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RE: Insomnie in Burgdorf

#1 von Karl Ludwig , 27.01.2019 07:00

Ja-ja, ich weiß. Ein echter Dichter muss in der 'Up-de-Kamma' auf dem Matratzenlager unter einem aufgespannten Regenschirm liegen und hat seine Worte mit Fingerspitzweggefühl zu behandeln.

(Tschulligung, aber mehr gibt es als lustiges Wortspiel leider nicht her. Traurig, nicht wahr?)

Ich bin ein Dichter (In einem trotzigen Tonfall)! Nicht besonders überzeugend, aber gerne und zwangsläufig. Was sollte denn sonst aus mir geworden sein?

Es ist weniger bedingungslos-, allumfassende Liebe, als eine liebgewordene Angewohnheit: Schrulliger alter Mann schlägt die Zeit tot, weil er Briefmarken doof findet und auch keiner Altherrenheulgruppe beitreten will.

Geschriebene Worte sind still bis auf die Echos in unseren Gedanken, welche dann laut raus gebrüllt werden wollen: Warum ist der Mensch so dumm? Und ich selber erst? Warum nur fehlt mir jeglicher Ehrgeiz (Bis auf den, keinen zu entwickeln und dafür muss man echt nicht viel tun)?

GottOderWemAuchImmerSeiDank wird Identität nicht durch Talent und Leistungsumfang oder Erfolg definiert. (So also sprach Rincewind)

Niemals hätte ich die Hingabe, den Fanatismus, irgendwelche Worte niederzuschreiben, während es durch das Dach auf mein Lager regnet, da könnte die Inspiration meinetwegen auch nackt durchs Zimmer tanzen.

Allerdings: Im Liegen habe ich die schönsten Ideen. Aber einen Rechner mit ins Bett zu nehmen ist mir ermüdend anstrengend und alsodem (Schöner Schreibfehler. Den lasse ich mit Absicht.) dämlich. Da reichen auch die meist bis immer fehlenden Utensilien wie Blatt, Papier, Kuli und Schreiber auf dem Nachttisch für Stichworte. Aber richtiges Schreiben? Das ist doch fast so etwas Ähnliches wie Arbeiten. Und ohne Schreibprogramm schier unmöglich, so oft wie ich gezwungen bin zu verbessern. Geht nur am Schreibtisch, der ja seinen Namen zu Recht usw.

Früher schrieb ich mit der Hand. Weltschmerz und Liebeskummergedichte zur Gitarre. War eine erfolgreiche Strategie und brachte mir häufig den Ruch des Sensibelsten ein, mit entsprechendem Benimm der Mädchen – warum also sollte ich mir mehr Mühe geben?

Später schrieb ich mit einer Reiseschreibmaschine. Jeden Erguss mindestens fünf Mal – ich meine, irgendwann kann mann nicht mehr, gelle?

Heute habe ich das Problem, dass zwischen den großen Bildern in meiner Fantasie und dem späteren Ergebnis auf dem Bildschirm eine große Diskrepanz … äh … klafft? … Na-Ja, Ihr wisst ja, was ich meine.

Ich habe immer das Gefühl zu lügen, wenn ich schreibe. Nicht weil es häufig Märchen sind, sondern weil die Wirklichkeit dabei kaum kontrastiert. Es ist nicht nur anders, als in meinen Geschichten, es ist auch ziemlich ganz anders als in meinem 'Uneigentlichen' hinter den Sätzen.

Gerade jetzt jedenfalls schreibe ich dieses nur hin und nieder, weil ich um 3.00 Uhr aufwachte, vermutlich aufgrund eines schlechten Gewissens.

Ich hoffe, die Welt versteht mich nun etwas besser, denn umgekehrt klappst dat nich.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
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RE: Insomnie in Burgdorf

#2 von Sirius , 28.01.2019 19:45

Biefmarken zu sammeln, machen einen doof, bieder, langweilig, aber ich sammle sie, weil ich einen Zweck verfolge. Ich würde auch lieber auf dem Sofa liegen und mir etwas Glück anlesen, vielleicht mal etwas schlafen, vielleicht mal etwas reden, wenn ich nicht immerzu Dinge tun müsste, die andere von mir erwarten. Deshalb sammle ich Briefmarken, damit das mal ein Ende hat, bevor es ein Ende mit mir hat.
Aber das nur nebenbei.
Und ich merke: Ich schreibe von mir in deinem Faden, in dem du von dir sprichst. Vielleicht, weil ich neidisch bin. Weil ich auch gerne schreiben möchte, wenn das Scheiß Leben mir nur Zeit ließe.

Dein Beitrag wäre ein schöner Text für die Rubrik „Mein liebes Tagebuch..“ gewesen oder „Warum ich nachts schlafe, während Sirius Briefmarken sortiert“.
Immerhin schreibst du, wenn auch nachts um drei, weil du nicht schlafen kannst.
Und wen kümmerts? Solange es uns doch unterhält.

Sirius


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