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  • KonklavierenDatum11.05.2025 09:48
    Thema von Karl Ludwig im Forum Klassisch

    Endlich wieder einen Papst. Gewählt von alten
    Herren mit Frauenphobie, Bauch und Falten.
    Wenn ich katholisch wär, würd ich Gott danken!
    Pontius selber soll ja auch … Gerüchte ranken.

    Diese Verkleidung, diese nikolausrote Mütze.
    Geklöppeltes Röckchen, gequakte Grütze.
    Und die Leute denken, das wär heilig,
    fallen auf die Knie. Beten und spenden eilig.

    Was Gott wohl selber davon hält?
    Nun ja. Es geht nun mal ums Geld.
    Das versteht er und verzeiht.
    Das ist sein Job. Die ganze Zeit.

    Diese Anmaßung. Der Papst wär repräsent.
    Stellvertreter. Im Auftrag. Vizepräsident.
    Gott verzeiht. Ich nicht! Diese Blasphemie
    verzeih ich diesen kranken Köpfen nie.

    Selbst Trump (für kommende Generation)
    vertritt kackbraun glasiert die Position,
    er wäre ein von Gott Geschmierter,
    und so der Dreifaltigkeit ihr Vierter.

    Ich kann diese Scheißer nicht ab.
    Habe deren Lügen gründlich satt.
    Gott ist keine Exklusivität,
    die unter Knebelvertrag steht.

    Gott geht nicht früh zur Kirche, auch nicht später,
    Glaubt weder an sich und seinen Stellvertreter,
    noch an den anderen, elysäischen Mist.
    Und ist deswegen Heide und Atheist.

    Betet nicht an die goldenen Kälber.
    Ihr beweihräuchert doch nur Euch selber.
    Ihr seid krank im Kopf und an der Seele.
    Lobotomie ist, was ich hier empfehle.





    Süss. Gelle?
    [[File:Kardinäle.jpg|none|auto]]

  • Immer Probleme mit MiniDatum08.05.2025 08:47
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Ich hatte Euch ja schon von Mini berichtet: Sie ist eine Maus auf der Suche nach dem Käse. Das verschlug sie bis nach Indien, da ich sie nicht in das Labyrinth setzte, sondern dummerweise davor. Sie rief mich an und vertröstete mich. Sie würde den Käse bestimmt noch finden.

    Ich war skeptisch. Zu Recht. Sie besuchte heimlich eine Karateschule und ließ sich zum Nahkämpfer ausbilden, mit dem Ziel, mich Mores zu lehren. Ich hätte sie mit meinen Erwartungen traumatisiert.

    Ihren Rückweg pflasterten Leichen aus Schweinespeck und Tilsiter. Sie wurde von einer Politiker-Escort-Dame gesehen, als sie den Flieger betrat. Die Dame erlitt ihren 19’th Nervous breakdown, und das war erst der Anfang. Ein Pulk Kammerjäger machte sich an die Arbeit. Vergebens. Ninjas können sich nämlich „trübe“ machen.

    Der Flug wurde gecancelt. Der Diplomat blieb am Boden und es gab deswegen „Ernsthaften Disput“ zwischen Pakistan und Indien.

    Mini hatte also durchaus das Potential, einen Atomkrieg zu provozieren. Und sie kam immer näher!

    Ich schickte ihr meine Gullimumpfen entgegen. Sie kehrten zurück und Mini hatte sie mit Leuchtfarben bunt angemalt.

    Gnade war also nicht zu erwarten! Ich animierte die 2D-Elefanten zu einer Stampede, - sie war beeindruckend erfolglos. Mini schleuderte den ersten Elefanten mit einem Schulterwurf zu Boden, die beiden anderen flohen und machten einen auf 1D-Elefanten.

    Diese Punkte hinter der Tapete waren also auch keine Hilfe. Ich rief den Menschenschutzverein gegen Mäuse an, aber einen Computerstimme meinte, ich müsse diesen erst noch gründen.

    Meine Äh… sagte dazu: Das hast du nun davon. Ohne zu verraten wovon.

    Ich möchte sie am liebsten mit ihrem schwarzen Gürtel erwürgen. Die Maus natürlich, nicht meine Äh...

    Ich werde mich in einer Abendschule anmelden, um den Abschluss in Hau nachzuholen.

  • GeflügelDatum07.05.2025 09:45
    Thema von Karl Ludwig im Forum Klassisch

    Die Möwe
    naschte mein Gras.
    Dachte sie wär ein Löwe,
    und dann geschah DAS:

    Sie griff den Bären an.
    Zielte auf sein Kinn, ich sah
    ihn zu Boden gehn. Dann
    benahm sie sich sehr ninja.

    Flügelkantenschlag auf Hals.
    Tritte gegen Bein und Knie.
    Kampftechnik so ob wie als
    Choreographie mit Bruce Lee.

    Als sie die Beute
    fressen wollte. Kam Häme
    auf. Denn, ihr wisst doch, Leute:
    Möven haben keine Zähne.

    Später, als ein jeder lachte,
    gab es Schimpfe von dem Bären.
    Und ich schlich davon, ganz sachte
    Nur um Euch jetzt hier zu lehren:

    Möwen niemals unterschätzen!
    Übertreibe keinen Bär.
    Ja sagen, lernen, wieder setzen.
    Genug davon. Mehr gips nicht mehr!

  • 04.05.2025Datum04.05.2025 10:29
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Ich installierte mir eine künstliche Intelligenz und wies sie an, mir die Arbeit der Wortfixierung im Schreibprogramm abzunehmen. Sie möge mir Geschichten und Gedichte finden und verwursten. Aber immer mit aktuellem Bezug. Klar?!

    Bezug wäre etwas, was man im Wäscheschrank findet wenn man das Plumeau neu tapezieren will, und ob sie mir noch mehr lustige Sprüche von anderen Komikern klauen soll. (Das ist ja das Elend: Alle guten Witze wurden schon mal benutzt. Von wem auch immer. Diesen hier hatte Sträter vorgetragen.)

    Ich zündete mir ein Pfeifchen an und blickte gedankenverloren auf diese langweilige Gegenwart. Dann auf die Vergangenheit, und bevor ich davon einschlief warf ich noch einen schnellen Blick in die Zukunft. Nix Ungewöhnliches im Anmarsch. Nur einige Phänomene die rumalbern und Empiriker in den Wahnsinn treiben wollen. Na und?

    Dann aber blickte ich schierbass baff auf den Tisch. Ein völlig neues Phänomen Noch nie zuvor passiert.

    Aus dem leergerauchten Pfeifenkopf stieg ein Rauchfaden. Er kringelte sich, wirbelte immer heftiger, bildete Pseudonasen und wackelte mit Pseudohintern, als er immer dicker und dichter wurde und in einer wunderbar designten Dame kulminierte.

    Leider voll bekleidet. Sie zog ihren anderen Fuß auch aus dem Pfeifenkopf, einen Dolch aus dem Gewande und schleuderte mir ein: Weiche von mir, du Cis-Mann und Schowiemacker.

    Eine Vestalin hatte mir gerade noch gefehlt.

    Ob das Programm aus dieser Vorlage auch ein Gedicht dichten kann?

    Aus der Pfeife stieg ein Rauch,
    kulminierte zur Vestalin
    mit Dolch. War auch
    ansonsten völlig ohne Sinn.

    Was soll ich denn mit Jungfrau?
    Das hier ist doch nur peinlich:
    Dass ich ihr ein Hymen klau
    ist völlig unwahrscheinlich.

    Daraufhin ließ sie das Messer in den wallenden Kleidern verschwinden. Dann kam sie näher. Ich hielt inne und die Luft an. Sie kam noch näher. Ich erstarrte. Dann streckte sie mir die Arme entgegen, griff mich in Äquatornähe an, hach, - und kitzelte mich durch: „Heute, am 04.05. ist Weltlachtag.“

    Tja. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht hergekommen.

  • Wunder geschehenDatum28.04.2025 08:02
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Wisst Ihr, ich bin ja kein bisschen abergläubisch. Ich weiß um die Macht der Naturgesetze. Viele Dinge passieren nach Dingen und diese in Folge vorheriger Dinge, welche von anderen Dingen abhängen, die noch weiter davor passieren, denn ansonsten würden die Anwälte der Kausalität den Determinismus verklagen.

    Sicher in der Gewissheit von kosmischer Homöostase richtete ich meinen gedankenverlorenen Blick auf eine tolle Zukunft. Sie war grün-gelb gestreift, spürte meinen beiläufigen Voyeurismus und machte sich bereit, abgerufen zu werden. Sie rülpste dezent und dann passierte sie. Mir! Schon wieder.

    Fing mit Wackeln an. Die Erde benahm sich besoffen. Ist bestimmt bloß ein Phänomen. Passiert mir ständig. Einfach ignorieren.

    Plötzlich springt der Zeitverschluss auf und zur Seite, gibt den Blick frei auf ein Buch in ReclamHeftchenGröße und das blinzelt voll verführerisch. Ich beuge mich vor und lese den Titel: Funktionierende Zaubersprüche. Alphabetisch sortiert. Vorsicht! Vor Gebrauch nicht schütteln.

    Ich fange bei Ah an: Aphrodisiakum aus angeditschten Ameisen. Noch bevor ich den Zauberspruch verwenden kann, meldet sich der Verstand und weist mich auf mein Alter hin, und ich möge mich nicht lächerlich machen.

    Schnell weiter mit Beh. Boshafte Beschwörung blöder Begebenheiten. Z.B.: Möge Dir der Bohrfutterschlüssel abhandenkommen, obwohl du ihn doch gerade erst DORT hingelegt hattest. Dazu muss ich nur: „Abrakadabra, alles alle und komplett futsch“ sagen. Und es macht auch nix, wenn ich Euch diese magischen Worte verrate. Die funktionieren nur, wenn man das Brevier hier in den Händen hält.

    Bei Ceh steht etwas von Crokodiele herbeiheksen. Dermaßen falsch geschrieben, dass ich leicht misstrauisch werde. Wer so scheiße Grammatik und Rechtschreibung …

    Ich bringe den Satz PietKlockeKesk ans Ende.

    Denn bei Deh steht etwas von Durchlauferhitzer. Geht es noch?

    Eh: Esel der Dukaten scheißt? Und wo soll ich die in Euro tauschen?

    Ef: Faterlant seknen unt auv Wegan einstellen. Na, immerhin war das letzte Wort richtig geschrieben.

    Geh: Gastrop-Rauksel vernichten. Aus Dafke. Unmögliche Stadt. Nur aus Trotz trotzdem existent. Aber nicht mehr lange. Yea!

    Hah: Hafermilch! Schnell weiter. Bloß schnell weiter. Ist nämlich:

    Iiih: Inakzeptable. Hat sich nur verlaufen. Alle anderen Buchstaben sind aber an der richtigen Stelle.

    Jot: Ja, das tut leid. Gibt keinen Zauberspruch mit J.

    Kah: Knüppel aus dem Sack. Den könnte ich eigentlich spenden. Nur, wem?

    El. Lust. Gerade verloren, diesen Tatsachenbericht zu aktualisieren.



    Springen wir gleich zu T.

    Tee: Tischlein deck dich. Endlich mal etwas Brauchbares. Danke.

  • Die Natur der Natur (mörderisch)Datum26.04.2025 08:45
    Thema von Karl Ludwig im Forum Frühling

    Frühling

    Die Natur schamlos und triebhaft prall…
    Wir Menschen erwartungsfroh. Wir leben
    im Konjunktiv: Im möglichen Fall.
    Das hält vor, lange. Bis gerade eben.

    Ich las die Überschriften. Nix da Aufbruch.
    Nur der übliche Mord und Totschlag,
    einige Kriege, viele Psychopathen, Modergeruch.
    An diesem schönen Frühlingstag.

    Der Bauer, seht nur, da, er beeile sich.
    Die Felder müssen besprüht werden.
    Womit? Egal. Es stinkt fürchterlich.
    Ich hab keine Lobby, aber viele Beschwerden.

    Frühling ist bloß invertierter Herbst.
    Halb fertig gegen fast kaputt, - die alte Leier!
    Er nervt mich und das seit Ende März.
    Kein Herz steigt auf wie froh der Geier.

    Ist es mein Schicksal oder doch nur Karma,
    wenn der Frühling mich persönlich quält?
    Warum hat er nicht der dort, oder dem da
    Einen von Wiederbelebung erzählt?

    Ich streiche die Glasscheiben dunkel an
    Lasse die Kühlschranktür offen, ganz weit
    und die Stiefel trage ich dann
    Tag und Nacht, - die ganze Zeit.

    Ich musst nur durchhalten.
    Der nächste Winter kommt in jedem Fall!
    Dann sitze ich wieder im Kalten,
    und der Frühling kann mich mal

  • Meine tägliche GedankennotdurftDatum25.04.2025 07:15
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Der Herr der Hummeln.

    Seit einigen Tagen fliegen mir ständig Hummeln in die Wohnung. Dann summen, surren und brummseln sie herum, legen sich irgendwo ab und sterben.

    Ist doch komisch, meinte ich zu meiner Sternenschildkröte, welche daraufhin mahnend ihren Daumen zeigte: Das ist nicht komisch. Das ist Natur in Aktion, so wie Du auch. Schon mal was vom Gott der Fliegen gehört? Beelzebub?

    Ja, aber der ist doch bloß eine Erfindung von Hirnen der seltsamen Art.

    Ob du glaubst oder nicht, ist unwichtig. Der Gott der Hummeln heißt nun mal Karl-Ludwig.

    Hä?

    Die Hummeln pilgern zu dir, wenn sie ihr Ende nahen spüren. Sie erhoffen sich davon ein späteres Leben als Turbokampfjet Starfighter (269 Abstürze insgesamt).

    Wer glaubt denn so einen Unfug? Und warum sollten Hummeln gerne abstürzen? Sie fliegen lieber, weil sie es nicht können. So sagen jedenfalls die Aerodynamiker, und wir sollten uns nicht täuschen lassen.

    Das kommt daher, weil die Hummeln keine Fachliteratur lesen. Sie geben Zwischengas und die Wissenschaftler fallen ins Depressive.

    Ich werde auch gleich depressiv. Ach nee, bin es ja schon. Auf meinem Stein wird bestimmt stehen, dass ich ein großartiger Hummelbestatter war, - kleine Särge aus veganer Pappe zu falten ist einem Gott doch nicht gemäß. Gibt es auch atheistische Hummeln? Konkurrierende Religionen? Glaubenskriege?

    Ja.

    Und?

    Nur ja. Keine weiteren Informationen verfügbar. Wegen Datenschutz.

    HöMaDuGombök. Du fällst unter die Ausschlussregeln. Rede, oder ich klemme dich dermaßen irgendwo fest, dass du nicht mehr hoch kommst.

    Unter Zwang: Hummeln sind die nahesten Verwandten der Menschen. Ja, ich weiß, Anthropologen sehen das etwas anders. Und somit gibt es unter den Hummseln all diese fiesen Charaktere, die täuschen und lügen und den Honig klauen, wenn ihnen das Blütenbuffet zu anstrengend wird.

    Sag mal. Können wir auch ernsthaft? Ausgerechnet Hummeln. Wie kommt man auf so eine Idee?

    Du hast doch damit angefangen!

  • Alters-naives längst BekanntesDatum19.04.2025 10:36
    Thema von Karl Ludwig im Forum Klassisch

    Konzepte von Gestern, - für Morgen!
    Keine Trennung mehr von Gut und Schlecht.
    Gangster wollen die Demokratie entsorgen,
    indem sie alles kapern: Wahrheit, Recht,

    Frieden, Freiheit, Staat, das ganze Land,
    Zukunft, Köpfe, Herzen, freie Seelen.
    Haben die Charta Menschenrecht verbrannt,
    und lassen sich von Arschlöchern wählen.

    Ihr wisst nun genau, wie ich das so seh.
    Allein, der Geschichte Urteil zählt.
    Wo sind Liberté, Égalité, Fraternité?
    Und wo ist morgen die ganze Welt?

    Wenn wir nicht im Müll ersticken,
    werden Nazis für Selektionen sorgen.
    Ich möchte sie zur Hölle schicken!
    Wartet ab. Vielleicht schon Morgen…

    Altersnaiv ist doch ein schöne Wort.

  • VorsorglichDatum18.04.2025 17:41
    Foren-Beitrag von Karl Ludwig im Thema Vorsorglich

    Noch auf dem Sterbebett werde ich die Wahrheit verkünden. Ich werde dann so Sachen sagen wie: Montags die Mülltonnen an die Straße stellen. Oder: Käse schließt den Magen. Oder: Der grässliche Schwarzwälder Kuckuck bekommt keine Torte.

    Vielleicht aber flüstere ich nur: Die Basis ist die Grundlage vom Fundament.

  • VorsorglichDatum17.04.2025 13:30
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Ich falle ja nicht auf irgendwelche aufpoppende Werbung rein. Die finde ich doof. Wer es nötig hat, dermaßen penetrant auf sein Produkt hinzuweisen ist doch Lulle, vielleicht sogar Ömsel.

    Nur manchmal, wenn es etwas für umsonst gibt, klicke ich diese an. Dann wollen die auch nur meine Daten und ich denke mir: Schnarchsäcke! Die Angaben gibt es doch in der Datenwolke, - für umsonst!

    Da: Kostenlose Vorsorgeobduktion. Das stand neben der Annonce für Hörgeräte mit eingebautem Tinnitus. Erster Preis: Temporärer Krematoriumaufenthalt (Nur ein Bein einäschern).

    Was mache ich dann mit dem Rest? Keine Ahnung!

    Ich schreibe das auch nur hin, damit Ihr nicht auch auf sowas reinfallt.

    Man möge mich im Stadtpark verstreuen. Außerdem will ich nicht verbrannt werden.

    Ich werde jedem meiner Kinder ein anderes Testament reichen, wenn ich darnieder liege und die Krematorium Mitarbeiter Selbstmord verüben: Banzai gebrüllt!

    Die Datumsangabe in den Testamenten ist von 1830 und das verlangt Einsatz: Rechtsanwälte, angeheuerte Gullimumpfen mit Baseballschlägern, Petitionen, Schadensersatz. Und wenn das alles geklärt sein wird, dann ist auch das Geld alle und wir haben schon wieder Dienstag.

    Meine Kinder werden mich jedenfalls einige Zeit lang nicht vergessen.

  • Was mich beschäftigtDatum13.04.2025 17:02
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    (Eine kleine Auswahl)

    Ein gewisser DeVine verlor beim Masturbieren einen kleinen Zeh. Stylist verrät, was Prinzessin Kate an ihren Haaren verändert hat. Kirche schraubt Erbpacht um das 45-Fache nach oben.

    Diese drei Überschriften müssen reichen um daraus eine demaskierende Satire zu häkeln. Denn wer hat sich nicht schon oft gefragt: Wenn Masturbieren keine Rückenmarkdegeneration verursacht, was denn, um Gottes willen, stattdessen?

    Kleiner Zeh für ein wenig an sich rumspielen? Großer Bockermann wenn der Delinquent mehr als 17 Mal am Tag onaniert? Bei Sexpraktiken wie Asphyxie Ganzkörperamputation?

    Aber vielleicht hatte DeVine auch nur seinen kleinen Zeh gar nicht verloren, sondern nur verlegt und inzwischen wiedergefunden.

    Und Kates Haare sind mir auch so eine Art Zwangsvorstellung. Wie viel Aufwand? Welche Kosten? Würde ich sie zerzausen, wenn ich „Dunkle-Sackgasse-Über-Mülltonnen-Vergewaltigungs-Phantasien“ hätte? Habe ich ja nicht, aber für diese Dame würde ich eine Ausnahme machen. Aber nur in der Fantasie. Ach, ich weiß nicht. Systemhuren sind wir doch alle, also: Honga-Honga-Honga, Bis die Mülleimer nicht mehr können. Ich selber mache mir dann einen Vermerk, dass ich bei meiner Mission nicht Taylor Swift vergesse. Die ist auch so sexy wie eine Dose Deo Spray.

    Einen „Rock bei Wind von unten Festhaltender“ gehört ja zu ihrer Entourage (IsEchtWahr), weil Kate Tanga trägt, wie man auf einem Paparazzi-Foto erkennen kann. Unwichtig. Interessant würde es für mich erst, wenn sie gar kein Etwas unten rum an hätte.

    Und dass die Kirche wenig mit Jesus und so zu tun hat ist ein alter Hut in neuem Schlauch. Macht das mal bei Pommes: Nein, diese Pommes kosten nicht 1,99 € sondern 89,55 €.

    So. Ich hoffe auf keinen Widerspruch. Höchstens auf Wiederspruch: Hat der alte Mann (Cis) toll gemacht!

  • Älter werden. Ein Ratgeber.Datum08.04.2025 13:27
    Thema von Karl Ludwig im Forum Geschichten

    Man sollte nie vor die Wohnungstür treten, ohne den Herd kontrolliert zu haben. Auch nicht heimlich treten, weil die Tür kann ja nichts dafür.

    Nein, genug karlauert. Also: Sobald man vor die Tür tritt, könnte ja etwas Spannendes passieren, so dass man den Herd glatt vergisst. Zum Beispiel, aber dem Leben entnommen: Ein Glühwürmchen fliegt in die Laterne.

    Oder eine Mülltüte krabbelt lachend vorbei. Inkontinent, da aus Jute. Oder das Wiesel sitzt auf einem Kiesel. Im Bachgeriesel. Und ich geb‘ ihm einen Stipps, da war’s aus Gips (C.M. leicht verhunzt).

    Weiter im Brevier.

    Man präge sich alle Stellen im Wirkkreis ein, wo man abschlagen kann. „Wasser Halten“ ist keine Option. Deswegen glaube ich auch nicht, dass Moses in seinem Alter noch fähig war, Meere zu teilen und hunderttausende Liter vertikal auszubremsen. Das Volk schaffte es ja auch nur knapp, - die verfolgende Eskorte etwas weniger. Also: Halblang machen, bedächtig bewegen. Keine Völker verfolgen.

    Wichtig: Viel Wasser trinken, damit man nicht umsonst alle paar Minuten zur Toilette muss.

    Noch wichtiger: So tun, als ob es einem nichts ausmachen würde. Humor zeigen.

    Niemals in den Autobiographien von Fernsehköchen blättern.

    Lebe Leben als Erinnerung von Patchwork aus Ereignissen. Dieses Buch muss nur noch geschrieben werden, aber bis dahin können wir uns ja daran halten.

    Keine jungen Mädchen mehr anbaggern. Ab 30 ist das eh lächerlich und man ist schon länger doppelt so alt.

    Kein Cayenne mehr ins Müsli rühren. Auch keinen Wodka. Schade. War doch veganer als mit Milch.

    Kiffkram weniger mit der Lunge goutieren, sondern Pawlow und Mendel lesen und sich langsam auf Tee oder Plätzchen umkonditionieren. Alles auf die Epigenetik schieben, also im Prinzip hat schon wieder mal Muttern Schuld. Ohne Zucker. Ohne Nikotin. Nikotin ist übel, mir wird manchmal schlecht, wenn ich Tabak unter die Kräuter mische.

    Überhaupt. Immer alles mit gebremsten Schaum. Kaffee nur entkoffeiniert, wegen diesem Blutdruck, den man ganz tapfer nie messe (Obwohl mir die AOK ein Messgerät schenkte). Keine Coca-Cola, weil die den Rest Magenschleimhaut abbeizt. Weiches Toilettenpapier macht auch einige Aspekte des Alterns angenehmer.

    Man sage immer sowas wie: „Muss ja.“ oder: „Anderen geht es schlimmer.“ Das hilft zwar kein bisschen, ruft aber bei Anwesenden Respekt vor dieser Kleinrederei der vielen eigendiagnostizierten, letztendlich demnächst tödlichen Krankheiten, die sich alle auf dich konzentrieren. Das sollte man, incl. den Nebenwirkungen bei Behandlung, aufschreiben, fotokopieren und verteilen.

    Man kaufe keine Einwegtaschentücher. Davon verbraucht man zu viel, als dass es sich rechnen ließe. Man nehme zwei Blatt Toilettenpapier (das oben thematisierte „weiche“) lege sie über einander und kann das Gerotze anschließend wegschmeißen. Nur für zu Hause! Da draußen sollte man schon eine Vorzeigepackung Tempo dabei haben.

    Im Alter eine Lebenversicherung abzuschließen fällt entweder unter die Ausschlussregeln oder ist viel zu teuer. Ist auf jeden Fall dumm, denn von einer Sterbeversicherung hätte man mehr. Kostet aber auch reichlich.

    Mittwochnachmittags haben Ärzte zu. Da muss man schon in eine Konditorei gehen um sich auszutauschen. Wenn Ärzte auf haben, hören sie immer gerne zu. Man kommt schneller dran, wenn man eine Gummizwille bedrohlich schwingt. Nehme die Sprechstunde beim Namen und ernst und verlange, nötige ihr, das vorgenannte Maaß ab, na, meinetwegen auch nur 50 Minuten, weil du so nett bist.

    Habe ich was vergessen. Genau! Die Vergesslichkeit nimmt zu, wie auch der Bauch, das Erinnerungsvermögen nimmt ab. Wäre ja nicht altersgemäß, wenn ich mich an etwas erinnern könnte, was im Nachhinein eigentlich überaus peinlich ist.

    Ich rate jedem Leser, gar nicht erst zu altern, sondern jung zu sterben. Das Altern lohnt einfach nicht den Aufwand!

  • BauchnabelbeschauDatum07.04.2025 11:28
    Thema von Karl Ludwig im Forum Geschichten

    Ich bin seltsam, wenn nicht sogar dejeneriert und prevers. Jedenfalls kommt es mir so vor. Das ist doch nicht normal, wenn ich mein abgeschaltetes Handy auf den Schreibtisch lege, und mich tierisch darüber freue, dass mich niemand anrufen kann. (Entschuldigung an alle Tiere, außer an die Grinsekatze)

    Oder Eintöpfe. Alles rein, was noch nicht schlecht gewurden: Rote Linsen, Ochsenschwanzsuppenrest, scharf gewürzte Cornichons, Croissant, Äpfel, Sardellen, Salatgurke, TK Blattspinat, Creme Fraise, und nein, keine Schokoküsse, aber etwas Cognac, Artischocke, Reste vom Grillabend, chinesische Laberpilze, nicht in dem Sinn, dass diese ununterbrochen reden, sondern ich meine damit das Gummikonsistenzkeske. Bärlauch aus dem Wald, falls mir die organisierten Ethnoclans etwas übrig ließen.

    Viel schlau-schlau sprechen: Der Shiitake-Pilz oder die damit verschwägerten Mu-Err-Pilze sind auch als Judasohrenpilze bekannt. Die heißen so, weil sie aussehen wie zerknautschte Ohren und oft an diesem Baum wachst an welchem Judas finale Selbstkritik übte (Wiki). Schmecken nach gar nix.

    Alles in den Mixer, Ei dazu, Klopse formen, Braten.

    Am liebsten würde ich während des Essens lesen. Etwas was mir weiter hilft, etwas wie: Wehe du gibst auf. Das Kind in dir muss Heimat finden. Wiedersehen mit mir selbst. Jeden Tag einen Schritt…

    https://www.amazon.de/gp/bestsellers/books/189617

    Aber solche Bücher kosten Geld. Und das gebe ich lieber für Drogen aus. Das hilft ohne Einbringungen der persönlichen Probleme: Alles Wumpe, außer mir.

    Ich könnte ein Buch schreiben: Das Lesen von diesem Buch lässt dich noch doofer werden. Inhalt: Sich selber zu ertragen ist keine Kunst, wenn man den Anspruch nicht zu hoch setzt. Ich komme damit seit fast 75 Jahren ziemlich gut klar.

    Seid mal alle etwas weniger hysterisch! Es wird immer Menschen geben, die sich dem Zeitgeist verweigern und somit Platz haben, etwas tiefer zu graben. Zu denen würde ich gerne gehören, - nur -, ich komme nicht dazu. Und ist das nicht noch anstrengender, wenn jemand immer wieder wider dem Stachel löckt?

    Ich beneide die, welche in Lebenshilfebüchern schmökern, und halte es mit meinem Guru Suad Schwatzmaul: Zur Wahrheit führt kein Weg. Nur tote Dinge haben einen Weg, die Wahrheit aber ist lebendig. Sie ist nicht in diesem Buch zu finden. Oh Sucher, lasse ab von solch Dünkel.

    Erich the Kästner meinte dazu:

    Du rennst im Kreis und suchst ein Loch?
    Du rennst umsonst! Begreif es doch!
    Besinn dich!
    Ein einz’ger Ausweg bleibt dir noch:
    Geh in dich!

    Das kann man mit Kiff-Kram besser als mit vergorenen Natursäften. Und wenn man diese Krücke nicht mehr braucht, weil man ja erwachsen werden will, kommt Gevatter Tod und fragt an.

    Dann aber geht man außer sich.
    Atmet aus, und nicht mehr weiter.
    Ist dabei kein bisschen heiter.
    Löst das große Geheimnis,
    und kriegt es gar nicht mit.
    Shit!

    Meine Eintöpfe sind legendär. So viel Respekt einflößend, dass die Leute lieber darüber lesen, als essen.

    Ich habe heute keinen Geburtstag. Gott sei Dank!

  • Der Prinz auf der BohneDatum06.04.2025 07:30
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Der Prinz war fertig, müde, alle, schwerst ermattet und hatte sich einen Wolf geritten. Er kam schließlich aus dem Land Siebenbürgen, von hinter den sieben Bergen, hieß Peter Maffay und war einer von den sieben Zwergen und das Pferd war auch tot.

    Er hatte sich etwas Wirksamkeit von der Schwarzen Energie geliehen, - zinslos.

    Und also kloppte er wie ein behinderter Bekloppter auf die Dornenhecke ein, welche ihm auf dem Weg im Wege stand. Das machte ihn noch mehr müde, so dass er es fast nicht bis zur King-Size-Matratze geschafft hätte. Eine Prinz-Size-Lagerstatt war noch nicht erfunden, und also schmiss er sich auf das Laken und seufzte erleichtert.

    Doch er konnte keine bequeme Stellung finden. Irgendwas oder –wer drückte in seinen Rücken. Er schloss trotzig die Augen und wartete auf die Prinzessin.

    Sie kam nicht. Natürlich nicht! Bohnen lassen jeden Prinzen pupsen und Prinzessinnen sind traditionell olfaktorisch auf Parfüm aus Büffelhoden konditioniert.

    Er schlief dennoch starrsinnig ein. Und die Prinzessin klaute ihm die Sporen, ließ eine Viertelflasche Sommerwein fallen und da das Pferd tot war musste sie eine Alternative finden und da bot sich der Prinz ja förmlich an und wie sie ihn dann wieder weckte ist eine andere Geschichte. Nur so viel sei verraten: Ja, ein Kuss kommt auch darin vor.

    Nachdem der Prinz sich ausgepupst hatte, fragte sie nach seiner Telefonnummer und verbannte ihn aufs Sofa. Auf so was wollte sie nicht reiten. Dort liegt er immer noch, heißt nicht Karl-Ludwig und kämpft erfolglos gegen den Depridämonen. Eine Viertelflasche vergorene Erdbeeren hilft da kaum, besonders wenn sie zerbrochen ist.

    Was kann ich denn für die Schwächen meiner Musen?

  • Burnout Prophylaxe.Datum05.04.2025 07:58
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Das Problem ist doch die (all)gemeine Tatsache, dass man davon überfordert sein könnte.

    Profilakse. Was für ein seltsames Wort. Ein Profi Lachse Angler? Ein Wahrsager der prophylaxt?

    Egal. Wir erschaudern bei der Vorstellung nun Schwerstarbeit leisten zu müssen. Ausgebrannte Profis die wir sind, zu mindestens ich, und nun sollen wir uns auch noch Mühe geben, wenn wir uns entspannen.

    Das ist, als ob man von einem Waswolf gebissen wird. Auch der Warumwolf ist so eine überflüssige Plage.

    Der Wiewolf aber beeindruckt mit Statements der erklärenden Art. „Weil irgendwie irgendwas irgendwo passierte, was kaum jemand mitbekam. Z.B. bin ich in Wirklichkeit ein Darumwolf!“

    Deswegen schreibe ich. Das hält Wölfe fern, egal aus welcher Deklination entlaufen.

    Und schon burne ich etwas weniger out. Ich will away faden. Durchsichtig werden. Und dann alle meine Kritiker heimsuchen und kitzeln bis sie abschwören.

    Die Damen würde ich auch durchkitzeln. Zwischen den Zehen, - den beiden großen. Da wo das Substantiv von kitzeln beheimatet. Zu ihrer und meiner Erbauung. Und kein Mietoo könnte mir was.

    Der 4. Fall wäre Wenwolf. (Wen seins gehört das rote Käppi?)

    An dieser Stelle fällt mir auf, dass so eine Grundsatzanalyse der Burnout Prophylaxe widerspricht. Ist sich kontraindiziert. Lässt mich schwerst ermatten.

    Deswegen würde ich dieses wichtige Thema nur für Geld weiter verfolgen.

    Ansonsten schubse ich alles in den Reißwolf. Die ganze Offenbarung von Carolus Ludwikus Saligmanakis. Ha! Und dann sterbt ihr völlig überarbeitet. Habt Euch vor dem Bildschirm einen Popowolf gesessen, die Füße bekommen Besuch vom Wasserwolf, der Hals vom Nackenwolf, aber mehr gibt das Thema auch nicht her, und das nur mit viel Mühe und Wohlwollen.

    Strengt Euch an. Beschwört den Schweigefuchs. Ach nee, das soll man nicht, weil das Tierunwohl ist. Und weil es das Erkennungszeichen der Rechten Grauen Wölfen in der Türkei sei.

    Ich würde den Schweigefuchs durch einen Watschenwolf ersetzen. Vorname „Heftig“.

    Der hätte aber auch viel zu viel zu tun.

    Also: Macht nur so weiter, Ihr werdet ja sehen, wo Ihr hinkommt. Zum Schwäbisch Hall Bausparfuchs nämlich. Und dann ist es eh zu spät, die Rentenerhöhung abzuwarten. Schließlich haben wir bald Dienstag. Da benutzt er das Pseudonym Isegrim, was zu seltsamen Wortschöpfungen führt: Wer-wie-was-isegrim. Hört sich doof an und schmerzt in den Augen beim Lesen.

    In der Pointe zum Schluss hatte sich eine Gullimumpfe verlaufen; deswegen darf ich sie nicht bringen. Ich stelle lieber ein Gedicht von einem größeren Könner ein.

    Der Werwolf

    Ein Werwolf eines Nachts entwich
    von Weib und Kind und sich begab
    an eines Dorfschullehrers Grab
    und bat ihn: "Bitte, beuge mich!"

    Der Dorfschulmeister stieg hinauf
    auf seines Blechschilds Messingknauf
    und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
    geduldig kreuzte vor dem Toten:

    »Der Werwolf« -- sprach der gute Mann,
    »des Weswolfs«, Genitiv sodann,
    »dem Wemwolf«, Dativ, wie man’s nennt,
    »den Wenwolf«, -- »damit hat’s ein End«.

    Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
    er rollte seine Augenbälle.
    "Indessen," bat er, "füge doch
    zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!"

    Der Dorfschulmeister aber mußte
    gestehn, daß er von ihr nichts wußte.
    Zwar Wölfe gäb’s in großer Schar,
    doch »Wer« gäb’s nur im Singular.

    Der Wolf erhob sich tränenblind --
    er hatte ja doch Weib und Kind!!
    Doch da er kein Gelehrter eben,
    so schied er dankend und ergeben.

    Christian Morgenstern
    Aus der Sammlung Galgenlieder

  • Die schädlich Wirkung von AlkoholDatum03.04.2025 11:49
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Es regnete, als ich um sechs Uhr morgens aus dem blöden Egon taumelte und über Maeve stolperte. Mein Dagda (irischer Obergott) aber auch, denn Maeve ist ein irischer Name, der "die Betrunkene" bedeutet.

    Ich kannte sie nur als Stimmungskanone gegen spätestens drei Uhr morgens. Sie weinte. Wie ungewohnt! Ich setzte mich dazu und half ihr die Mauer zu stützen:

    „Nun?“

    „Ja!“

    „Also: Nun-ja?“

    „Genau!“

    „Aber warum heulst du? Ist das Wodkafeld abgebrannt?“

    „Nein, aber mein Freund ist Antialkoholiker geworden. Auch diese leckeren BiFi-Würstchen verschmäht er neuerdings.“

    „Na und?“

    „Und dann guckt er immer so missbilligend.“

    „Na und?“

    „Und dann kann ich gar nicht mehr eins mit mir selber halbnackt auf dem Tresen tanzen.“

    „Na und?“

    „Meinst du, ich sollte mich ändern? Oder meinen Freund wechseln?“

    „Auf gar keinen Fall darfst du deine Natur leugnen. Und halbnackt ist sowieso zu wenig. Zu viel an. Der soll sich nicht so anstellen. Wieso hast du überhaupt einen Freund nötig? Du bist doch auch ohne Freund recht beliebt.“

    „Du siehst die Dinge zu nüchtern. Soziale Kompetenz ist eher weniger dein Behuf so?“

    „Duktus sehr ungenau, aber ich weiß, was du meinen könntest. Das ist doch das Reizvolle dabei: Jeder hofft insgeheim von davon, den Hauptpreis einheimsen zu dürfen.“

    „Ich bin aber nicht so Eine.“

    „Die Andere aber erst recht nicht.“

    „Du verstehst mich.“

    „Das könntest du beweisen indem du keine eine andere…“

    „Ja-ja. Das Eine. Wollt ihr immer.“

    „Auch wir Männer haben eine „Natur“. Die ist in der Gebrauchsanleitung beschrieben. Wir können uns das Hirn doppelt wegschießen. Mit netten Tanten und Alkohol. Am besten beides auf einmal. Und für mich noch einen fetten Joint.“

    „Ich dachte, du ernährst dich von panierten Ölsardinen.“

    „Jetzt ziehe das bitte nicht ins Lächerliche. Ich leide mit dir, weil ich so nett bin.“

    Leider haben wir es in dieser Nacht nicht bis nach Hause geschafft. Ein Notarztwagen überfuhr uns an einer roten Ampel.

  • Von hinten geschubstDatum27.03.2025 07:56
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Eine Rückführung, auch als Reinkarnationstherapie bekannt, ist eine Methode, um in ein früheres Leben zu reisen. Man versetzt sich in einen Alphazustand (Augen schließen und das Bewusstsein in Richtung Tiefenschlaf schubsen): „Du sinkst tiefer und schaltest vollkommen ab. Sinkst tiefer und schaltest ab. Sinkst tiefer und schaltest ab, schaltest vollkommen ab.“

    Erst versuchte ich mich in kleinen Schritten: „Wer oder was war ich 1949?“

    Damals war ich nachweislich eine Schüssel Popcorn.

    Ich bohrte tiefer: „Und vor 2.000 Jahren?“

    Da war die Reinkarnationstherapie noch nicht entdeckt. Dennoch erfand ich später das Schießpulver, den Kompass und die Freimaurerei, nebst Fallschirm.

    Ich traf übrigens auch Sirius. Der hatte sich als Turmbau zu Babel verkleidet, damit ganz viele Zungen Blödsinn reden. Heute führt er folglich ein Literaturforum an, - ohne Waffenschein.

    Ich traf die unglaublichsten Gestalten. Auch wenn man ‚unglaublich‘ nicht steigern sollte… Doch einem Donald Duck Händchen haltend mit Donald Trump zu begegnen ist schon traumatisierend. Das sollte nämlich Dagobert Duck sein laut Regie, und schon geriet alles außer Kontrolle und Schreckliches passierte: Ich begegnete mir selber!

    In voller Rüstung, hier als Küchenschürze getarnt, sah ich amüsiert zu, wie ich die Konstanten der Versuchsanordnung modifizierte und dennoch kein vernünftiges Steak hinbekam. Da wurde ich zum Kugelschreiber und notierte für folgende Generationen:

    Rückführen ist Richtungsegal
    Hauptsache weg. Das rat ich Dir.
    Erfinde eine Jahreszahl
    Dort findest Du mir.

  • Ist das schon denken?Datum23.03.2025 09:25
    Thema von Karl Ludwig im Forum Kurzgeschichten

    Curt Jürgens hatte sich ja darüber beschwert, mit 60 Jahren kein bisschen weise geworden zu sein. Ich habe dieses Lied nicht wahrgenommen, - ich war ja selber jung und was interessieren da die geträllerten Alterssuaden fremder Menschen.

    Inzwischen bin ich knapp 15 Jahre älter als 60, und gebe zu bedenken, dass hier mal wieder eine, im Prinzip großartige, Idee nicht ganz zu Ende gedacht wurde.

    Nämlich: Daraus eine Serie zu machen. Mit lauter Folgesong: 61 und immer noch kein bisschen weise, 62 und immer noch kein bisschen weise, 63 und immer noch kein bisschen weise … bis hin zu: 75 und immer noch kein bisschen weise.

    Wie würde sich Weisheit überhaupt auf mich auswirken?

    Würde ich zu allem eine Erklärung absondern, oder das Maul halten? Bei komplexen Fragen auf einen nahegezogenen Interpretationshorizont verweisen? Würde ich Unsinn reden: Leben ist wie ein Strand und dann stirbst du? (Life is a beach, and then you die). Würde ich meinen Kaffee abdecken, damit mir kein Ungeziefer darin ertrinkt? Veganer werden? Weniger scribale Umweltemission verschleudern? Meine 2Delefanten hinter der Tapete aufpumpen? Die Gullimumpfen rausschmeißen? Als Guru inthronisieren und der Welt die Welt (und darüber hinaus) erklären?

    Ich weiß es nicht. Ich kann es gar nicht wissen. Und der Leser genau so wenig.

    Es gibt zwar Online Intelligenztests, aber Weisheitstests sucht der angehende Erkenntnisliebhaber vergebens.

    Wäre es mir als weiser Mensch egal, wenn ich dumm bleibe?

    Nun. Das Universum lächelt mich an. Als ob es einen Witz kapiert hätte.

  • Eine Kelle BuchstabensuppeDatum21.03.2025 11:02
    Thema von Karl Ludwig im Forum Satiren politisch, ges...

    Ich komme einfach nicht mehr mit, wenn mit Begriffen operiert wird wie: „Linksversifft, Öko-sozialistische Manipulation, Woke Indoktrination, rechtslibertäre Ideologie, konservative Grundeinstellung, Evolutionslüge, Blockchain, Alignment, Committen, Disruptiv, Elevator Pitch, und all diese, dem Creativ geschuldeten Worte als Gruppen Identifikation-Wortkrücke.“

    Das sind sogenannte Buzzworte, wobei Buzzwort selber ein Buzzwort ist.

    Ständig prasseln neue Worthülsen auf mich ein: „Kommunikative Gerechtigkeit“. Was soll das denn sein, Fragezeichen.

    Vermutlich die Befugnis zu lügen. Vielleicht sogar das Recht, den Gegner zu beißen.

    Ich habe ja nichts gegen Kreativität. Manchmal überfällt sie sogar mich. Sie sei willkommen.

    Aber nur, wenn die Gedanken-Emissionen nicht von Begriffs-Spastikern im gegenteiligen Sinne verwendet werden. Nur, wenn sie nicht dazu dient, den größten Schwachsinn plausibel klingen zu lassen.

    Wer „Empowerment“ im Sprachschatz mit sich führt und nutzt, ist doch wohl eine unappetitliche Körperöffnung! (Sträter).

    Ich könnte stundenlang so weiter machen. Aber nutzt es was? Oder wem? Oder wie, bzw. was.

  • Diese Jahreszeit ist doofDatum21.03.2025 08:23
    Foren-Beitrag von Karl Ludwig im Thema Diese Jahreszeit ist doof

    Original:

    Der Winter ist ein rechter Mann,
    Kernfest und auf die Dauer;
    Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an,
    Und scheut nicht Süß noch Sauer.

    War je ein Mann gesund, ist er’s;
    Er krankt und kränkelt nimmer,
    Weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs,
    Und schläft im kalten Zimmer.

    Er zieht sein Hemd im Freien an,
    Und läßt’s vorher nicht wärmen;
    Und spottet über Fluß im Zahn
    Und Kolik in Gedärmen.

    Aus Blumen und aus Vogelsang
    Weiß er sich nichts zu machen,
    Haßt warmen Drang und warmen Klang
    Und alle warme Sachen.

    Doch wenn die Füchse bellen sehr,
    Wenn’s Holz im Ofen knittert,
    Und um den Ofen Knecht und Herr
    Die Hände reibt und zittert;

    Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht,
    Und Teich’ und Seen krachen;
    Das klingt ihm gut, das haßt er nicht,
    Denn will er sich todt lachen. –

    Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus
    Beym Nordpol an dem Strande;
    Doch hat er auch ein Sommerhaus
    Im lieben Schweizerlande.

    Da ist er denn bald dort bald hier,
    Gut Regiment zu führen.
    Und wenn er durchzieht, stehen wir
    Und sehn ihn an und frieren.

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