„Jägerin und Sammlerin“: Flucht vor der Mutter
Mutter-Tochter-Konflikte sind keine Erfindung der Neuzeit. Allerdings sind sie heute offensichtlicher und werden häufiger thematisiert – wie in Lana Lux’ Roman „Jägerin und Sammlerin“.
Wie oft ist in Familien zu beobachten, dass vornehmlich Mütter, die ihre Lebensziele oder Träume nicht erreicht haben, versuchen, vor allem ihre Töchter mit allen Mitteln in jegliche Richtung voranzutreiben – bei vielen mag diese Übung gelingen, bei anderen mag sie gelingen, aber zugleich drastische Folgen nach sich ziehen.
Wie ist das mit der Familie, die ein Kind mit Wurzeln und Flügeln ausstatten soll; eine Heimat, einen sicheren Hafen und zugleich jeglichen Platz zur Entfaltung? Eltern sollen Stärke beweisen, Grenzen aufzeigen, viel Liebe geben. Aber sie sollen nicht konkrete Wege vorgeben, vermeintliche Freiräume und Freiheiten nicht schon vorher begrenzen, um eine freie Entfaltung zu verhindern. Noch schwieriger wird es, wenn die Eltern aus einem anderen Land stammen und in der neuen Heimat nie ankommen, wie sie zuvor in der alten verwurzelt waren, während die im neuen Land geborenen Kinder nur diese eine, ihre Heimat kennen und das Migrationserlebnis nicht nachvollziehen können. Diese Kinder müssen oft eine Last mittragen, deren Ursprung sie gar nicht kennen.
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