetzt ist Sommer!
Egal, ob man schwitzt oder friert:
Sommer ist, was in deinem Kopf passiert.
Es ist Sommer!
Ich hab das klar gemacht:
Sommer ist, wenn man trotzdem lacht.
Sonnendach auf und ab ins Cabrio,
doch ich hab keins, und das ist in Ordnung so,
weil der Spaß daran dir schnell vergeht,
wenn's den ganzen Sommer nur in der Garage steht.
Manchmal, wenn ich das Wetter seh',
krieg ich Gewaltfantasien, und die Wetterfee
wär' das erste Opfer meiner Aggression,
obwohl ich weiß: Was bringt das schon,
wenn man sie beim Wort nimmt und sie zwingt,
dass sie im Bikini in die Nordsee springt?
Ich mach' mir lieber meine eig'ne Wetterlage,
wenn ich mir immer wieder sage:
Jetzt ist Sommer!
...
Ich bin sauer, wenn mir irgendwer mein Fahrrad klaut.
Ich bin sauer, wenn mir einer auf die Fresse haut.
Ich bin sauer, wenn ein And'rer meine Traumfrau kriegt
und am Pool mit dieser Frau auf meinem Handtuch liegt.
Doch sonst nehm' ich alles ziemlich locker hin,
weil ich mental ein absoluter Zocker bin:
Ich drücke einfach auf den kleinen grünen Knopf
und die Sonne geht an in meinem Kopf:
Jetzt ist Sommer!
...
Ab ins Gummiboot -
der Winter hat ab sofort Hausverbot!
...
Scheiß aufs Wetter, egal ob man friert:
Sommer ist, was in deinem Kopf passiert.
Es ist Sommer!
...
Text und Musik: Daniel "Dän" Dickopf
Arrangement: Edzard Hüneke
https://www.youtube.com/watch?v=jQbqzMc11Og
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