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RE: Schon wieder: Aus meinem langweiligen Leben.

#1 von Karl Ludwig , 08.06.2019 08:31

In diesem Zusammenhang muss ich dem Leser ein Geständnis machen, aber das kommt erst weiter unten. Lasset mich so lange ein wenig Abschweifungen üben, und aus vordergründig zusammenhanglosen Ereignissen eine wahre Geschichte patchworken.

Wir fangen bei einer Gärtnerei an, mitten in der Stadt gelegen, gegründet zu einer Zeit, als dieser Bereich noch nicht fast zum Stadtzentrum gehörte, und deswegen mit viel Gelände versehen war. Darauf Felder, Treibhäuser und ein denkmalgeschützes Haus (ehemaliger Stammsitz der Sippe), welches von einer alten Bewohnerin genutzt wurde, vielleicht einer Ur-ur-usw-Enkelin mit lebenslangem Wohnrecht. Viel zu groß für eine einzige Person. Ich konnte sie gut leiden, denn die Dame hatte nichts dagegen, wenn ich ihr Schlafmohnfeld etwas auflockerte. Nun, was ist schlimm daran? Ach, behaltet es doch für Euch. Als sie starb, war ich echt betroffen, aber ihr Schlafmohn hatte sich tapfer selber ausgesät, bis er im nächsten Jahr zwischen den wuchernden Unkräutern keine Entfaltungsmöglichkeiten mehr für sich sah.

Traurig, nicht wahr?

Dann hatte die Erbengemeinschaft die Streitereien um die Hinterlassenschaft beigelegt, und verkaufte teuer an eine Investor, mit der Auflage, das denkmalgeschützte Haus zu erhalten. So ein großes unbebautes Grundstück mitten in der Stadt ist ja ziemlich wertvoll. Klar, er würde es sogar sanieren. Entsprechende Pläne hätte ein Architektenbüro schon parat. Vielleicht ein Museum daraus machen?

Er ließ Materialien anfahren, zog einen Bauzaun, und die Sanierungsarbeiten gingen einige Tage zügig voran.

Dann aber brannte das Gebäude leider bis auf die Grundmauern nieder, und dieses Ereignis kann man nachlesen unter:

https://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Nachr...f-brennt-nieder

Aber nur falls jemand an dieser Geschichte zweifeln sollte. Für die Anderen: Es handelt sich möglicher Weise um eine Satire und soll auf kleine Kinder abschreckend wirken. Klar?

Und hier die Fortsetzung meines Geständnisses: Ich konnte nicht bis zum 30.06. abwarten, bis zu meinem Geburtstag. Die Gier war größer, aber Moment noch, wartet mal, so ging es weiter:

Der Investor ließ die Brandruine abreißen, und bei dieser Gelegenheit muss der Bagger einen mit Samen gesättigten Haufen Mutterboden aufgeworfen haben, denn als ich letztens zufällig an dem Grundstück vorbei kam, war dieser Mohn schon soweit unreif-reif wie er zu sein hat, wenn man damit etwas Subversives anfangen will. In der Stadt auf einem Südhang ist es wärmer und der Mohn hatte jeden Tag ausreichend Zeit, sich an Sonnenstrahlen satt zu essen. Mein eigener Mohn (außerhalb) treibt gerade die ersten Kapseln aus (10 Tage nach Abwurf der Blütenblätter ist er genau richtig, um daraus einen Tee zu kochen). Ja, ist der Bär katholisch? Scheißt ein Pfarrer in den Wald? Ich hoppelte wie ein junger Gott über den Zaun, griff mir einige der größten Kapseln, lief nach Hause, schnitt vier Köpfe klein und kochte sie aus.

Deswegen hatte ich auch die passende Lethargie und Laune, mir mal einige dumme Filmchen auf YouTube anzugucken; etwas was ich seit Jahren vermeide, da mein Rechner für zwei Minuten Spielzeit 20 Minuten zum Runterladen braucht. Ich erwählte mir Powerfrauen. WOW! Herrlich, wenn die Damen es den Harten Kerlen zeigen. Natürlich sind die Kampfszenen unrealistisch, aber wirklich gekonnt choreographiert. Solche Filmchen motivieren das Adrenalin, - dafür sind sie ja auch gedacht.

Ich fing mit 'Top 10 Supporting Female Characters in Fantasy and Sci-Fi' an, ging über zu 'Wanted' mit Angelina Jolie; dann glotzte ich wahllos 'Salt, Atomic Woman, Baby Driver, Lucy und Ultraviolet', und fand mein Glotzen noch nicht einmal schlimm. So schlimm bin ich manchmal, na und?

Richtig schlimm fand ich jedoch etwas anderes: Diese lächerlich kurzen Beine der Heldinnen. Bzw. nicht die Beine, sondern die High-Heels, welche dieses Manko kaschieren sollen.

(Kleine Einbringung: Diese lächerlich kurzen Beine sind nicht persönlich gemeint. Männerbeine sehen meistens noch lächerlicher aus.)

Bryce Dallas Howard lockt auf Stöckelschuhen einen Tyrannosaurier hinter sich her. Charlize Theron stakelt beim Showdown auch, aber immerhin benutzt sie in einer anderen Szene die Dinger als Waffe. Kristanna Loken trägt selbst als Außerirdische in Terminator 3 so was. Scarlett Johansson kämpft als Lucy in Pumps, wenn nicht gar auf Plateausohle.

Ich halte sowas für ähnlich sinnvoll wie Bergsteigen im Taucheranzug mit Schwimmflossen.

Ich kenne keine Frau näher, die sich in High Heels längere Beine ermogelt. Und wenn ich so eine Tante kennen würde, würde ich sie nicht kennen. Ich finde diese Stilettos genau so bescheuert wie die chinesischen Lilienfüße und wer sich freiwillig so etwas antut, ist doch nicht mehr zu retten.

Ich habe den Text fertig! Und nun koche ich mir einen Nachschlag aus. Mit zusätzlich einer großen Cannabisblüte, ich hab's ja. Monatsanfang!


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RE: Schon wieder: Aus meinem langweiligen Leben.

#2 von Sirius , 08.06.2019 11:47

Ein lyrischer Spaziergang von einem Försterhaus bis zu Damen in Heihiels.
Bei letzteren hast du Uma Thurman in Kill Bill 1-3 übersehen, die alles in Turnschuhen erledigt und trotzdem eine gute Figur macht:

https://www.youtube.com/watch?v=cRuXxGTrmbs

(Trailer). Ansonsten haben wir erfahren, wann du Geburtstag hast und wie du deinen Hormohnhaushalt auffüllst.
Aber das ist allemal lesenswert, deshalb schreibst du ja auch bei Tacheles und nicht bei Cannabis-TV.

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RE: Schon wieder: Aus meinem langweiligen Leben.

#3 von Karl Ludwig , 08.06.2019 14:15

Tut mir leid, wenn Du nun als Antwort auf Deine Antwort so einen langen Text lesen musst, um sicher zu stellen, dass ich etwa nicht zu Massakern aufrufe oder die Internationale singe.

Uma Thurmann ist, so wie die Kesslerzwillinge, ziemlich lang bebeint, und das bei 1,80 Meter Vertikalität. Da würden Pömpse nur völlig übertrieben wirken und eventuelle Partner abschrecken (da fällt mir ein, Humphrey Bogart (1,73) musste bei den Dreharbeiten zu Casablanca auf eine Kiste steigen (die man selbstverständlich nie im Film sah, aber es gibt davon ein Foto), um Ingrid Bergmann (1,75) zu küssen). Der stereotypische Mann muss stets größer wirken als die Partnerin. Hat wohl etwas mit archaischer Geschlechterrolle und zugeschissenen Hirnen zu tun. (Deswegen fand ich diese Filme gut, in denen das sanfte, zarte, schwache Geschlecht mal so richtig die meist recht unsympathischen Macker vermöbelt. Vermutlich hinke ich dem Zeitgeist schon wieder hinterher und diese Rache-der-nicht-allzu-Ernst-genommenen ist inzwischen wieder out. Macht nichts, der Zeitgeist hinkt schließlich auch.

Oh ja, es gibt Frauen mit langen, formschönen Stelzen, so wie es auch Ausnahmen bei den Männern gibt, die dann keine O-, X-, Fett- oder dürre Beine ihr Eigen nennen müssen.

Meine nette Bekannte meint, dass NUR!!! Tom Selleck in kurzen Hosen gut aussah. Woraufhin ich den letzten Sommer ausschließlich in Pyjama-shorts erlebte. Sie weigerte sich, mich beim Einkauf zu begleiten.

Ja, Du hast Recht, wenn Du es einen 'lyrischem Spaziergang von einem Försterhaus bis zu Damen in Heihiels' nennst. Genau das wollte ich auch mit meinen Abschweifungen erreichen: Eine zusammenhängende Geschichte aus einer Perspektive gezeichnet, die normaler Weise kein normaler Mensch auf diese Weise wahr nimmt. Nur so untersozialisierte Unfunktionierende wie ich grübeln über das Zusammenhängende von isolierten Ereignissen nach, und das nennt sich dann: Hohler Ismus? Hollie-mus? Hollandrigorismus?

Das Wort, welches sie suchen lautet Holismus. Ihr Google Kundenservice.

Danke.


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