Recherche des »Wall Street Journal« Instagram schlägt Erwachsenen gezielt sexualisierte Inhalte mit Kindern vor
Wer jungen Turnerinnen und ihren Fans folgt, dem zeigt Instagram offenbar in manchen Fällen verstörende Minderjährigen-Videos an. Ein wichtiger Werbekunde reagiert verärgert.
Instagrams Empfehlungsalgorithmus hat bestimmten Nutzerinnen und Nutzern offenbar gezielt Videos vorgeschlagen, in denen Minderjährige in sexualisierten Posen zu sehen sind. Das geht aus einer Recherche des »Wall Street Journal«
hervor, das mehrere bis dahin unbenutzte Testgeräte aufgesetzt hat, um die Vorschläge der Algorithmen zu überprüfen.
Wer etwa jungen Turnerinnen, Cheerleadern und jungen Influencerinnen folgt, dem zeigte die Plattform dem »Wall Street Journal« zufolge automatisiert Videos an, die Sexvideos mit Erwachsenen bewarben. Den jungen Mädchen folgte demnach ohnehin bereits eine auffällig große Anzahl männlicher Instagram-Nutzer. Auch Personen, die diesen älteren männlichen Fans folgten, bot Instagram dem Bericht zufolge »verstörende« und sexualisierte Videos von minderjährigen Mädchen an.
Dem Medienbericht zufolge zeigte Instagram bestimmten Nutzern Videos an, in dem junge Mädchen einen Sexualakt nachahmten, ihren bekleideten Torso streichelten oder sexuelle Handlungen imitierten. Solche Videos, die zwar keine Nacktheit, aber Kinder doch in problematischer, sexualisierter Form darstellen, sind unter Pädokriminellen beliebt und werden oftmals auch in einschlägigen Darknet-Foren getauscht. Kinderschutzexperten warnen, dass sie die Hemmschwelle für den Konsum von Missbrauchsdarstellungen senken oder normalisieren könnten.
Bei der aktuellen Recherche geht es um die Reels-Funktion von Instagram, bei der ein endloser Strom von kurzen Videos angezeigt wird, die Instagram auf der Grundlage von Nutzerinteressen zusammenstellt. Die Funktion kopiert das Erfolgsrezept von TikTok und soll dem Unternehmen Konkurrenz machen. Bereits im Juni hatte das »Wall Street Journal« aufgedeckt, dass Instagrams Algorithmus Nutzern teilweise gezielt pädokriminelle Beiträge vorgeschlagen hatte und einschlägige Hashtags sowie pädokriminelle Netzwerke auf der Plattform verhältnismäßig einfach auffindbar waren.
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https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli...35-a6c1bdb01f48
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