Das ist toll, Lotte - hat mich richtig in den Tag katapultiert!
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Sommergang
Erst lammweiße Tage gehabt
julianische Stunden.
malvengebüschelt das Herz
Akazienfedern im Haar
unter den Tieren des Waldes gewesen
bis lilienbefeuert die Brust
grünschattenmundig geschwelgt
geküsst Rinden und Samen.
die Pfauen balzen gesehen
und schreien gehört vor Gier
am Ende hollerbeerenblau jede Hand
aus den Dornen gekommen
und tollkirschenweit
die Pupille von prächtigen
Farben des Hungers wie
zwitschernder Liebe.
Ulrike Draemer
Reset the World!
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Schrebergärten
Du schaust hinein. Am Zaun die Laube
In Sonntagsstimmung, frisch und blank:
Ein grünes Haus mit weißer Haube
Und ringsum wilden Weins Gerank.
Dazu zwei Mädchen mit Soldaten;
Drum lacht die Sonnenblume auch -
Ein Apfelbaum, ein Beet Tomaten,
Ein Rosenstock, ein Himbeerstrauch:
Und mitten in der Pracht ein Kleinchen,
Das kaum noch halb sein Hemdchen deckt
Und das zwei ros'ge, runde Beinchen
Aus seinem Kinderwagen streckt.
Vor einhundert Jahren entstanden diese Zeilen von Gertrud Kolmar, die 1943 in Auschwitz ermordet wurde.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Es lebt
Das Haus
es lebt
geschmückt
die müden Fenster
ein bunter Schirm
erzählt vom Sommer
die Wiese
bebt
freudig erschrecktes
Quieksen
ein Wasserstrahl
im Sommer.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Sommer
Draußen
im Juli
spült das Meer
immer wieder
Sommerschnee
an schweigende Klippen,
überall
auf ölenden Felsen
schminkt sich der Sommer
umgeben
von dürstenden Pinien
in der Stille
des Verweilens.
Und ich
bin dir nah
zwischen den Zeilen
in diesem Augenblick:
diesem Augenblick,
der so schnell vergeht
wie dieser Sommer
und auch der Landwein,
die Oliven, das helle Brot
und abends
in winzigen Gassen
der Rauch von gegrilltem Fisch.
Heike Böning
Reset the World!
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Sommer (Abend in Lans, 1. Fassung)
Sommer unter kalkgetünchten Bogen,
Vergilbtes Korn, ein Vogel der ein und aus fliegt
Abend und die dunklen Gerüche des Grüns.
Roter Mensch, aufdämmerndem Weg, wohin?
Über einsamen Hügel, vorbei am knöchernen Haus
Über die Stufen des Walds tanzt das silberne Herz.
Georg Trakl
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Sommerfrische
Der Himmel ist wie eine blaue Qualle.
Und rings sind Felder, grüne Wiesenhügel -
Friedliche Welt, du große Mausefalle,
Entkäm ich endlich dir ... O hätt ich Flügel -
Man würfelt. Säuft. Man schwatzt von Zukunftsstaaten.
Ein jeder übt behaglich seine Schnauze.
Die Erde ist ein fetter Sonntagsbraten,
Hübsch eingetunkt in süße Sonnensauce.
Wär doch ein Wind ... zerriß mit Eisenklauen
Die sanfte Welt. Das würde mich ergetzen.
Wär doch ein Sturm ... der müßt den schönen blauen
Ewigen Himmel tausendfach zerfetzen.
Alfred Lichtenstein
Schenke der Welt mein Lächeln,
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Die alte Tanne
Die Fledermäuse sind auf Mückenjagd
ein Schauer schickt sie heim in das Geäst
der alten Tanne die so stolz und niemals klagt
wenn Wolkentrauer ihre Nadeln nässt
auf ihrer Spitze thront zur Freude aller
ein Sangeskünstler der schon Federn lässt
ist wohl ein unverpaarter Nachtigaller
viel lieber baute er an einem Nest
die Zapfen holt sich das geschickte Eichhorn
in seinem Kobel feiert es ein Fest
die alte Tanne stört sich nicht am Staubkorn
blickt milde auf den abgenagten Rest.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Erstaunlich, was du alles beobachtest, Lotte. Und so wunderbar in Worte fassen kannst!
Sirius
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Das ist wunderschön, liebe Lotte und der Nachtigaller, ist ja wohl ein Knaller.
Sehr erfrischend zu lesen.
Leo
Schreiben macht schön.
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Mich erfrischt, eure Kommentare zu lesen!
Lieben Dank euch zwei beiden!
Lottegrüße in die Nacht
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My Love is Like a Heathrose Tree
My love is like a heathrose tree,
adornment of my yard.
His scent will touch internally
all fibres of my heart.
I’ll never harm my bonnie rose,
at last I’m not a male.
How bad things go, precisely shows
the heathrose in the tale.
The rascal had become a thief.
The misdeed he had done
awarded him some short relief.
The rose bud, though, she's gone.
My heathrose tree, so white and green,
ablazing with the sun,
will all the summers bloom for me
until my days are done.
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Joachim Ringelnatz
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Sommer
Sommer. Für etliche Tage
Begleiter der Rosen zu sein;
was uns erblühende Seelen
weht, das atmen wir ein.
Sehen in jede, die stirbt,
eine Vertraute,
entschwundene Schwester, die wir
unter anderen Rosen überdauern.
Rainer Maria Rilke
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Mittag
Der Sommermittag lastet auf den weißen
Terrassen und den schlanken Marmortreppen -
die Gitter und die goldnen Kuppeln gleißen -
leis knirscht der Kies. Vom müden Garten schleppen
sich Rosendüfte her - wo längs der Hecken
der schlaffe Wind erschlief in roten Matten -
und geisternd strahlen zwischen Laubverstecken
die Götterbilder über laue Schatten.
Die Efeulauben flimmern. Schwäne wiegen
und spiegeln sich in grundlos grünen Weihern -
und große fremde Sonnenfalter fliegen
traumhaft und schillernd zwischen Düfteschleiern.
Ernst Stadler 1883-1914
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Vorbei
Endlose Wasser aus Wolken,
den Bergen und deinem Gesicht
schoben zu Tal, was wir wollten.
Der Morgenmond tröstet uns nicht.
Das Hochwasser hat sich verzogen,
im Raps japsen Zander und Schlei,
Laternen lächeln verbogen,
wo wir wohnen, schlafwandelt ein Brei
aus Hausrat, Unrat und Tränen.
Ein im Stegreif gereifter Prozess
fließt gekonnt aus allen Plänen.
Das Leben warst du und ist Jazz.
-
hilfsmueller
Schenke der Welt mein Lächeln,
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