sommertag
ich sitze beim ferienwirt
vor seiner hütte und rede und rede
mit flausen im kopf
von mücken umschwirrt
da wirds ihm zu bunt
er klatscht in die hände
weg sind die flausen –
aber die mücken
Manfred Hausin
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Sommer
Wenn es Sommer ist,
gehen wir an den strand.
Dort warten die Möwen auf uns,
und der sand ist heiß.
Unsre Füße brennen,
wenn wir auf Muschelsuche,
auf Perlenjagd unterwegs sind.
Wir sammeln alle
in mein seidenes Tuch,
blaue und weiße
Sommermuscheln,
Korallen
und unser Glück.
Auf dem Heimweg werfen wir sie
in den schwazen Himmel.
Sie leuchten uns eine Nacht lang.
Irmgard Jobst
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Sommer bei uns
Wanns im Mai regent,
wanns im Juni regent,
wanns am 27. Juni regent,
wanns dann sibbe Woche regent,
dann is bei uns Sommer.
Wanns alle vierzehn Dag än Dag,
wanns plötzlich e Bullehitz is,
wann die Luft steht,
wann mer beinah verstickt,
dann ist bei uns Sommer.
Wann mer dann korz druff,
wann mer mit Pullover un Strümp,
wann mer mit Scherm unnerm Arm,
wann mer Holz sucht fer de Kamin,
wanns ist wie en warme Winter,
dann is bei uns Sommer.
Inge Reitz-Sbresny
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Einen Sommer lang
von Detlev von Liliencron
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang,
Süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.
Wenn wir uns von ferne sehen
Zögert sie den Schritt,
Rupft ein Hälmchen sich im Gehen,
Nimmt ein Blättchen mit.
Hat mit Ähren sich das Mieder
Unschuldig geschmückt,
Sich den Hut verlegen nieder
In die Stirn gerückt.
Finster kommt sie langsam näher,
Färbt sich rot wie Mohn,
Doch ich bin ein feiner Späher,
Kenn die Schelmin schon.
Noch ein Blick in Weg und Weite,
Ruhig liegt die Welt,
Und es hat an ihre Seite
Mich der Sturm gesellt.
Zwischen Roggenfeld und Hecken
Führt ein schmaler Gang,
süßes, seliges Verstecken
Einen Sommer lang.
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Natürlich
Erst wenn die Träume schweigen,
hört man wie Stille klirrt
und zwischen lichten Zweigen,
Natur so sanft berührt.
Ein Knistern in den Bäumen,
das Zwitschern in der Luft
in Gott erschaffnen Räumen,
mit warmem Sommerduft.
Ein Reh huscht um die Ecke,
versteckt sich im Gebüsch
und eine nackte Schnecke
trinkt Morgentau, noch frisch.
Weich nicht von meiner Seite,
du sterbliches Gefühl,
dort in des Waldes Weite,
was mir so gut gefiel.
Leo
Schreiben macht schön.
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Sommer ist
eine feste Blase
aus der ich dich
nicht ziehen kann
Vögel keilen
um die besten Plätze
Plakate stottern
letzte Sätze
Nacht
wischt feucht durch
damit die Geister
schlafen
Keuchende
zerbeulte Kinder
erwarten
ihre Strafen
Sommer ist
ein Fiebertraum
in dem ich dich
nicht finden kann
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Da ist wieder eine ganze Welt hinter den Worten versteckt un dich erinnere mich, dass ich im Sommer auch so ein Kind war.
Nacht
wischt feucht durch
damit die Geister
schlafen
Das ist wunderschön und die letzte Strophe berührt mich am meisten.
Sirius
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Liebe Leo,
auch du hast ein ganz großartiges Gedicht geschrieben, das ich zu meinen Lesezeichen füge.
Danke dafür!
Sirius
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Vielen, lieben Dank, Sirius!
Leo, dein Gedicht ist soooo romantisch und das meine ich positiv. Sprachlich hervorragend umgesetzt. Ich lüfte meine Kappe. Wie unterschiedlich: Du beschreibst WEITE, ich - in diesem Gedicht - genau das konträre: ENGE.
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Sirius, weegee, ich danke euch sehr.
Leo, die hier auch alles sehr gern liest.
Schreiben macht schön.
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Der faule Mucker
Der Regen schlägt, als geißelten
des grenzenlosen Himmels wilde Winde
den alten Mucker jagend hoch
und meißelten
aus Schnee und Schmutz und Stubendunst
des Sommers nackte Glut heraus.
Das gießt und bläst und faucht und raucht,
bis über Nacht
des Frühlings Hülle fällt
und - breit und ungeschlacht
fiebert der Sommer durch die Welt!
Gustav Sack
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sommerlob
er hat sich ausgetobt
streut in die letzten tage
die reste
die er rasch zusammenkehrt
er wurd verflucht - gelobt
und doch steht außer frage
das beste
ist dass er uns widerfährt
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ja, da hast du recht, Lotte. Und schön geschrieben hast du es auch noch!
Sirius
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Leo, weegee, was habt ihr für tolle Verse hiergelassen! So unterschiedlich und doch jedes auf seine Art ein kleines Kunstwerk.
Große Klasse!
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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