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RE: Der Klang des Sommers

#61 von Sirius , 18.07.2016 21:45

Liebe Lotte,

dein "Querbeet" ist wirklich eine Augenweide und eine lyrische Wortkanonade. Ein sommerlicher Genuss.

Liebe Leo,

ich hätte nichts dagegen, wenn ins Sommerloch kurzzeitig der Winter fällt, ohne Tannenbaum natürlich.

Sirius


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RE: Der Klang des Sommers

#62 von scrabblix , 18.07.2016 22:15

Ich freue mich, dass mein kleiner botanischer Ausflug Anklang bei euch findet! Danke, ihr zwei beiden!

Bis zum Winter mag ich nicht auf den Sommer warten, Leo. Zum Glück zeigt sich der Sommer derzeit von seiner besseren Seite. Es hat heute nicht geregnet!

Liebe Lottegrüße


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RE: Der Klang des Sommers

#63 von Letreo71 , 18.07.2016 22:18

Stimmt, bei uns hat es heute auch nicht geregnet. Läuft.


Schreiben macht schön.

 
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RE: Der Klang des Sommers

#64 von Sirius , 20.07.2016 20:10

Hochsommerfrühe

Wanderst morgens du nach Westen,
zwischen drei und vier,
hast du nur den dunkelfesten
Himmelsbau vor dir.

Bald wird süß im Grünen flöten,
was im Schwarzen schwätzt.
Zaghaft werden erste Röten
in das Grau geätzt.

Und du ahnst das Licht im Rücken
und du drehst dich um:
Ein gewaltiges Entzücken
überstürzt dich stumm

Aufgeblättert, Feuerrose,
Wolk aus Wolke schwellt.
Wild wirft sich die atemlose
Sonne in die Welt.

Eugen Roth


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RE: Der Klang des Sommers

#65 von scrabblix , 25.07.2016 23:10

Sternenlied

Einmal so im Grase liegen
Sommer ist und warm die Nacht
Unter ungezählten Sternen
Atmet unsre Erde sanft

Einmal sie vom Himmel holen
Für die Liebe träumt man gern
Und geboren werden Kinder
Unter einem guten Stern

Sie sind so, wie sie sind
Einfach hell und sehr weit weg
Nachts am Himmel sind sie uns vertraut
Lasst sie so, wie sie sind
Dass der Mensch zu aller Zeit
Ohne Angst, mit Sehnsucht danach schaut

Manchmal einen fallen sehen
Kinderspiel, ein Wunsch ist frei
Dass der Mensch zu allen Zeiten
Gut gesinnt den Menschen sei

Sie sind so, wie sie sind
Einfach hell und sehr weit weg
Nachts am Himmel sind sie uns vertraut
Lasst sie so, wie sie sind
Dass der Mensch zu aller Zeit
Ohne Angst, mit Sehnsucht danach schaut.

https://www.youtube.com/watch?v=UdguuX9TdFM


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RE: Der Klang des Sommers

#66 von Sirius , 25.07.2016 23:13

Ein schöner Text, ein schönes Lied. Danke, Lotte.

Sirius


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RE: Der Klang des Sommers

#67 von scrabblix , 26.07.2016 21:45

Da nich für, Sirius!


Mitternacht, die Gärten lauschen,
Flüsterwort und Liebeskuß,
Bis der letzte Klang verklungen,
Weil nun alles schlafen muß –
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Sonnengrüner Rosengarten,
Sonnenweiße Stromesflut,
Sonnenstiller Morgenfriede,
Der auf Baum und Beeten ruht –
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Straßentreiben, fern, verworren,
Reicher Mann und Bettelkind,
Myrtenkränze, Leichenzüge,
Tausendfältig Leben rinnt –
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Langsam graut der Abend nieder,
Milde wird die harte Welt,
Und das Herz macht seinen Frieden,
Und zum Kinde wird der Held –
Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Detlev von Liliencron


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RE: Der Klang des Sommers

#68 von Sirius , 30.07.2016 13:05

Sommerende

Tautropfen schimmernd im Netz der
pfützenwütigen Nacht
still zittert im Wind
braungrünes Laub

über den Himmel
wächst weißer Faden
das Morgenbild erschaudert
im ersten Licht

Levrai


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RE: Der Klang des Sommers

#69 von Sirius , 04.08.2016 20:24

Felix Dörmann (1870-1928)

Julinacht

Die Mondeslichter rinnen
Aus sterndurchsprengtem Raum
Zur regungslosen Erde,
Die müde atmet kaum.

Wie schlummertrunken schweigen
Die Linden rund umher,
Des Rauschens müde, neigen
Herab sie blütenschwer.

Nur manchmal, traumhaft leise,
Rauscht auf der Wipfel Lied,
Wenn schaurig durchs Geäste
Ein kühler Nachthauch zieht.

Mein Herz ist ruh-umfangen,
Ist weltvergessen still,
Kein Sehnen und Verlangen
Die Brust bewegen will.

Nur manchmal, traumhaft leise,
Durchzieht der alte Schmerz,
Wie Nachtwind durchs Geäste,
Das müdgeliebte Herz.


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RE: Der Klang des Sommers

#70 von Sirius , 08.08.2016 00:04

Rilke, Rainer Maria (1875-1926)

Die Sonnenuhr

Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten, wo einander
Tropfen fallen hören und ein Wander-
vogel lautet, zu der Säule,

die in Majoran und Koriander
steht und Sommerstunden zeigt;
Nur sobald die Dame (der ein Diener
nachfolgt) in dem hellen Florentiner

über ihren Rand sich neigt,
Wird sie schattig und verschweigt.
Oder wenn ein sommerlicher Regen
aufkommt aus dem wogenden Bewegen

hoher Kronen, hat sie eine Pause;
Denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken,
Die dann in den Frucht- und Blumenstücken
Plötzlich glüht im weißen Gartenhause.


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RE: Der Klang des Sommers

#71 von Sirius , 16.08.2016 00:20

Thoma, Ludwig (1967-1921)

Sommernacht

Laue, stille Sommernacht,
Rings ein feierliches Schweigen,
Und am mondbeglänzten See
Tanzen Elfen ihren Reigen.

Unnennbares Sehnen schwillt
Mir das Herz. In jungen Jahren
Hab ich nie der Liebe Lust,
Nie der Liebe Glück erfahren.

Schmeichelnd spielt die linde Luft
Um die Stirne, um die Wangen.
Und es faßt mit Allgewalt
Mich ein selig-süßes Bangen.

Blaue Augen, blondes Haar
Soll ich bald mein eigen nennen?
Und der Ehe Hochgefühl
Soll ich aus Erfahrung kennen.

In der lauen Sommernacht
Wird sie dann im Bette sitzen,
"Männchen", fragt sie, "sag mir doch,
Mußt du auch so gräßlich schwitzen?"


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RE: Der Klang des Sommers

#72 von Sirius , 18.08.2016 00:15

Sommer

Sommer, Sonne, geiles Wetter,
Freibad, Titten, Bier und Eis,
keine Zeit für ganze Sätze,
dafür ist es jetzt zu heiß.

Dieter Behrens


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RE: Der Klang des Sommers

#73 von Jonny , 18.08.2016 18:25

Der Dieter Behrens wird mir immer sympathischer, lieber Sirius.
In "Guckst du" hat die letzte Zeile von seinem Liebesgedicht sehr gefallen...

 
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RE: Der Klang des Sommers

#74 von Sirius , 18.08.2016 19:37

Ja, Jonny, mir gefällt er auch!


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RE: Der Klang des Sommers

#75 von Sirius , 21.08.2016 00:09

Sommer

Sanfter Wind
Tanz
in den Zweigen
Sonnenspiele
verzaubern
den Wald
grünes Leuchten
Bäume
in Frieden
so unschuldig
ist es
sonst nie
unser Land

© Hans-Christoph Neuert
(1958 - 2011), deutscher Aphoristiker und Lyriker

Quelle: Neuert, Traumspuren, 1998


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