Söder: Halte 20.000 Fälle pro Tag für "realistisch"
Vor einem starken Anstieg der Fallzahlen gerade in den Herbst- und Wintermonaten hatte bereits Kanzlerin Angela Merkel gewarnt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält sogar 20.000 Fälle pro Tag für "realistisch". Aktuell rangiert die Zahl der täglichen Neuinfektionen im niedrigen vierstelligen Bereich. "Man hat gesehen, wie schnell sich das entwickeln kann", sagte Söder zu RTL/ntv. Man dürfe das Infektionsgeschehen nicht länger "kleinreden".
Glaxosmithkline-Chefin erwartet Impfstoff 2021
Der Pharmakonzern Glaxosmithkline zeigt sich zuversichtlich, dass 2021 ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen wird. "Ich teile den Optimismus, dass wir im nächsten Jahr eine Lösung haben werden", sagt Konzernchefin Emma Walmsley. Glaxosmithkline entwickelt einen Impfstoff mit seinem französischen Partner Sanofi. Im Fall von positiven Ergebnissen bei einer klinischen Studie peilen sie nach früheren Angaben ein Zulassungsantrag für den Impfstoff im ersten Halbjahr 2021 an.
Schleswig-Holstein: Maskenpflicht für Schüler im Unterricht
Nach den Herbstferien müssen Schüler in Schleswig-Holstein ab der fünften Klasse zwei Wochen lang auch im Unterricht Masken tragen. "Das ist ein vertretbarer Weg aus Fürsorge für die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler", sagte Bildungsministerin Karin Prien von der CDU.
"Raketenhafter Anstieg": Auch Tschechien verhängt Ausnahmezustand
Wegen rapide steigender Corona-Zahlen hat auch Tschechien erneut den Ausnahmezustand ausgerufen. Der Notstand gilt vom kommenden Montag an zunächst für 30 Tage, wie Gesundheitsminister Roman Prymula bekanntgab. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können die Gerichte höhere Strafen verhängen. Man müsse den "raketenhaften Anstieg" der Infektionen stoppen, um einen Engpass bei der medizinischen Versorgung zu verhindern, sagte Prymula. Die Grenzen sollen diesmal offen bleiben. Veranstaltungen und Versammlungen in Innenräumen werden auf zehn und im Freien auf 20 Personen begrenzt. Die meisten weiterführenden Schulen werden auf Distanzunterricht umgestellt. Der Sport muss ohne Zuschauer auskommen. Firmen, Geschäfte und Restaurants sind von den Restriktionen nicht betroffen.
Rasanter Anstieg: Slowakei verhängt landesweiten Notstand
Wegen der zuletzt rasant gestiegenen Zahl an Corona-Infektionen hat die slowakische Regierung den Notstand ausgerufen. Mit dem Inkrafttreten des Notstandes ab morgen erhalten die Behörden außerordentliche Befugnisse. So dürfen sie zum Beispiel medizinisches Personal auch aus dem Urlaub heraus zur Arbeit verpflichten und dringend benötigtes Gesundheitsmaterial unabhängig von gültigen Bestellungen umverteilen. Umstritten ist der Notstand aber vor allem, weil er auch ein Verbot von Demonstrationen und Versammlungen sowie weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bürger ermöglicht. Erstmals galt der Notstand in der Slowakei schon während der ersten Corona-Welle von Mitte März bis Mitte Juni. Diesmal solle er für zunächst 45 Tage gelten, teilte der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic auf Facebook mit.
Neuinfektionen in Polen bleiben auf Rekordniveau
Polen meldet 1552 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen und liegt damit knapp unter dem Rekordwert von vergangener Woche. Am Freitag war der bisherige Höchststand von 1587 registriert worden. Besonders prekär ist die Lage nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Südosten des Landes. Die Regierung entschied am Dienstag, dass Bars und Restaurants in den am meisten betroffenen Gebieten spätestens um 22.00 Uhr schließen müssen.
NRW erlaubt Weihnachtsmärkte unter Auflagen
Nordrhein-Westfalen will trotz Corona-Krise Weihnachtsmärkte unter Auflagen erlauben. Voraussetzung sei, dass es klare Regelungen bei der Zugangssteuerung und beim Hygieneschutz gebe, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf. An den Glühweintischen müssten Gästelisten ausgelegt werden. Die Landesregierung wolle zudem erlauben, dass Geschäfte in und unmittelbar nach der Weihnachtszeit an mehreren Sonntagen öffnen können.
NRW verzichtet auf Mundschutzpflicht in Büros
Nordrhein-Westfalen will die in Berlin angeordnete Mundschutzpflicht in Büros nicht übernehmen. Dies müsse im Einzelfall und nicht generell geregelt werden, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf. In Büros, wo es ein großes Kommen und Gehen gebe, könne das sinnvoll sein, in anderen nicht. Die Firmen könnten das gut selbst regeln. Im Übrigen sei der Arbeitsplatz nicht ein großer Infektionstreiber, sondern private Feiern.
NRW legt Bußgeldhöhe bei falschen Kontaktinfos fest
Für falsche Angaben zur Person auf Kontaktlisten in Restaurants oder Gaststätten verhängt das Land Nordrhein-Westfalen künftig ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro. Das teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf mit. Zu zahlen ist die Strafe demnach von den Menschen, die die falschen Daten auf den Listen zur Corona-Nachverfolgung angeben.
Quelle:ntv
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Türkische Ärzte schlagen Alarm: "Regierung fälscht Infektions-Statistik"
Die türkische Ärztevereinigung hat scharfe Kritik an der Erfassung von offiziellen Corona-Fällen im Land geäußert. "Die Regierung manipuliert Covid-19-Statistiken", sagte Sinan Adiyaman von der Vereinigung. Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca hatte am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz eingeräumt, seit dem 29. Juli veröffentliche man täglich die Zahl der Corona-Kranken. Kranke seien Menschen mit Symptomen. Koca habe damit zugegeben, nur Patienten mit Symptomen in die Fallzahlen aufzunehmen, sagte Adiyaman. "Das ist die Anerkennung von dem, was Ärzte seit Monaten sagen." Die Ärztevereinigung hatte die offiziellen Zahlen in der Vergangenheit immer wieder kritisiert und geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt. In den täglich veröffentlichten offiziellen Zahlen änderte sich zum 29. Juli die Bezeichnung: Die Kategorie "neue Fallzahl" wurde in "neue Krankenzahl" umbenannt. Dennoch: Die offiziellen Zahlen gingen daraufhin nicht zurück. Die Regierung habe die Zahlen bereits vor der Änderung der Methodologie manipuliert, erklärte Adiyaman. Der Abgeordnete der oppositionellen CHP, Murat Emir, hatte auf Twitter eine Liste veröffentlicht, laut der es an einem Tag im September allein fast 30.000 neue Fälle gegeben habe. Die Ärztevereinigung hält die Zahl für realistisch. Minister Koca wies das "sogenannte Dokument" zurück, es sei nicht offiziell. In der Türkei gab es am 30. September laut offiziellen Angaben nur 1391 neue Fälle von Kranken und 65 Corona-Tote.
Mehrere Städte in NRW über kritischem Schwellwert
Mehrere nordrhein-westfälische Städte und auch ein Kreis liegen laut Robert-Koch-Institut über dem ersten Corona-Schwellenwert für Einschränkungen von Feiern in Gaststätten und Publikum bei Fußballspielen. Werte oberhalb der Marke von 35 Infizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen wies das RKI für Köln (36,4), Duisburg (36,9), Gelsenkirchen (40,7) und den Oberbergischen Kreis (35,6) aus.Andere Städte wie Bielefeld (30,6), Leverkusen (32,3) und Essen (30,5) lagen nach den jüngsten RKI-Daten in der Nähe des Schwellenwertes von 35. Remscheid (59,5) und Hamm (95,5) liegen nach der Übersicht mit Stand Mitternacht weiter über der Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In diesem Fall gelten noch striktere Vorgaben der Corona-Schutzverordnung.
Bayern beschließt hohes Bußgeld für Falscheintrag in Gästeliste
Falsche Namensangaben in Corona-Gästelisten kosten in Bayern künftig bis zu 250 Euro Bußgeld. Das hat das Kabinett in München beschlossen. Aber nicht nur Gäste werden für die Falschmeldung zur Kasse gebeten: Auch Gastronomen, Hotelbetreiber und Veranstalter sind verpflichtet, die Namenslisten sorgfältig zu führen, andernfalls droht ihnen ein Bußgeld von 1000 Euro. Der anstehende Jahreszeitenwechsel zu Herbst und Winter bedeute für die Pandemie-Bewältigung eine besondere Herausforderung, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann von der CSU. Es sei entscheidend, die Kontrolle zu behalten und einen zweiten Lockdown zu vermeiden. Das Virus nehme immer den Raum ein, dem man ihm ermögliche. Das Bußgeld geht auf einen Beschluss von Bund und Ländern aus dieser Woche zurück, wonach mindestens ein Betrag von 50 Euro fällig wird, wenn jemand einen falschen Namen in einer Liste einträgt. Zuvor hatten bereits NRW und Schleswig-Holstein die Strafgeldhöhe festgelegt: In NRW beträgt sie – wie in Bayern – 250 Euro. Schleswig-Holstein kostet der Verstoß künftig sogar bis zu 1000 Euro.
Berlins Bürgermeister Müller: "Bundeswehr ist willkommen"
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat klargestellt, dass Hilfe der Bundeswehr in der Hauptstadt willkommen ist. "Wenn wir weiterhin Kräfte einsetzen können zur Nachverfolgung zum Beispiel der Infektionsketten (...), dann würde ich mich weiterhin über die Unterstützung sehr freuen", sagte der SPD-Politiker im Abgeordnetenhaus. Er sei dankbar, wenn die Truppe in Berlin weiter helfe, wie auch in anderen Bundesländern. "Und das ist kein Kampfeinsatz im Inneren oder sonstiger Einsatz im Inneren."
Spahn rechnet mit Impfungen in Messehallen
In Deutschland könnten Beschäftigte des Gesundheitswesens, Ältere und Kranke ab dem Winter als Erste zentral in Messehallen gegen eine Corona-Infektion geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn glaubt, Impfungen müssten in wenigen großen Zentren, etwa Messehallen, starten, sobald es sichere Impfstoffe gibt. Spahn rechnet mit "Dezember, Januar, Februar, März" als möglichem Zeitraum dafür. Da die Impfstoffe anfangs wohl nicht für jeden zur Verfügung stehen, entstehe voraussichtlich die Notwendigkeit einer Priorisierung. Es könne also sein, dass "zum Beispiel erst die Beschäftigten des Gesundheitswesens, bestimmte Risikogruppen" geimpft würden.
Umfrage: Staatshilfen für Konzerne sind unbeliebt
Die milliardenschweren Staatshilfen für Konzerne sind einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung nicht beliebt. Einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey zufolge finden nur 10,4 Prozent der Deutschen die Unterstützung von Großunternehmen sinnvoll, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet. Bei direkten Beteiligungen an Unternehmen wie der Lufthansa oder dem Impfstoff-Hersteller Curevac sind es 25,5 Prozent. Wesentlich besser werden die Hilfen für kleinere Unternehmen und Selbstständige bewertet - 64,4 Prozent halten diese für sinnvoll.
Niederlande korrigieren Totenzahl deutlich nach oben
Die Zahl der Corona-Toten in den Niederlanden ist deutlich höher als ursprünglich gemeldet. Mindestens 10.000 Menschen dürften in der ersten Pandemie-Welle zwischen März und Juni an oder mit Covid-19 gestorben sein, teilt das nationale Statistikamt mit. Die Gesundheitsbehörden hatten bis Mittwoch insgesamt nur 6406 Todesfälle als Folge bestätigter Coronavirus-Infektionen gemeldet. Der Unterschied könnte auf positive Tests zurückgehen, die den Gesundheitsbehörden nicht gemeldet worden seien.
Quelle: ntv
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Zweite Berliner Corona-Ampel springt auf Rot
In Berlin ist die zweite von drei Corona-Ampeln auf Rot gesprungen. Das teilte der Berliner Senat mit. Nach der 7-Tage Inzidenz liegt nun auch der R-Wert in der Hauptstadt mit derzeit 1,26 im kritischen Bereich. Die Ampel für die Belegung der Intensivbetten stehe dagegen weiterhin auf Grün. Zwei Mal Rot hatte der Berliner Senat als Stufe ausgerufen, zu der Handlungsbedarf bestehe.
Virologe Drosten rät zur "Vorquarantäne" vor Familienbesuchen
Um das Corona-Infektionsrisiko zu verringern, rät der Berliner Virologe Christian Drosten zu einer Art Selbstisolation im Vorfeld von Familienbesuchen. Auch im Hinblick auf die Weihnachtszeit sei eine solche "Vorquarantäne" eine gute Idee, sagte Drosten "Zeit online". Das bedeute, "dass Menschen einige Tage, optimalerweise eine Woche, vor dem Familienbesuch mit Oma und Opa soziale Kontakte so gut es geht vermeiden". Derzeit hält Drosten die Corona-Pandemie in Deutschland noch für kontrollierbar. "Wir haben in Deutschland eine realistische Chance, besser durch Herbst und Winter zu kommen als viele andere Länder."
Frankfurt verhängt Sperrstunde und Alkoholverbot
Wegen steigender Corona-Zahlen verhängt Frankfurt am Main eine Sperrstunde. Die Sperrstunde in der Gastronomie soll am Freitag eingeführt werden und von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr gelten, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann mitteilte. Auch der Alkoholkonsum im öffentlichen Raum wird verboten. Das gilt für Plätze, Straßen und Parks.
Studie: Coronavirus kann Entzündungen im Gehirn auslösen
Das Coronavirus kann einer Studie zufolge bei Covid-19-Patienten nicht nur Komplikationen in Lunge, Herz und Nieren verursachen, sondern auch Entzündungen im Gehirn. Das berichten Forscher aus Hamburg und Freiburg nach Untersuchungen von 43 Verstorbenen, die mit Sars-CoV-2 infiziert waren, im Fachblatt "The Lancet Neurology". Dabei wiesen sie das Coronavirus oder Proteine davon bei 21 Toten im Hirnstamm oder den dort entspringenden Nerven nach. Die Virusmengen seien jedoch sehr gering gewesen, hieß es. Die Patienten mit der höchsten Viruslast hätten nicht mehr Veränderungen im Gehirn gezeigt als jene Verstorbenen, bei denen kein Virus gefunden wurde. Die Forscher wiesen aber bei den Toten, deren Gehirne infiziert waren, eine Immunreaktion nach. Daraus schließen sie, dass Entzündungszellen für neurologische Symptome von Riechstörungen über Kopfschmerzen bis hin zu Schlaganfällen verantwortlich sein könnten.
Söder fordert einheitliche Quarantäne-Regeln aller Bundesländer
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert möglichst einheitliche Quarantäne-Regeln aller Bundesländer für Reisende aus innerdeutschen Corona-Hotspots. Dazu werde es am Mittwoch eine Schalte der Chefs der Staatskanzleien der Länder geben, kündigte Söder vor einer Kabinettssitzung in München an. Dies werde Bayern abwarten. "Ich fände eine einheitliche Regelung in Deutschland sicherlich gut", betonte Söder. Er verwies aber darauf, dass es in den bayerischen Corona-Regularien schon jetzt die Möglichkeit gäbe, ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots zu erlassen - "außer man testet sich frei".
Tusk: Habt keine Angst vor Covid, habt Angst vor zynischen Mächtigen
Mit einer Warnung vor zynischen Politikern hat der Chef der Europäischen Volkspartei, Donald Tusk, auf einen Tweet von US-Präsident Donald Trump reagiert. "Haben Sie keine Angst vor Covid-19. Haben Sie Angst vor zynischen mächtigen Leuten, die Lügen darüber verbreiten. Lassen Sie sie nicht ihr Leben dominieren", schreibt der ehemalige EU-Ratspräsident und frühere polnische Ministerpräsident Tusk auf Twitter. Der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump war in der Nacht nach einer dreitägigen Behandlung im Walter-Reed-Militärkrankenhaus ins Weiße Haus zurückgekehrt. Vor seiner Entlassung hatte er die Krankheit heruntergespielt. "Haben Sie keine Angst vor Covid", twitterte Trump. "Lassen Sie es nicht Ihr Leben dominieren."
WHO konstatiert wachsende Corona-"Müdigkeit" in Europa
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in Europa eine wachsende Corona-"Müdigkeit" in der Bevölkerung. In einigen Ländern seien 60 Prozent der Bürger der wegen des Virus ergriffenen Schutzmaßnahmen "müde", erklärt der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge. Er ruft die Regierungen auf, gemeinsam mit der Öffentlichkeit nach "neuen und innovativen" Wegen zu suchen, um den Kampf gegen das Virus neu zu beleben. Kluge bescheinigt den Bürgern in Europa, in den vergangenen Monaten "große Opfer" gebracht zu haben, um die Ausbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu bringen. Da sei es nur verständlich, dass sich inzwischen eine gewisse "Apathie" breitgemacht habe.
Quelle: ntv
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Umfrage: Drittel der Bundesbürger für erneuten Lockdown
Gut ein Drittel (38 %) findet, dass das öffentliche Leben wie im Frühjahr bundesweit eingeschränkt werden sollte, wenn die Infektionszahlen in Deutschland in den kommenden Wochen wieder ähnlich stark ansteigen wie im April. Das ergab eine forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv. Eine Mehrheit von 60 Prozent ist hingegen der Meinung, dass es einen solchen bundesweiten Lockdown wie im Frühjahr nicht mehr geben sollte. Dass es bei stark steigenden Infektionszahlen wieder bundesweite Einschränkungen wie im Frühjahr geben sollte, meinen überdurchschnittlich häufig die unter 30- Jährigen sowie die Anhänger der Grünen und der Linkspartei.
Kreis in Baden-Württemberg verschärft Maskenpflicht drastisch
Im Kampf gegen die stark steigende Zahl von Infektionen gilt künftig im baden-württembergischen Kreis Esslingen eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen. Schutzbedeckungen seien überall dort vorgeschrieben, wo Menschen keinen ausreichenden Abstand halten könnten, sagte Landrat Heinz Eininger am Donnerstag. Dazu gehörten Fußgängerzonen und Wochenmärkte. Der Kreis hatte am Vortag als erste Region in Baden-Württemberg die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Er gilt nun offiziell als einer von aktuell rund zehn innerdeutschen "Hotspots".
Bislang 37 Fälle im Bundestag bekannt
Seit dem Ausbruch der Krise im März hat es im Deutschen Bundestag insgesamt 37 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf die Bundestagsverwaltung. Demnach sind in den Gebäuden des Bundestages etwa 10.000 Menschen tätig - unter ihnen Abgeordnete, Fraktions- und Verwaltungsmitarbeiter sowie Handwerker und andere Dienstleister. Die 37 Infektionsfälle stammten aus diesem Personenkreis, sagte eine Sprecherin der Verwaltung der Zeitung. Dies bedeute aber nicht, "dass sich das Infektionsgeschehen im Bundestag abgespielt hat", so die Sprecherin. Die Ansteckungen könnten auch im Wahlkreis, im Urlaub oder in den Wohnorten stattgefunden haben.
Expertin: Deutsche Patienten erhalten ähnliche Therapie wie Trump
Corona-Patienten in Deutschland erhalten nach Angaben von Susanne Herold, Leiterin der Abteilung Infektiologie des Uniklinikums Gießen, eine ähnliche Behandlung wie US-Präsident Donald Trump. Auch Patienten hierzulande würden mit dem Medikament Remdesivir und einem Cortison-Präparat behandelt, sagt Herold. Allerdings habe Trump auch ein weiteres Medikament erhalten, das den Eintritt des Virus in eine Zelle durch neutralisierende Antikörper verhindern soll. Dieses sei in Deutschland noch nicht zugelassen. Die beiden anderen Behandlungen seien aber auch in Deutschland "zum Standard" geworden.
Kanzleramtschef Braun: Deutschland erlebt "Beginn einer zweiten Welle"
Kanzleramtschef Helge Braun sieht Deutschland an der Schwelle zu einer zweiten Infektionswelle. In einigen Großstädten stiegen die Infektionszahlen "sehr, sehr schnell" an, so Braun. Der Minister stellt im "ntv Frühstart" weitere Einschränkungen in Aussicht.
RKI-Chef Wieler warnt vor unkontrollierter Verbreitung
Angesichts der hohen Neuinfektionsrate warnt das Robert-Koch-Institut (RKI) vor einer unkontrollierten Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Es sei "möglich, dass wir mehr als zehntausend neue Fälle pro Tag sehen und dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet", so RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Die Zahl der Neuinfektionen binnen Tagesfrist war zuvor auf über 4000 Fälle gestiegen - nach knapp 3000 Neufällen am Mittwoch. In den vergangenen sieben Tagen seien doppelt so viele Fälle übermittelt worden wie noch Anfang September.
Quelle: ntv
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Berlin und vier Kreise bei Kontaktverfolgung überfordert
Vier Landkreise und das Land Berlin kamen zuletzt mit der Verfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten nicht mehr hinterher. Das geht aus einem vertraulichen Regierungspapier zur Infektionslage in Deutschland hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Es ist auf den Montag datiert, die Angaben zur Überlastung geben allerdings den Stand vom 6. Oktober wieder. "Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen absehbar nicht mehr sichergestellt" steht zur Erläuterung auf einer Karte, in der die betroffenen Kreise und das Land Berlin markiert sind. Unterstützungsbedarf meldeten demnach der schleswig-holsteinische Landkreis Pinneberg an, das Land Berlin, der Lahn-Dill-Kreis und der Kreis Offenbach in Hessen sowie der Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. In allen Fällen gab es demnach Engpässe bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen, in Berlin zusätzlich unter anderem auch bei der Betreuung und Überwachung von Menschen in Quarantäne und der Entnahme von Abstrichen für Tests. Als Reaktion sollte das Robert Koch-Institut Mitarbeiter in Berliner Behörden entsenden, der Lahn-Dill-Kreis leitete die Suche nach zusätzlichen Mitarbeitern ein.
Hotelier klagt gegen Beherbergungsverbot
Ein Hotelier aus dem Harz will nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Niedersachsen gerichtlich gegen das Beherbergungsverbot des Landes vorgehen. Im Laufe der Woche solle eine Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingereicht werden, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Rainer Balke der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. "Wir hoffen, dass die so schnell wie möglich tätig werden." Balke kritisierte, das Urlaubsverbot für Reisende aus deutschen Corona-Hotspots treffe das Kerngeschäft der Tourismusindustrie, obwohl es bisher keine großen Corona-Ausbrüche in der Branche gegeben habe. Schon am ersten Wochenende des neuen Beherbergungsverbots hätten die Telefone der Hoteliers nicht mehr still gestanden, weil Reisende verunsichert seien. "Das Ganze ist wie erwartet in Chaos gemündet", sagte Balke. Viele Urlauber wollten demnach ihre Reisen stornieren und das Geld zurück haben, obwohl ihr Herkunftsort nicht von dem Verbot betroffen sei. Das führe zu Konflikten.
Bundesregierung wehrt sich gegen Vorwurf der "Panikmache"
Regierungssprecher Steffen Seibert hat im Zusammenhang mit der Corona-Politik den Begriff "Panikmache" zurückgewiesen. Er sei ganz gegen diesen Begriff. Er kenne niemanden in der Bundesregierung, der Panik mache. "Wir beschreiben eine Situation, die wir für ernst halten, von der wir auch überzeugt sind, dass es Gegenmittel gibt", sagte er in Berlin. Man werbe dafür und ergreife im Rahmen der Möglichkeiten des Bundes Gegenmittel. "Das hat mit Panikmache nichts zu tun, nichts mit Angstmache, sondern mit der realistischen und ernsten Beschreibung einer Situation", sagte Seibert. Er verteidigte den Blick auf die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektionen. Von dieser Zahl hänge ab, ob die Gesundheitsämter in der Lage seien, die Kontaktverfolgung aufrechtzuerhalten. "Und diese Kontaktverfolgung, die ja im Idealfall dazu führt, dass man eine Infektionskette unterbrechen kann, ist für uns - und da gibt es wiederum viele Wissenschaftler, die dem auch zustimmen - entscheidend dafür, ob man es verhindern kann, dass die Infektionszahlen sich unkontrolliert ausbreiten und (...) sich in alle Schichten der Bevölkerung wieder hineinfressen."
München macht Tresen ab 22 Uhr dicht
Wegen steigender Corona-Zahlen in München schränkt die Stadtverwaltung nun den Alkoholkonsum ein. Ab Mittwoch darf in Wirtshäusern und anderen Gaststätten nach 22 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, wie das Rathaus nach einer Krisensitzung der Stadtspitze mitteilt. Am kommenden Wochenende gilt an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind nur noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten. Die Landeshauptstadt hat laut Robert Koch-Institut den als kritisch geltenden Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten.
Studie: Coronaviren überleben bis zu 28 Tage auf Oberflächen
Nach Ergebnissen einer Studie der australischen Forschungseinrichtung CSIRO können SARS-CoV-2-Viren länger als Grippeviren auf glatten Oberflächen überleben. Der Covid-19-Erreger könne bei 20 Grad bis zu 28 Tage beispielsweise auf Banknoten oder Glas ansteckend bleiben, heißt es in der im "Virology Journal" veröffentlichten Studie. Der Grippe-Erreger Influenza-A überlebe im Vergleich 17 Tage.
Quelle: ntv
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Bundespolizei zählt 71.000 Maskenverweigerer in einem Monat
Die Bundespolizei hat einem Bericht zufolge binnen eines Monats mehr als 71.000 Mal Reisende wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht ermahnt. Von Mitte September bis Mitte Oktober seien 71.233 derartige Fälle an Bahnhöfen und in Zügen registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen der Gewerkschaft der Polizei. Demnach wurden in 200 Fällen uneinsichtige Reisende von der Weiterfahrt ausgeschlossen oder des Bahnhofs verwiesen. In 1124 Fällen sei das zuständige Gesundheitsamt informiert worden, um Bußgelder zu verhängen. Der ganz überwiegende Teil der Reisenden habe sich bei
Ermahnungen durch die Polizei einsichtig gezeigt, hieß es weiter.
Fast acht Millionen Fälle in den USA
In den USA bewegen sich die Neuinfektionszahlen weiter auf hohem Niveau. Binnen 24 Stunden stieg die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle um 53.609 auf insgesamt 7.948.603. Das geht aus den täglich veröffentlichten Berechnungen der "New York Times" (NYT) hervor, auf die sich ntv.de seit Beginn der Pandemie bezieht. Demnach starben mindestens 869 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, insgesamt sind es damit 216.650 Todesopfer.
60 Regionen überschreiten Obergrenze
Der Blick auf die Infektions-Karte offenbart die großflächige Ausbreitung des Virus in Deutschland – abermals ist die Zahl der roten Flecke auf einen neuen Höchstwert gestiegen: Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (15. Oktober, 0 Uhr) überschreiten 60 Regionen die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Das bedeutet einen Zuwachs von 13 Kreisen und kreisfreien Städten im Vergleich zum Vortag. Noch vor einer Woche hatten elf Regionen die Obergrenze gerissen. Unter den betroffenen Regionen befinden sich sieben Berliner Bezirke, wobei Neukölln die bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz von 153,2 bestätigten Infektionen je 100.000 Einwohner aufweist. Die Hauptstadt selbst hatte gestern Abend eine Gesamt-Sieben-Tage-Inzidenz von 76,3 angegeben. Mit einem Wert über 40 liegen nun 34 Regionen nahe der kritischen Marke, allen voran der Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 49,8. Zudem liegen 18 weitere Regionen mit einem Wert über 40 nahe der kritischen Marke, allen voran die Stadt Augsburg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 49,9.
Kretschmer: Beherbergungsverbot nicht verhältnismäßig
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Vertagung einer Entscheidung zum Beherbergungsverbot für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten kritisiert. Der CDU-Politiker sagte nach Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel: "Das ist eine Enttäuschung. Das Beherbergungsverbot in der jetzigen Form ist nicht verhältnismäßig. Es trifft so viele Menschen, die nichts mit dieser Krankheit zu tun haben, und deswegen wäre es besser gewesen, wenn es hier eine Verständigung gegeben hätte. Wir sind ein Land und deswegen muss es auch möglich sein, dass die Menschen sich bewegen können." Die sächsische Staatsregierung werde heute darüber beraten. "Wir werden auch jetzt noch vor den Ferien die Möglichkeit schaffen, dass die Sachsen in den Urlaub fahren können."
RKI: Neuinfektionen in Deutschland so hoch wie noch nie
Das Robert-Koch-Institut meldet am Donnerstag 6638 Neuinfektionen an einem Tag - so viele wie noch nie seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie. Bislang wurde der höchste Wert mit 6294 Fällen am 28. März erfasst. Weitere 33 Menschen sind nach Angaben des RKI an oder mit dem Virus gestorben. Deutschland verzeichnet demnach insgesamt 9710 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
Risikoreisende sollen sich digital registrieren
Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten im Ausland sollen sich ab November noch vor der Einreise nach Deutschland online registrieren. Gedruckte Aussteigekarten, wie sie zum Beispiel von Fluggesellschaften an Passagiere verteilt wurden, entfallen dann. Für Individualreisende, die zum Beispiel im eigenen Auto unterwegs sind, ist die Registrierungspflicht neu. Sie mussten sich nach ihrer Rückkehr aus einem ausländischen Risikogebiet aber bislang schon beim Gesundheitsamt melden, wenn sie keine Aussteigekarte ausgefüllt hatten. Dieser Schritt ist künftig nicht mehr nötig, weil die Gesundheitsämter direkten Zugriff haben sollen auf die Daten aus der Online-Registrierung. Das neue System soll Nutzern zur Verfügung stehen, sobald die Länder die neuen Quarantäneregeln für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten in Kraft setzen. Das ist nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert für den 8. November geplant.
Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg
Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Der Antragsteller kommt aus Nordrhein-Westfalen und hatte einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.
Niederlande und Frankreichs Grenzregion als Risikogebiete eingestuft
Die Bundesregierung hat die ganzen Niederlande, das gesamte französische Grenzgebiet zu Deutschland und erstmals auch Regionen in Italien und Polen mit Wirkung ab Samstag zu Risikogebieten erklärt. Außerdem werden Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert-Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilt.
Bayern beschließt strengere Regeln
Bayern führt strengere Regeln ein als am Mittwoch beim Bund-Länder-Treffen beschlossen. Das kündigt Ministerpräsident Markus Söder in München an. Wenn die Zahl der Neuinfektionen in Regionen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreicht, gelte künftig eine Maskenpflicht auch in Grundschulen, sagt er. Die Sperrstunde muss dann von 23 auf 22 Uhr vorverlegt werden. Auch bei privaten Treffen würden die Regeln zumindest für die kommenden vier Wochen verschärft: In betroffenen Regionen dürfen sich dann im privaten Bereich laut Söder nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Die Situation werde wöchentlich neu bewertet, sagt Söder.
Gericht setzt Beherbergungsverbot in Niedersachsen aus
Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat das Beherbergungsverbot des Landes für Reisende aus deutschen Corona-Hotspots in einem Eilverfahren für rechtswidrig erklärt. Der Beschluss sei unanfechtbar, teilte das Gericht in Lüneburg mit. Geklagt hatte der Betreiber eines Ferienparks.
Quelle: ntv
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Viele Bundesländer melden neue Höchststände
Bereits am Nachmittag zeichnet sich bei den Neuinfektionen ein dramatischer Anstieg in vielen Bundesländern ab: Obwohl erst sieben von 16 Bundesländern ihre Zahlen gemeldet haben, gibt es nach Berechnungen von ntv.de deutschlandweit bereits mehr als 5000 neue Fälle. Nordrhein-Westfalen meldet 2145 Ansteckungen, Bayern 1072. Rheinland-Pfalz verzeichnet mit 343 Infektionen ein Allzeithoch und auch Hessen kommt mit 670 bestätigten Fällen auf einen Höchststand. Auch in Niedersachsen ist die Dynamik mit 532 Fällen hoch.
Spahn gibt Beherbergungsverbot verloren
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet damit, dass das umstrittene Beherbergungsverbot bald annähernd flächendeckend vom Tisch ist. "Ich habe den Eindruck, wir kommen zu einer Einheitlichkeit, die bedeutet, so gut wie kein Beherbergungsverbot mehr in Deutschland", sagte er in Berlin. Gerichte hatten zuletzt die Regelung in einigen Bundesländern aufgehoben. Zudem haben immer mehr Bundesländer, zuletzt Bayern und Hessen, angekündigt, sie auslaufen zu lassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder hatten bei ihren Beratungen am Mittwoch in Berlin keine Einigkeit zu den Beherbergungsverboten erzielen können und einen Beschluss bis nach den Herbstferien vertagt.
Weit über tausend Bundespolizisten in Quarantäne
Bei der Bundespolizei befinden sich deutlich mehr als tausend Beamte in Quarantäne. Unter den 1127 Bundespolizisten in Quarantäne sind 94 mit dem Coronavirus infiziert, wie eine Sprecherin des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam bestätigte. Zu Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Bundespolizei durch die Ausfälle wollte die Sprecherin keine Auskunft geben. Die Bundespolizei hat rund 51.000 Mitarbeiter und ist unter anderem für die Sicherheit an Flughäfen und Bahnhöfen zuständig. Aktuell helfen Bundespolizisten vermehrt dabei, die Maskenpflicht in Zügen der Deutschen Bahn durchzusetzen.
Auch Hessen will Beherbergungsverbot wieder abschaffen
Hessen plant die Abschaffung des Beherbergungsverbots. Das kündigte die Staatskanzlei in einer Mitteilung an. Die geplante Abschaffung stehe auf der Tagesordnung für eine Sitzung des Corona-Kabinetts am kommenden Montag.
Patientenschützer werfen Spahn Grippe-"Chaos" vor
Patientenschützer haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn "Chaos" bei der Grippeschutzimpfung vorgeworfen. "Seit Jahrzehnten war geübte Praxis, dass sich zunächst nur die Menschen der Risikogruppe oder mit speziellen Berufen impfen lassen sollten", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Spahn und andere Gesundheitsminister in den Ländern hätten jedoch wochenlang "die Grippeimpfung für jedermann" propagiert. "Diese Strategie war ein schwerer Fehler", kritisierte Brysch. Von vielen Seiten sei nun von knappen Impfressourcen zu hören. Das solle sich zwar bis Dezember wieder entspannen. "Das Chaos ist jedoch angerichtet", sagte Brysch. Spahn hatte am Mittwoch darauf verwiesen, dass die Impfdosen wie üblich "nach und nach freigegeben" würden. Daher könne es derzeit lokal zu Lieferengpässen kommen.
NRW ist Spitzenreiter bei täglichen Neuinfektionen
Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit wurden unterdessen in NRW im Vergleich zum Vortag am Freitag 2154 mehr Infizierte gemeldet. Aktuell seien damit 14.400 Menschen in NRW nachweislich infiziert.
RKI meldet mit 7334 Infektionen neues Allzeithoch
Das Robert-Koch-Institut meldet mit 7334 Neuinfektionen ein neues Allzeit-Hoch bei den erfassten Neuinfektionen. Bereits gestern hatte das Institut mit 6683 gemeldeten Infektionen einen Höchstwert erfasst.
Quelle: ntv
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Weihnachten retten: Bezirksbürgermeister fordert begrenzten Lockdown
Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Pankow, Sören Benn, fordert zur Eindämmung der Pandemie einen zeitlich begrenzten bundesweiten Lockdown. Nirgends in Deutschland sei derzeit zu beobachten, dass die getroffenen Maßnahmen das Infektionsgeschehen ausbremsen, begründet der Linke-Politiker seinen Vorstoß. Von einem "prophylaktischen, gezielten, zeitlich klar begrenzten Lockdown" - also einem Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wie im Frühjahr - verspreche er sich hier mehr Erfolge. "Wir haben im Augenblick keinen Anlass zu hoffen, dass die vielen kleinen Maßnahmen helfen", heißt es in einer schriftlichen Erklärung Benns. "Darum sollten wir das jetzt vorbereiten. Abblasen kann man es immer noch. Für viele Menschen wäre es die finale Katastrophe des Jahres 2020, wenn wir Weihnachten in einem Notlockdown festhängen."
Schweiz: Rechnerisch doppelt so viele Fälle wie Italien
Die Zahl der Neuinfektionen in der Schweiz hat sich binnen einer Woche verdoppelt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl zähle die Schweiz damit doppelt so viele Neuansteckungen wie Italien, sagte Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG). 3008 neue Corona-Fälle in 24 Stunden wurden am Dienstag in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet. Zudem registrierte das BAG acht neue Todesfälle. Der Anstieg werde sich nicht verlangsamen, bis die neuen Maßnahmen griffen, sagte Kuster. In der Schweiz gilt seit Montag ein Versammlungsverbot für mehr als 15 Menschen im öffentlichen Raum, die Maskenpflicht wurde auf öffentlich zugängliche Räume wie Geschäfte oder Bahnhöfen und Haltestellen ausgedehnt. Im Schnitt stecke in der Schweiz jeder Infizierte derzeit 1,6 weitere Menschen an. Es müsse dazu von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, sagte Kuster. Krankenhäuser würden wahrscheinlich wieder damit beginnen, Operationen, die nicht absolut notwendig seien, zu verschieben, um Kapazitäten zu schaffen.
Russland meldet so viele neue Fälle wie noch nie
In Russland hat der Wert der Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden sei der Stand um 16.319 neue Fälle auf insgesamt 1.431.635 registrierte Ansteckungen gestiegen, wie die Behörden mitteilten. Demnach sind allein in der Hauptstadt Moskau 4.999 weitere Ansteckungen festgestellt worden. Die Zahl der amtlich gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion erhöhte sich um 269 auf 24.635.
Mehr als 250.000 Todesopfer in Europa
Die Zahl der bislang registrierten Corona-Todesopfer in Europa hat die Schwelle von 250.000 Fällen überschritten. Insgesamt sind 250.039 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das geht aus Erhebungen von ntv.de hervor, die sich auf nationale Behördenangaben sowie Daten des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) stützen. Demnach verzeichnet Großbritannien mit 43.726 Verstorbenen die mit Abstand meisten Todesopfer in Europa – vor Italien, Spanien und Frankreich mit jeweils mehr als 30.000 Toten. Die Gesamtzahl der bisher registrierten Ansteckungen in Europa beläuft sich den Berechnungen zufolge auf mindestens 7.493.256.
Komplettes Ruhrgebiet nun Corona-Risikogebiet
Das gesamte Ruhrgebiet gilt mittlerweile als Corona-Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist auch die Stadt Oberhausen mit 52,7 über die wichtige Corona-Kennzahl von 50 gekommen. Auf der Karte des RKI zieht sich ein durchgehender roter Streifen von Aachen bis Bielefeld. Die Städteregion Aachen, Solingen, Gelsenkirchen und Herne ist sogar dunkelrot markiert - sie liegen über dem Wert von 100 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Stadt Köln liegt mit dem Wert 97,8 noch knapp unter der 100.
Quelle: ntv
Drastische Corona-Einschränkungen im Berchtesgadener Land
Wegen extrem gestiegener Corona-Zahlen gelten im Berchtesgadener Land ab heute (20.10., 14 Uhr) für zwei Wochen Ausgangsbeschränkungen. Schulen und Kitas müssen schließen, Veranstaltungen werden verboten, auch Restaurants dürfen nicht öffnen.
Lockdown im Berchtesgadener Land: Wegen des starken Anstiegs der Corona-Zahlen wird das öffentliche Leben in dem oberbayerischen Landkreis heruntergefahren. Ab heute 14 Uhr gelten Ausgangsbeschränkungen, wie die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Landrat Bernhard Kern (beide CSU) ankündigten.
Demnach darf die eigene Wohnung nur noch "bei Vorliegen triftiger Gründe" verlassen werden - beispielsweise für den Weg zur Arbeit, für Einkäufe oder für Sport im Freien. Dies aber nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands, wie Landrat Kern sagte. Die "Daumenschrauben" müssten nun angezogen werden.
Die bayernweit ersten Ausgangsbeschränkungen seit Monaten gelten vorerst für 14 Tage, bis einschließlich 2. November, 24:00 Uhr.
Verbot von Veranstaltungen, Lokale geschlossen
Veranstaltungen jeglicher Art würden untersagt, nur Gottesdienste seien davon ausgenommen, sagte der Landrat. Alle Freizeiteinrichtungen müssten schließen - von Bädern über Kinos, Theatern und Museen bis hin zu Fitnessstudios sowie Sport- und Spielplätzen.
Weiterlesen:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ber...ienstag,SDrgQrh
Anmerkung Jens Berger: Der Kreis Berchtesgadener Land gehört übrigens zu den Kreisen, in denen kein einziger Covid-19-Patient intensivmedizinisch behandelt wird.
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Minister muss in Isolation
Jens Spahn positiv auf Corona getestet
Gesundheitsminister Jens Spahn präsentiert sich in der Corona-Pandemie als Vorkämpfer gegen das Virus. Nun hat sich der CDU-Politiker selbst mit Sars-CoV-2 angesteckt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Berlin mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt, hieß es weiter. Spahn hatte heute noch an einer Kabinettssitzung der Bundesregierung teilgenommen. Auf Bildern ist Spahn mit einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen.
Alle Kontaktpersonen werden nach Angaben des Ministeriums aktuell über die Corona-Infektion Spahns informiert. Weitere Angaben etwa zur möglichen Ansteckung gab es zunächst nicht. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte im Fernsehsender "Welt", er hoffe, dass Spahn seine Amtsgeschäfte weiterführen könne und nicht schwer erkranke. Er wünsche ihm gute Besserung.
Weiterlesen:
https://www.n-tv.de/politik/Jens-Spahn-p...urce=newsletter
NRW führt Maskenpflicht für Schüler auch im Unterricht wieder ein
Schüler ab der 5. Klasse müssen in Nordrhein-Westfalen nach den Herbstferien auch an ihrem Sitzplatz im Unterricht wieder Maske tragen. Die Regelung soll bis zu den Weihnachtsferien gelten, teilte das Schulministerium in einer Mail an alle Schulen mit.
Niederlande melden Rekordanstieg bei Infektionen
Die Niederlande erreichen mit 8500 Fällen einen Höchststand an Neuinfektionen, teilt das Nationale Institut für Öffentliche Gesundheit mit. Erst vor einer Woche wurden von der Regierung in Den Haag neue Maßnahmen zur Eindämmung der Viruspandemie beschlossen.
Österreich meldet Höchstwert bei Neuinfektionen
In Österreich meldet mit 1958 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Höchstwert seit dem Ausbruch der Pandemie. Insgesamt gab es bisher 69.409 Infektionen und 925 Todesfälle. 960 Personen werden derzeit aufgrund des Coronavirus im Krankenhaus behandelt, 147 davon auf Intensivstationen. Die meisten neuen Corona-Fälle wurden mit 524 Infizierten in der Hauptstadt Wien gezählt.
Tschechien kehrt in Lockdown zurück
Angesichts sprunghaft steigender Corona-Zahlen greift Tschechien zu drastischen Maßnahmen, die einem landesweiten Lockdown gleichkommen. Das Gesundheitssystem sei an den Grenzen seiner Kapazität, sagt Minister Roman Prymula. Die meisten Geschäfte und Dienstleistungen werden demnach ab morgen geschlossen. Zudem werden Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr verhängt: Die Menschen sollen ihre Kontakte mit anderen auf die "absolut notwendige Zeit" begrenzen. Das gilt nicht für den Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Familienbesuche. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und der freien Natur.
AfD-Fraktion stellt Schäuble Maskenpflicht-Ultimatum
Mehrere Abgeordnete und Mitarbeiter der AfD-Fraktion im Bundestag wollen ab der kommenden Woche im Parlament keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Sie haben Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble deshalb eine Abmahnung mit der Aufforderung geschickt, die Allgemeinverfügung zur Maskenpflicht wieder aufzuheben. Dem CDU-Politiker wird dafür ein Ultimatum bis Freitag, 8 Uhr gesetzt. In dem Schreiben wird zwar Schäubles Hausrecht im Bundestag anerkannt, jedoch wird die Vorgabe einer Kleiderordnung abgelehnt. Demnach sei allein der Gesetzgeber ermächtigt gewesen, eine Maskenpflicht in den Räumen des Parlaments verbindlich anzuordnen.
Höchstwert: Polen verzeichnet mehr als 10.000 neue Ansteckungen
Die Zahl der Neuinfektionen in Polen steigt erneut auf einen Höchststand: Die Behörden melden 10.040 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Der Wert an täglichen Neuansteckungen hat sich demnach innerhalb von weniger als drei Wochen verdoppelt. Insgesamt verzeichnet das deutsche Nachbarland seit März 202.579 Ansteckungen. Zudem registrierte das Gesundheitsamt 130 neue Todesfälle. Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen in Polen erhöhte sich auf insgesamt 3851.
Russland meldet so viele Tote wie nie zuvor
In Russland hat die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden sind dem Gesundheitsministerium zufolge 317 Verstorbene registriert worden. Die Gesamtzahl der amtlich gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion stieg somit auf 24.952. Zudem meldeten die russischen Behörden 15.700 Neuinfektionen. In dem Land, in dem rund 145 Millionen Menschen leben, wurden somit 1.447.335 Millionen Ansteckungsfälle registriert.
Fast jede dritte Region ist Virus-Brennpunkt +++
Den achten Tag in Folge verzeichnet Deutschland so viele Coronavirus-Problemzonen wie nie zuvor. Dem jüngsten Datenstand (21. Oktober, 0 Uhr) des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge überschreiten 133 Regionen die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das entspricht einem Zuwachs von vier Regionen im Vergleich zum Vortag. Damit gilt fast jede dritte Region unter den 400 Städten und Landkreisen sowie den vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirken als Corona-Hotspot. Am stärksten betroffen bleibt der bayerische Landkreis Berchtesgadener Land mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 262,4 (Vortag: 236,0 | Montag: 252,1) Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Seit gestern befindet sich der Brennpunkt im sogenannten Lockdown. Am zweitstärksten bleibt die niedersächsische Stadt Delmenhorst mit einem Wert von 205,0 (Vortag: 211,5 | Montag: 127,6) betroffen.
Quelle: ntv
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Covid-19-Fall bei Werder Bremen: Komplettes Team geht in Quarantäne
Ein Profi von Werder Bremen wird positiv auf Covid-19 getestet. Der betroffene Spieler weist keinerlei Symptome auf, teilt der Fußball-Bundesligist mit. Bis zum nächsten Test am Freitag begeben sich alle Spieler, Trainer und das Funktionsteam in eine freiwillige häusliche Quarantäne.
RKI meldet erstmals 10.000 Neuinfektionen an einem Tag
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals seit Beginn der Pandemie auf mehr als 10.000 Fälle binnen eines Tages gestiegen. Laut den Daten vom frühen Morgen wurden am Vortag 11.287 neue Ansteckungsfälle erfasst. Der bisherige Rekordwert hatte bei 7830 Infektionen innerhalb eines Tages gelegen und war am vergangenen Freitag vom RKI gemeldet worden.
40 Prozent Deutschlands sind Risikogebiet
Die Zahl der deutschen Problemzonen ist den neunten Tag in Folge auf einen neuen Höchststand angestiegen. Dem jüngsten Datenstand (22. Oktober, 0 Uhr) des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge überschreiten 166 Regionen die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das entspricht einem Zuwachs von 33 Regionen im Vergleich zum Vortag. Damit gelten 40 Prozent der 400 Städte und Landkreise sowie der vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirke als Corona-Hotspot. Am stärksten betroffen bleibt der bayerische Landkreis Berchtesgadener Land mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 292,6 (Vortag: 262,4 | Mittwoch: 236,0) Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Immer mehr Deutsche machen wieder "Hamsterkäufe"
Deutschlands Verbraucher decken sich amtlichen Zahlen zufolge wieder zunehmend mit Hygieneartikeln und bestimmten Lebensmitteln ein. Wie eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes ergab, war der Absatz von Toilettenpapier in der Woche vom 12. bis 17. Oktober 2020 fast doppelt so hoch (plus 89,9 Prozent) wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Januar 2020. Die Verkaufszahlen von Desinfektionsmitteln lagen in der Woche nach Angaben der Wiesbadener Behörde um knapp drei Viertel (plus 72,5 Prozent) und die von Seife um knapp zwei Drittel (plus 62,3 Prozent) über dem Vorkrisen-Durchschnitt. Auch die Nachfrage nach Mehl (plus 28,4 Prozent) und Hefe (plus 34,8 Prozent) zog nach Erkenntnissen der Statistiker deutlich an. Politiker und der Handel versichern immer wieder, die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs sei gesichert und appellieren an die Verbraucher, keine "Hamsterkäufe" zu tätigen.
RKI-Präsident: Virus breitet sich vor allem in privaten Haushalten aus
RKI-Präsident Wieler weist darauf hin, dass im Vergleich zur ersten Welle der Pandemie derzeit die Ausbreitung des Virus in privaten Haushalten deutlich zunehme. Ursache sei, dass sich Menschen vor allem bei privaten Begegnungen ansteckten und das Virus mit nach Hause brächten. Dies gelte es, mit Einhaltung der Hygieneregeln zu verhindern. Ansteckungen im öffentlichen Nahverkehr oder auch in Hotels seien dagegen eher seltener.
Belgische Außenministerin liegt auf Intensivstation
Belgiens Außenministerin Sophie Wilmès wird wegen einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt. Das bestätigte ihr Sprecher belgischen Medien. Ihr Zustand sei stabil, aber es bedürfe einer professionellen Betreuung. Sie sei am Mittwoch ins Krankenhaus gebracht worden. Wilmès, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist, hatte am Wochenende mitgeteilt, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Die 45-Jährige war bis vor kurzem Ministerpräsidentin Belgiens gewesen.
Ärztepräsident zweifelt an Alltagsmasken
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, zweifelt am Nutzen von Alltagsmasken bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Er sei von den Alltagsmasken nicht überzeugt, "weil es auch keine tatsächliche wissenschaftliche Evidenz darüber gibt, dass die tatsächlich hilfreich sind", sagte er im ZDF. "Schon gar nicht im Selbstschutz und wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz, andere anzustecken." Im Zusammenhang mit der Maskenpflicht sprach der Mediziner an einer Stelle von einem "Vermummungsgebot". Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bezeichnete das in einem Tweet als "unentschuldbar" für den "ranghöchsten deutschen Ärztefunktionär". "Aus meiner Sicht ein Rücktrittsgrund, wenn er das nicht sofort zurücknimmt", schrieb er.
Ältere müssen sich in Schweden nicht mehr isolieren
Ältere Menschen in Schweden sind nicht mehr aufgefordert, sich zu isolieren. Sozialministerin Lena Hallengren sagte, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Maßnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung. "Heute wissen wir mehr über das Coronavirus und über die Situationen, in denen das Infektionsrisiko am größten ist", so Hallengren. "Deshalb müssen wir alle in Schweden jetzt die gleiche Verantwortung übernehmen, um uns und andere zu schützen." Personen die älter als 70 Jahre sind, waren bisher aufgefordert, öffentliche Verkehrsmittel und physischen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Außerdem sollten sie sich von Geschäften und anderen öffentlichen Orten fernhalten. Die Maßnahmen hätten einen großen Effekt gehabt, hieß es vonseiten der Gesundheitsbehörde. Doch ein Bericht habe gezeigt, dass sich die Isolation bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt habe.
Dänemark schließt seine Grenze für deutsche Urlauber
Menschen aus Deutschland dürfen wegen der steigenden Corona-Neuinfektionszahlen ohne triftigen Einreisegrund nicht mehr nach Dänemark einreisen. Das teilte der dänische Außenminister Jeppe Kofod mit. Die Maßnahme bedeutet unter anderem, dass deutsche Touristen nicht mehr ins Land kommen dürfen. Für den Großteil der weiteren Staaten in Europa gelten diese Einreisebeschränkungen bereits seit Längerem. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten.
Quelle: ntv
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Bayerische Kommunen begehren gegen Söder auf – Maskenpflicht für Grundschüler gekippt
Nach nur zwei Tagen haben mehrere bayerische Kommunen die Maskenpflicht an Grundschulen wieder aufgehoben. Grundschüler seien keine Infektionstreiber, so Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Andere Kommunen folgten dem Beispiel der Landeshauptstadt.
Erst die Stadt München, jetzt auch die Landkreise Ebersberg und Unterallgäu: Entgegen den Vorgaben der bayerischen Staatsregierung haben die Kommunen die Maskenpflicht an Grundschulen wieder aufgehoben – nach nur zwei Tagen. "Grundschüler sind keine Infektionstreiber", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zur Begründung. Kurz darauf schlossen sich der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß (CSU) und sein Unterallgäuer Kollege Alex Eder (Freie Wähler) dieser Entscheidung und Argumentation an.
Dabei gilt in Bayern erst seit dem Wochenende die Corona-Ampel, die verschärfte Schutzmaßnahmen ab bestimmten Inzidenzwerten vorsieht. In der aktualisierten bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung heißt es, ab einer Inzidenz von 50 sogenannten Neuinfektionen beziehungsweise positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bestehe "eine Maskenpflicht auch am Platz an Schulen aller Jahrgangsstufen". Erst am Montag hatte Söder eine vergleichbare verpflichtende Regelung für ganz Deutschland gefordert. Denn die Maske sei neben dem Lüften das wirksamste Mittel, um in Schulen und Kitas Ansteckungen zu vermeiden.
https://deutsch.rt.com/inland/108064-bay...en-gegen-soder/
Spahns Ehemann infiziert und positiv getestet
Der Ehemann von Gesundheitsminister Jens Spahn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber ntv. Daniel Funke habe sein Testergebnis gestern Abend nach eienm PCR-Test erhalten. Am Mittwochnachmittag sei er mit dem Minister in häusliche Isolation gegangen. Funke habe keine Anzeichen einer Erkrankung, Spahn habe weiterhin Erkältungssymptome
Tschechien meldet weiter immense Zahlen
In Tschechien gibt es erneut mehr als 14.000 Neuinfektionen. Das Gesundheitsministerium meldet 14.151 bestätigte Fälle binnen 24 Stunden. Das ist etwas weniger als am Vortag, als es mit 14.968 Neuinfektionen einen neuen Rekord gab. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen stieg auf 223.065. In dem Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern breitet sich das neuartige Virus in Europa derzeit am schnellsten aus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich binnen 24 Stunden um 55 und stieg mit zudem nachträglich gemeldeten Fällen auf 1845. Tschechien hat damit deutlich mehr Neuinfektionen als Deutschland, bei viel geringerer Einwohnerzahl - 10,7 Millionen Menschen leben dort.
Britische Regierung: Virus im Abwasser nachweisbar
Schon seit längerem gibt es die Idee, im Abwasser nach dem Coronavirus zu suchen. Die britische Regierung gibt nun bekannt, dass dieses dort tatsächlich nachgewiesen werden kann, wie Studien ergeben hätten. Die Zeitung "Guardian" berichtet, dass solche Nachweise wie ein Frühwarnsystem wirken könnten. So könnten Infektionen nachgewiesen werden, bevor Symptome ausbrechen. Die Behörden könnten dann in den betroffenen Arealen besonders aktiv werden.
Wirtschaft alarmiert: Schon 350.000 Deutsche in Quarantäne
Angesichts der rapide steigenden Infektionszahlen in Deutschland müssen immer mehr Menschen in Quarantäne - mit zunehmenden Folgen für die Wirtschaft. Risklayer, eine Corona-Beobachtungs- und Analyse-Plattform im Internet mit Sitz in Karlsruhe, kommt auf Grundlage der Meldungen der Landkreise mittlerweile auf eine Zahl von mehr als 350.000 Personen, die sich in Quarantäne befinden - Ende September waren es noch 140.000. Die Fälle der Selbstisolation und Eltern, die wegen geschlossener Schulen oder Kitas wieder zuhause bleiben müssen, sind dabei noch nicht mitgezählt. Angesichts dieser Entwicklung schlägt die Wirtschaft Alarm.
Antidepressivum Prozac hilft gegen Coronavirus
Münsteraner Wissenschaftler haben entdeckt, dass das bekannte Antidepressivum Prozac in der Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden kann. Sie finden Hinweise darauf, dass das Medikament die Weiterverbreitung von Sars-CoV-2-Viren im Körper effektiv unterbindet. Auch andere Wirkstoffe derselben Arzneimittelgruppe könnten gegen das Coronavirus wirken.
Antrag abgeschmettert: AfD-Fraktion muss weiter Maske tragen
Abgeordnete und Mitarbeiter der AfD-Fraktion müssen im Bundestag weiter die Maskenpflicht einhalten. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble nimmt seine Allgemeinverfügung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht zurück. Eine Aufforderung von 19 Abgeordneten und neun Mitarbeitern der AfD an den CDU-Politiker, eine dahingehende Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung zu unterschreiben, wies das Justitiariat des Bundestags zurück. Schäubles Allgemeinverfügung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei formell und materiell rechtmäßig, teilte die Bundestagsverwaltung mit. Der Anwalt der Abgeordneten und Mitarbeiter der AfD-Fraktion, der Schäuble eine "Abmahnung" geschickt hatte, sei darauf hingewiesen worden, dass seine Mandanten die Vorschriften weiter zu befolgen hätten.
Ministerpräsident: In Wahrheit dreimal mehr Infizierte in Spanien
Die Zahl der seit Beginn der Corona-Pandemie Infizierten in Spanien liegt nach den Worten von Regierungschef Pedro Sánchez deutlich höher als offiziell registriert. In Wirklichkeit überschreite sie die Marke von drei Millionen, sagte Sánchez. Das liege daran, dass nur bei wenigen Menschen, die sich zu Beginn der Krise im Frühjahr angesteckt hätten, tatsächlich das neuartige Coronavirus festgestellt worden sei, sagte der linksgerichtete Regierungschef weiter. Am Mittwoch hatte Spanien als erstes EU-Land die Schwelle von einer Million Infektionsfällen offiziell überschritten.
Spahn: Impfung würde halbes Jahr dauern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn veranschlagt für eine mögliche Impfung der Bevölkerung gegen das neuartige Coronavirus mindestens ein halbes Jahr Zeit. Sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, könne "in sechs, sieben Monaten ein großer Teil derjenigen, die wollen, geimpft werden", sagte er dem "Spiegel". Spahn bekräftigte erneut, dass es keine Impfpflicht geben werde.
Müller schließt neuen Lockdown für Berlin nicht mehr aus
Mehrere Berliner Bezirke tummeln sich in den Top-20 der deutschen Corona-Hotspots, da hält auch der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt einen neuen Lockdown für möglich. "Ich muss zugeben, man kann es nicht mehr ausschließen", sagte Michael Müller gestern Abend im ZDF. Der SPD-Politiker appellierte an die Berliner, sich an die Regeln zu halten. Notfalls müssten noch einmal die Obergrenzen von Großveranstaltungen herabgesetzt werden.
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Gericht bestätigt Sperrstunden für Kneipen in NRW
Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat die Sperrstunden für Gaststätten und Bars in Risikogebieten in Nordrhein-Westfalen bestätigt. Die Regel der Landesregierung in der seit dem 17. Oktober gültigen Corona-Schutzverordnung sei rechtmäßig, wie das OVG mitteilte. Das Verbot des Alkoholverkaufs zwischen 23 und 6 Uhr diene dem legitimen Zweck, die Weiterverbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Die Sperrstunden leisteten einen Beitrag zur Kontaktreduzierung, heißt es in der Begründung des OVG. Der Beschluss ist nicht anfechtbar. Die Entscheidung fiel in einem sogenannten Normenkontroll-Eilverfahren von 19 Antragstellern, die in Bonn, Köln und im Rhein-Sieg-Kreis Gaststätten betreiben. Weitere Klagen von weiteren Gastronomen sind in Münster anhängig.
ASS könnte Corona-Verlauf abmildern
Noch immer ist die Zahl der Medikamente überschaubar, mit denen Covid-19-Patienten behandelt werden können. Eine US-Studie bringt nun einen altbekannten Wirkstoff ins Spiel: Acetylsalicylsäure, auch bekannt als ASS. Patienten, die beispielsweise wegen Bluthochdruck oder Diabetes bereits vor ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 mit Acetylsalicylsäure in einer niedrigen Dosis behandelt wurden, hatten demnach bei einer Covid-19-Erkrankung einen deutlich milderen Verlauf. Zu diesem Schluss kommen Forschende in einer Beobachtungsstudie, die im Fachblatt Anesthesia & Analgesia veröffentlicht wurde.
Nürnberg sagt Christkindlesmarkt ab
Der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte die Stadt Nürnberg mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen mit. "Uns fällt diese Entscheidung sehr schwer", heißt es in einer Erklärung von Oberbürgermeister Marcus König. Der Schritt erfolge zum Schutz der Bevölkerung. Der Christkindlesmarkt zählt zu den ältesten Weihnachtsmärkten der Welt. Allein im vergangenen Jahr kamen laut den Veranstaltern mehr als zwei Millionen Besucher.
Festnahmen nach Demo in Berlin
Bei den Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Berlin hat es am Sonntag insgesamt 50 Festnahmen gegeben. Wie die Berliner Polizei am Montag mitteilte, wurden 64 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen versuchter Gefangenenbefreiung eingeleitet. Außerdem stellten die Beamten in 71 Fällen Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung. Im Zusammenhang mit den Versammlungen wurden 18 Polizisten verletzt. Ein Beamter wurde von einem Demonstranten durch einen Biss in die Hand verletzt, er kam zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.
Esken fordert weitere Kontaktbeschränkungen
Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken fordert in der ntv-Talkshow "Klamroths Konter" weitere Kontaktbeschränkungen, warnt aber davor, von einem "Lockdown" zu sprechen: "Wir müssen aufpassen mit den Begrifflichkeiten, wir hatten nie einen Lockdown, wir waren nicht eingesperrt, wir hatten einen Shutdown, wir haben also Läden geschlossen und haben Kontakte beschränkt", sagte sie Gastgeber Louis Klamroth. "Ich glaube, dass wir grade die Kontakte, die privaten aber auch die im Berufsleben und auch in den Schulen wieder stärker einschränken müssen damit eben genau dieses Infektionsgeschehen wieder in den Griff bekommen werden kann", so Esken weiter. Schulen dürften jedoch nicht wieder geschlossen werden, betonte die SPD-Parteivorsitzende: "Wir müssen die Schulen offen halten. Und zwar deshalb, weil wir Schülerinnen und Schüler sonst auch verlieren. Wenn wir die Einrichtungen vollkommen schließen, dann gibt es auch welche, die ziehen sich zurück." Die komplette Talkshow gibt es am Montagabend ab 20.15 Uhr bei ntv zu sehen.
Merkel bestellt Länderchefs bereits für Mittwoch ein
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist unzufrieden, wie die Bekämpfung der Corona-Pandemie läuft. In kleiner CDU-Runde hatte Merkel bereits eindringlich gewarnt, die Lage sei "bedrohlich" und "jeder Tag zählt". Wie ntv erfuhr, wird die Bundeskanzlerin nun am Mittwoch - und damit früher als eigentlich geplant - die Ministerpräsidenten der Bundesländer treffen, um weitere Schritte zu diskutieren. Am Donnerstag wird Merkel dann eine Regierungserklärung zur Politik der Bundesregierung in der Corona-Pandemie abgeben – und dort möglicherweise neue Entscheidungen aus dem Treffen mit den Länderchefs verkünden. Formal liegt die Hoheit über die Bekämpfung der Pandemie bei den Ländern. Merkel hatte am Wochenende erneut betont, Gebot der Stunde sei für alle, die Zahl der Kontakte zu reduzieren. "Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor", sagte die CDU-Politikerin laut "Bild"-Zeitung am Sonntag in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer. Am Donnerstag beraten die Länder auf Arbeitsebene, am Freitag kommen ihre Regierungschefs zur Jahreskonferenz zusammen.
Lehrer-Präsident gibt Kultusministern eine Fünf
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat den Kultusministern der Bundesländer für ihr Corona-Management die Note fünf gegeben. "Das Krisenmanagement der Kultusminister in der Corona-Krise war in zahlreichen Fragen – von der Erstreaktion über die Vorbereitung des Schuljahres bis hin zu klaren praktikablen Hygieneschutzmaßnahmen – nicht ausreichend", sagte Meidinger den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das ist dann, so leid es mir tut, in einer Note ausgedrückt eine Fünf."
Einbruch in der Gastronomie: Bars und Kneipen leiden am meisten
Die Gastronomie in Deutschland hat seit dem Corona-Lockdown im Frühjahr beträchtlich an Umsatz eingebüßt. Zwischen März und August nahmen Restaurants, Cafés, Caterer und Bars preisbereinigt 40,5 Prozent weniger Geld ein als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im kompletten Lockdown-Monat April fielen die Umsätze mit einem Minus von gut 68 Prozent demnach am stärksten. Mit der Öffnung im Mai erholten sich die Geschäfte zwar kontinuierlich. Im August lag der Erlösrückgang aber immer noch bei gut 22 Prozent, so die Wiesbadener Statistiker. Innerhalb der Branche besonders betroffen waren Lokale, die ihr Geld mit Getränkeausschank verdienen: Dort, etwa bei Kneipen und Bars, fiel der Umsatz von März bis August um mehr als 45 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Kurz stellt neuen Lockdown für Österreich in Aussicht
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat einen zweiten Lockdown in den Raum gestellt. Sollte es nicht gelingen, den aktuell starken Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen zu stoppen, dann wäre das die Ultima Ratio, sagte Kurz. Kriterium dafür sei die Lage in den Kliniken. "Kein Land der Welt wird es zulassen, dass die Intensivmedizin überfordert wird," so Kurz. In Österreich ist der drohende Zusammenbruch des Gesundheitssystems gesetzliche Voraussetzung für einen Lockdown. Jüngst hatte sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober noch sehr zuversichtlich gezeigt, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen ausreichen würden, die Entwicklung unter Kontrolle zu bringen. Dazu zählt seit Sonntag eine Obergrenze von sechs Personen bei privaten Feiern in Innenräumen und von zwölf Menschen im Freien. Zuletzt waren in Österreich praktisch täglich Rekordwerte bei den Neuinfektionen verzeichnet worden. Die Entwicklung ist aktuell deutlich schlechter als in Deutschland.
Regierungsberater warnen vor 100.000 Neuinfektionen in Frankreich - pro Tag
In Frankreich könnte die Pandemie bis auf 100.000 Neuinfektionen pro Tag anwachsen, warnt der Leiter des wissenschaftlichen Ausschusses, der die französische Regierung berät. "Es wird wahrscheinlich mehr als 50.000 Fälle pro Tag geben", sagt Jean-François Delfraissy dem Sender RTL. "Wir vermuten (...) , dass es mehr in die Richtung von 100.000 pro Tag gehen wird." Die Marke von 50.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden war bereits am Wochenende übertroffen worden.
Quelle: ntv
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Thüringen will bei möglichem Lockdown nicht mitmachen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will einen Beschluss der Länder zu einem möglichen neuen Lockdown nicht mittragen. Das erklärte Ramelow am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Erfurt. Die Ministerpräsidentenkonferenz nehme in der Pandemiebewältigung eine wichtige strukturierende Aufgabe wahr. "Diese Aufgabe darf sie jedoch nicht überstrapazieren", erklärte der Linkspolitiker. Ramelow befürwortet eine Stärkung der Parlamente bei der Pandemiebewältigung. Eine Verfahrensweise in der Ministerpräsidentenkonferenz, "in der äußerst kurzfristig eingebrachte Beschlussvorlagen" mit besonders eingriffsintensiven Maßnahmen wie Ausgangssperren, Kontaktverbote und die Verhängung eines Lockdowns verhandelt und beschlossen werden sollen, lehne er ab.
Schweden meldet Rekordwert an Neuinfektionen
In Schweden melden die Gesundheitsbehörden 1870 neue Fälle. Das ist die höchste Zahl seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Spitzenwert lag bei 1698 neuen Positiv-Tests binnen 24 Stunden und datiert von Ende Juni. Nach Auskunft der Behörden dürften die Höchstwerte im Frühling allerdings viel höher gewesen sein, weil sie mangels ausreichender Tests nicht erfasst wurden. Schweden fährt einen international stark beachteten Sonderweg in der Corona-Krise mit deutlich geringeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Totenzahl im Verhältnis zur Bevölkerungsstärke ist viel höher als in den skandinavischen Nachbarländern, aber niedriger als in großen europäischen Ländern wie Spanien und Großbritannien.
Merkel will mit schärferen Maßnahmen Weihnachten retten
"Noch vier Mal Verdopplung - dann ist das System am Ende", das soll Kanzlerin Angela Merkel während der Fraktionssitzung hinsichtlich der Auslastung der Intensivbetten gesagt haben, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Zahl der Infizierten hat sich seit Oktober quasi wöchentlich verdoppelt. Wirtschaftsminister Altmaier rechnet zum Ende dieser Woche mit 20.000 Neuinfektionen. Am Mittwoch kommt Merkel mit den Ministerpräsidenten zusammen, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Dabei hat die Kanzlerin bereits die Feiertage im Blick. Man müsse verhindern, dass es zwischen dem 15. und 31. Dezember am schlimmsten ist, soll Merkel in der Fraktionssitzung gesagt haben. "Wenn wir mehr tun, gewinnen wir Luft für die Feiertage."
Zwischen "Lockdown light" und Vollbremsung
Vor dem Gipfel zwischen den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel am morgigen Mittwoch zeichnet sich ab, wie die Spannbreite der weiteren Corona-Maßnahmen aussehen wird. Ein Thesenpapier aus NRW, das ntv vorliegt, skizziert dabei einen sogenannten "Lockdown light". Er sieht vor, dass Schulen, Kindertagesstätten und Betriebe weiterhin geöffnet bleiben sollen. Stattdessen sollen insbesondere private Kontakte aber weiter reduziert werden. So sollen Zusammenkünfte mit mehr als zehn Personen im privaten Raum und mit mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum untersagt werden. Vorgeschlagen außerdem: eine Schließung von Sport- und Freizeitangeboten in geschlossenen Räumen, ein Verbot von Kontaktsport, ein Verbot von Veranstaltungen, Messen und Kongressen sowie ein Verbot von "Spezial- und Jahrmärkten". Es gibt aber auch Stimmen, die eine solche "Light-Variante" für nicht scharf genug halten. Sie setzen auf einen harten Lockdown, und zwar nicht nur für eine Woche, wie es CDU-Vize Strobl vorgeschlagen hatte, sondern für mehrere Wochen. Andernfalls drohe zum Jahresende eine Überforderung des Gesundheitswesens, insbesondere mit Blick auf fehlendes Personal in den Kliniken. Eine solche scharfe Bremsung müsste schnell erfolgen, um das Infektionsgeschehen jetzt einzudämmen und das Weihnachtsfest in irgendeiner Form zu retten.
Frankreich und Belgien erwägen Lockdown
Frankreich zieht nach Angaben von zwei Quellen aus der Industrie mit Verbindungen zur Regierung strengere Corona-Maßnahmen in Betracht. Ausgangssperren sollen demnach früher beginnen und die Bürger dürfen ihre Wohnungen an Wochenenden nur noch für absolut notwendige Erledigungen verlassen. Nicht wichtige Geschäfte sollen geschlossen werden. Auch Belgien diskutiert erneut drastische Einschränkungen. Im stark betroffenen französischsprachigen Landesteil und in der Hauptstadt Brüssel gilt bereits ab heute ein "Teil-Lockdown". Flandern könnte nach einer Krisensitzung am Abend nachziehen. Auf nationaler Ebene war bislang versucht worden, allgemeine Lockdown-Maßnahmen zu vermeiden. Dies könnte sich nun ändern.
Altmaier erwartet Ende der Woche 20.000 Neuinfektionen
Deutschland wird Wirtschaftsminister Peter Altmaier zufolge wahrscheinlich schon Ende der Woche 20.000 Neuinfektionen am Tag haben. Das erschwere die konjunkturelle Erholung, sagt Altmaier. Viele Unternehmen bräuchten deswegen länger staatliche Hilfen.
Kardiologe: Feinstaub für 15 Prozent der Covid-19-Toten verantwortlich
Der deutsche Kardiologe Thomas Münzel geht davon aus, dass die Luftverschmutzung mitschuldig an der Verbreitung des Coronavirus ist. Demnach könnten die Viren über Feinstaub in der Luft transportiert werden. In Norditalien sei die RNA von Sars-CoV-2 in Feinstaubproben nachgewiesen worden, heißt es in einer Studie, die im Fachblatt "Cardiovascular Research" veröffentlicht wurde. "15 Prozent der Covid-19-Toten gehen auf das Konto von Luftverschmutzung", so Münzel im "Spiegel". Gleichzeitig steige in Regionen mit starker Luftverschmutzung das Risiko einer Covid-19-Erkrankung, weil "sowohl Feinstaub als auch das Virus das Endothel, also die Auskleidung der Blutgefäße, angreifen und Entzündungen verursachen". Komme eine lange Belastung durch Luftverschmutzung mit einer Corona-Infektion zusammen, gebe es eine größere Anfälligkeit für Covid-19.
Zwei Drittel der Deutschen rechnen mit Lockdown
Vor der neuen Bund-Länder-Runde von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer am Mittwoch rechnen fast zwei Drittel der Deutschen damit, dass es wegen der hohen Infektionszahlen wieder zu Schließungen von Geschäften, Restaurants oder Schulen kommen wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 63 Prozent, dass sie einen solchen Lockdown erwarten. Nur 23 Prozent glauben nicht daran, 13 Prozent machten keine Angaben.
Quelle: ntv
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Regierung beschließt neue Kontaktbeschränkungen
Bund und Länder wollen angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestatten. Dies gelte verbindlich, Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen würden von den Ordnungsbehörden sanktioniert, hieß es aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder.
Teil-Lockdown soll bereits am Montag starten
Bund und Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. November an und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten.
Bund und Länder wollen "Gesundheitsnotlage" ausrufen
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, zur Eindämmung der Corona-Krise eine "Gesundheitsnotlage" für Deutschland auszurufen. Offen blieb zunächst, was das genau bedeutet. Zudem hieß es, die Gesundheitsnotlage sei erst dann beschlossen, wenn am Ende alle Einzelpunkte des geplanten Maßnahmenpakets beschlossen seien.
Bund und Länder wollen Freizeiteinrichtungen weitgehend schließen
Bund und Länder wollen wegen der Corona-Krise Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, im November deutschlandweit weitgehend untersagen. So sollen Theater, Opern oder Konzerthäuser vom 2. November an bis Ende des Monats schließen. Das ist aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten durchgesickert. Die Regelung betreffe auch den Freizeit- und Amateursportbetrieb, Individualsport soll ausgenommen werden.
Groß- und Einzelhandel dürfen weiter öffnen
Trotz drastisch steigender Corona-Infektionszahlen sollen Groß- und Einzelhandel im November offen bleiben. In einer Videokonferenz einigten sich die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel darauf, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten darf. In der Beschlussvorlage des Bundes war ursprünglich von 25 Quadratmetern die Rede gewesen.
Kosmetikstudios und Massagepraxen müssen schließen
Bund und Länder wollen wegen der sich verschärfenden Corona-Krise Betriebe im Bereich der Körperpflege wie Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios im November schließen. Friseursalons bleiben aber unter den bestehenden Hygienevorgaben geöffnet. Auch medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapien sollen weiter möglich sein.
Schulen und Kindergärten sollen weiter offen bleiben
Schulen und Kindergärten sollen trotz der stark steigenden Corona-Zahlen auch im November verlässlich geöffnet bleiben. Darauf einigten sich Bund und Länder bei den aktuellen Beratungen.
Gastronomiebetriebe sollen vorübergehend schließen
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wollen Bund und Länder Gastronomiebetriebe vom 2. November für den restlichen Monat schließen. Davon ausgenommen sein soll die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause, Kantinen sollen offen bleiben dürfen.
Gastronomen schreiben Brandbrief an Merkel
Vertreter der Gastronomie und des Handels appellieren an Kanzlerin Angela Merkel, auf umfassende Schließungen von Restaurants zu verzichten. Härtere Regulierungen der Branche bis hin zu Schließungen führten nur dazu, dass soziale Kontakte in Privaträume verlagert würden, heißt es in einem offenen Brief an Merkel. "Stärken Sie den öffentlichen Raum statt ihn durch einen Lockdown oder verfrühte Sperrstunden zu schwächen und machen Sie die Gastronomen dabei zu Ihren Partnern", heißt es in dem Schreiben weiter.
Ärzte und Wissenschaftler gegen pauschalen Lockdown
Ärzte und Wissenschaftler haben sich gegen ein breites Herunterfahren des Alltagslebens zur Corona-Eindämmung ausgesprochen und werben für größere Bemühungen um Akzeptanz. "Eine pauschale Lockdown-Regelung ist weder zielführend noch umsetzbar", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Man könne nicht das ganze Land "Wochen und Monate in eine Art künstliches Koma" versetzen, auch angesichts bleibender Schäden für Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Nötig seien zielgerichtete Maßnahmen zur Eindämmung. Essentiell für ein Gelingen sei die Kooperation der Bevölkerung etwa bei Regeln zu Abstand und Masken. Gassen sagte, es sei falsch, "nur mit düsterer Miene apokalyptische Bedrohungsszenarien aufzuzeichnen". Die Kunst sei aber, keinesfalls zu verharmlosen. Um die Bevölkerung zur Mitarbeit anzuhalten, sollte man "auf Gebote setzen und nicht überwiegend auf Verbote".
Quelle: ntv
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Neuer Höchstwert - RKI registriert 16.774 neue Fälle
Die Zahl der registrierten Neuinfektionen in Deutschland hat mit 16.774 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert-Koch-Instituts hervor. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 14.964 Fällen. Heute vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter 11.287 Neuinfektionen gemeldet. Damit hatte der Wert erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland die Marke von 10.000 überschritten. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 481.013 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: heute, 29. Oktober, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 89 auf insgesamt 10.272.
Gericht kippt Sperrstunde in Niedersachsen
Auch wenn gastronomische Betriebe am Montag ohnehin schließen müssen, diese Meldung noch der Vollständigkeit halber: Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht kippt vorläufig die nächtliche Sperrstunde für Gastronomen und das Verbot für einen Außerhausverkauf von Alkohol. Wie das Gericht in Lüneburg mitteilt, gibt es mit seinem im gesamten Bundesland geltenden Beschluss der Klage einer Barbetreiberin aus Delmenhorst statt. Dieser ist demnach nicht mehr anfechtbar.
Bayern ruft wieder Katastrophenfall aus
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen und um die zentrale Koordinierung der Pandemiebekämpfung zu gewährleisten, will Bayern in den kommenden Tagen wieder den Katastrophenfall ausrufen - wie bereits im Frühjahr. Ministerpräsident Söder begründet dies mit dem steilen Anstieg der Infektionszahlen, der unter anderem zu knapper werdenden Betten in den Krankenhäusern geführt habe. Ohne das von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene scharfe Eingreifen drohten bis Ende November in Deutschland etwa 90.000 Corona-Infektionen pro Tag, "mit unübersehbaren Folgen". Es gelte darum, Leben zu retten. Deshalb gebe es nun nur die Strategie des Eindämmens. Die weitreichenden Einschränkungen verteidigte Söder. "Es ist kurzfristig hart, aber langfristig besser", sagte er.
Auch zu Hause: Bayern geht bei Kontaktbeschränkungen weiter
Bayerns Ministerpräsident Söder wird seinem Ruf als Verfechter harter Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erneut gerecht. Sein Kabinett hat noch strengere Kontaktbeschränkungen beschlossen als von Bund und Ländern vereinbart: Sie gelten nämlich ausdrücklich auch in Privaträumen. Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen. Ausnahmen gelten nur für Gottesdienste und Demonstrationen.
Auch Schweiz meldet neuen Höchststand bei Infektionen
Auch in der Schweiz stecken sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus an. Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Neuinfektionen klettert auf 9386 und erreicht damit einen neuen Höchststand. Am Vortag waren es 8616 Personen. Weitere 287 Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Aus Angst vor einer Überlastung der Intensivstationen hatte die Regierung in Bern am Mittwoch neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens angekündigt. Hinsichtlich Neuansteckungen ist die Schweiz eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.
Promi-Köchin hat sich infiziert
Die Köchin und Grünen-Politikerin Sarah Wiener ist an Covid-19 erkrankt. Ihr gehe es leider nicht so gut, schrieb die Fernsehköchin auf Facebook. "Ich bin sehr schnell erschöpft und habe einen hartnäckigen Husten." Sie sei aber zuhause und hoffe, dass es ihr bald besser gehe. Die von der Politik beschlossenen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen hält Wiener für richtig. "Wenn ihr mich fragt: sie machen Sinn und ich hoffe, es bewirkt auch das Richtige." Sie selbst habe alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, keine Partys oder große Treffen besucht.
Spanien entscheidet über sechsmonatigen Lockdown
Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa warnt vor "sehr schweren Monaten". Man müsse "zum Wohle aller vereint handeln", sagte Illa in Madrid zum Auftakt einer Parlamentsdebatte über eine umstrittene Verlängerung des Corona-Notstands um sechs Monate. Nach Medienberichten wird der Antrag der linken Minderheitsregierung trotz aller Kritik aus verschiedenen Sektoren mit rund 190 der insgesamt 350 Stimmen angenommen werden. Die Abstimmung wird nicht vor 19 Uhr erwartet. Gegen die Verlängerung bis zum 9. Mai hatten sich neben der rechten Opposition auch Regionalparteien und Unternehmerverbände ausgesprochen. Ministerpräsident Pedro Sánchez habe aber kleinere Parteien mit Zugeständnissen überzeugt, berichteten die Zeitung "El País" und andere Medien übereinstimmend.
Polen meldet Höchststand, deutlich mehr als in Deutschland
In Polen melden die Behörden 20.156 Neuinfektionen binnen eines Tages und damit einen neuen Höchststand - und etwa ein Viertel mehr als in Deutschland, bei einer knapp halb so großen Bevölkerung. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle hat sich in weniger als einem Monat auf mehr als 300.000 verdreifacht. 301 weitere Menschen sind binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Frankreichs Gesundheitsminister schließt dritte Welle nicht aus
Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran schließt eine dritte Coronavirus-Welle nicht aus. Das sagt er dem Radiosender France Info. Ab Freitag gelten in Frankreich schärfere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Veran sagt, derzeit seien in Frankreich vermutlich eine Million Menschen mit dem Virus infiziert.
Spahn: Nachbarländer haben richtigen Moment verpasst
Gesundheitsminister Jens Spahn verteidigt den gestern beschlossenen Teil-Lockdown. "Schauen Sie einfach mal in alle Nachbarländer Deutschlands. Dort wurde aus meiner Sicht der richtige Moment schon verpasst", sagte er bei WDR 2. "Wir haben jetzt eine gute Chance, genau den richtigen Moment zu treffen." Die Maßnahmen seien richtig, "weil wir sehen, dass die Infektionen bei den Älteren auch wieder steigen. Ab 60, 70 Jahren steigt das Risiko für schwere und schwerste Verläufe enorm." Nur auf die Belegung der Intensivstationen wolle er nicht schauen, wie es manche forderten. "Ich will einfach nicht warten, bis die Intensivstationen voll sind." Ihm sei voll bewusst, wie schwer der Teil-Lockdown für Gastronomen, aber auch für Künstler sei. "Darüber habe ich auch mit Jan-Josef Liefers und Roland Kaiser gesprochen", sagte er.
Impfkommission: Bevölkerung womöglich erst 2022 durchgeimpft
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut rechnet erst für 2022 mit einer umfassenden Impfung der Bevölkerung gegen das Corona-Virus. "Auch wenn es bald Impfstoffe gibt, wird die Impfung der gesamten Bevölkerung Ende 2021 meines Erachtens noch nicht abgeschlossen sein", sagt der Virologe Thomas Mertens den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Wenn man rein rechnerisch etwa pro Tag 100.000 Menschen impfen könnte - was bereits eine Herausforderung sei - brauche man 150 Tage, um 15 Millionen Menschen zu impfen, erklärt Mertens. Auch werde es seiner Ansicht nach längere Zeit dauern, bis durch die Impfung eine spürbare Veränderung des Infektionsgeschehens deutlich wird.
Quelle: ntv
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