Wie AfD und NPD ihre Anhänger zu Richtern machen wollen
Die deutschen Strafgerichte suchen derzeit zehntausende Schöffen – Laienrichter, die gemeinsam mit hauptberuflichen Juristen über Schuld und Strafmaß entscheiden. Organisationen wie Pegida, AfD und NPD wollen jetzt ihre Anhänger für das Ehrenamt begeistern.
Gemeinsam mit hauptamtlichen Richtern sprechen sie Recht im Namen des Volkes: Rund 37.000 ehrenamtliche Schöffen sind nach Angaben des Bundesjustizminsteriums an den deutschen Land- und Amtsgerichten tätig. Ihre Aufgabe: An den Prozessen teilnehmen und zusammen mit dem vorsitzenden Richter entscheiden: Schuldig oder nicht schuldig? Wie hoch soll die Strafe sein? Die Stimme der Schöffen ist bei den Beratungen genauso viel Wert wie die der Berufsrichter.
Eine verantwortungsvolle Aufgabe in unserem Rechtssystem, die sicherstellen soll, dass das Vertrauen der Bürger in die Justiz gestärkt wird und die Rechtssprechung lebensnah ist. Aber es ist auch eine nicht unbedingt beliebte Aufgabe, denn zum Schöffen kann praktisch jeder gewählt werden, ob es nun in die persönliche Lebensplanung passt oder nicht - nur für wenige Berufsgruppen (zum Beispiel für Ärzte oder Abgeordnete) gibt es Ausnahmen. Der Arbeitgeber muss Schöffen für die Verhandlungen freistellen, das Gericht ersetzt den ehrenamtlichen Richtern bei Bedarf den Verdienstausfall.
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https://www.stern.de/politik/deutschland...en-7878050.html
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