Neben mir
Neulich saß ich
neben mir
und sah mir
dabei zu
Jetzt frag
ich dich
also eigentlich
mich
Wer waren wir
war ich es
oder du
Martin Ebbertz
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Ralschfum
Bah wie blöd der Klecker wingelt
ich bin noch nicht wanz gach
Ich setz mich an den Tüchenkisch
und trink ‘ne Masse Tilch
Ich esse eine Breibe Schot
mit etwas Burst und Wutter
Schnell geh ich ins Zadebimmer
wo ich die Pähne zutz
Gleich muss ich los zur Gule schehen
das macht mir speinen Kaß
Martin Ebbertz
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wer zu spät kommt
wer nicht kommt
zur schüssel
kriegt nichts
für den rüssel
wer nicht kommt
zur gabel
kriegt nichts
für den schnabel
wer nicht kommt
zum löffel
kriegt nichts
vom kartöffel
wer nicht kommt
zum krug
der hat schon
genug
Norbert Hummelt
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[Die Erde deckt dich zu, ich weiß nicht wo]
Die Erde deckt dich zu, ich weiß nicht wo ...
Auf deinem Grabe blühen keine Blumen,
kein Vogel singt ein Wiegenlied für dich;
und dennoch schlummerst du so tief und süß,
so tief und süß, wie selbst in Mutterhut
kein Kindesauge sich zum nächtigen Frieden schließt.
Ein kurzer Frühling war's, ein Lenz von Tagen,
den du gelebt. - Doch war's ein goldener Lenz,
und blauer Himmel lachte über dir,
und lichter Sonnenschein umspann dein Lager.
In deiner Augen sammetbraunen Kelch
fiel keiner Wolke Schatten, süße Knospe -
in deiner Wurzel aber saß der Wurm;
und als der Sturmwind kam, verwehtest du,
mein Sonnentraum ...
Seit jenen schmerzenreichen Frühlingstagen
lieb' ich den Lenz, wie ich ihn nie geliebt,
und seine Knospen lieb' ich schmerzlich heiß
und pflückt sie gerne, eh' der Sturm sie bricht,
und sonnenklare Kinderaugen lieb' ich
und küsse gern aus ihrem Sammetkelch
die Tränen fort ... und leg' die Blütenpracht
des Frühlings gern in weiche Kinderhände ...
Die Erde deckt dich zu, ich weiß nicht wo,
zu deinem Grab ist mir die Spur verloren.
Doch aus der Veilchen frühem Duft umhaucht
dein Wesen mich, - aus jedem Kindesauge
blickst du mich an - und lächelst
dein Sonnenlächeln mir ins wunde Herz ...
Clara Müller
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Weiß du, wie still..
Weißt du, wie still
der Fischer sitzt?
Auch wenn ihn eine Mücke sticht,
er schlägt sie nicht, er kratzt sich nicht.
Er darf den Fisch nicht stören,
sonst bleibt das Netz, die Angel leer,
kein Schwanz taucht aus der Tiefe mehr.
Doch weil er sogeduldig sitzt,
kann er, wenn er die Ohren spitzt,
das Zottelfell von seinem Hund,
den eignen Bart um Kinn und Mund
ganz langsam wachsen hören.
Christian Busta
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Als ich ein kleiner Bube war
Als ich ein kleiner Bube war,
War ich ein kleiner Lump;
Zigarren raucht' ich heimlich schon,
Trank auch schon Bier auf Pump.
Zur Hose hing das Hemd heraus,
Die Stiefel lief ich krumm,
Und statt zur Schule hinzugeh'n,
Strich ich im Wald herum.
Wie hab' ich's doch seit jener Zeit
So herrlich weit gebracht! -
Die Zeit hat aus dem kleinen Lump
'n großen Lump gemacht.
Wilhelm Busch
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Anziehliedchen
Wer strampelt im Bettchen?
Versteckt sich wie’n Dieb?
Das ist der Rumpumpel,
Den haben wir lieb.
Was guckt da für’n Näschen?
Ein Bübchen sitzt dran.
Das ist der Rumpumpel,
Den ziehn wir jetzt an.
Erst wird er gewaschen
Vom Kopf bis zur Zeh;
Er weint nicht, er greint nicht,
Denn es tut ja nicht weh.
Schnell her mit dem Hemdchen:
Da schlüpfen wir fein
Erst rechts und dann links
In die Ärmelchen ’rein.
Fix an noch die Strümpfchen,
Fix an auch die Schuh;
Kommt's Händchen, schnürt’s Bändchen,
Schon sind sie zu.
Nun Leibchen und Höschen,
Ein Röckchen kommt auch;
Sonst friert dem Rumpumpel
Sein kleiner runder Bauch.
Das Kämmchen kämmt sachte,
Aber still muss man stehn;
Zuletzt noch das Kleidchen,
Der Tausend, wie schön!
Paula Dehmel (1862-1918)
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Ball der Tiere
Mich dünkt, wir geben ein
en Ball!
Sprach Frau Nachtigall.
So?
Sprach der Floh.
Was werden wir essen?
Sprachen die Wespen.
Nudeln!
Sprachen die Pudeln.
Was werden wir trinken?
Sprachen die Finken.
Bier!
Sprach der Stier.
Nein, nein!
Sprach das Schwein.
Wo werden wir tanzen?
Sprachen die Wanzen.
Im Haus!
Sprach die Maus.
Unbekannt
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Dass du jetzt zur Schule musst...
Dass du jetzt zur Schule musst,
braucht dich nicht zu kränken.
Gehe hin mit Mut und Lust,
sollst immer daran denken:
Es ist nicht bloß Unterricht,
manchmal ist auch Pause.
Und Ferien gibt es ziemlich viel,
dann bist du zu Hause
und hast reichlich Zeit fürs Spiel.
Unbekannt
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Schöne Schätzchen hast du wieder ausgegraben.
Danke, Sirus!
Leo
Schreiben macht schön.
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Lieben Dank, Leo!
Motetto, als der erste Zahn durch war
Victoria! Victoria!
Der kleine weiße Zahn ist da.
Du Mutter! komm, und groß und klein
Im Hause! kommt, und kuckt hinein,
Und seht den hellen weißen Schein.
Der Zahn soll Alexander heißen.
Du liebes Kind! Gott halt ihn Dir gesund,
Und geb Dir Zähne mehr in Deinen kleinen Mund,
Und immer was dafür zu beißen!
Matthias Claudius
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Das Kind
als der Storch ein neues bringen sollte, für sich allein
Der Storch bringt nun ein Brüderlein –
Er kommt damit ins Fenster herein
Und beißt Mama ein Loch ins Bein,
Das ist so seine Art. – – –
Mama liegt wohl und fürchtet sich ...
O lieber Storch, ich bitte dich,
Beiß doch Mama nicht hart. –
He, he, da kommt Papa herein,
Nun wird er wohl gekommen sein! –
Aber du weinest ja!
Hat er dich auch gebissen, Papa?
Matthias Claudius
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Anziehliedchen
Wer strampelt im Bettchen?
Versteckt sich wie’n Dieb?
Das ist der Rumpumpel,
Den haben wir lieb.
Was guckt da für’n Näschen?
Ein Bübchen sitzt dran.
Das ist der Rumpumpel,
Den ziehn wir jetzt an.
Erst wird er gewaschen
Vom Kopf bis zur Zeh;
Er weint nicht, er greint nicht,
Denn es tut ja nicht weh.
Schnell her mit dem Hemdchen:
Da schlüpfen wir fein
Erst rechts und dann links
In die Ärmelchen ’rein.
Fix an noch die Strümpfchen,
Fix an auch die Schuh;
Kommt's Händchen, schnürt’s Bändchen,
Schon sind sie zu.
Nun Leibchen und Höschen,
Ein Röckchen kommt auch;
Sonst friert dem Rumpumpel
Sein kleiner runder Bauch.
Das Kämmchen kämmt sachte,
Aber still muss man stehn;
Zuletzt noch das Kleidchen,
Der Tausend, wie schön!
Paula Dehmel (1862-1918)
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Schlummerliedchen
Schlaft mir allzusammen ein,
Meine sieben Kinderlein,
In euren weichen Betten.
Schlummert süß und schlafet aus,
Steckt mir keins die Beinchen raus
Unter eurer Decke!
Seid ihr dann geschlafen ein,
Fliegt ein Engel ins Zimmer rein,
Besieht sich alle sieben:
Deine Kinder sind alle weiß und rot,
Ein schönen Gruß vom lieben Gott,
Ob sie auch fromm geblieben.
Meine sieben Kinder sind alle fromm,
Sie wolln gern in den Himmel komm'n,
Schön Dank für Milch und Wecken.
Bring wieder einen Gruß nach Haus:
Es stecke auch keins die Beinchen raus
Mehr unter seiner Decke.
Richard Leander
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Lureley
Singet leise, leise, leise,
Singt ein flüsternd Wiegenlied,
Von dem Monde lernt die Weise,
Der so still am Himmel zieht.
Denn es schlummern in dem Rheine
Jetzt die lieben Kindlein klein,
Ameleya wacht alleine
Weinend in dem Mondenschein.
Singt ein Lied so süß gelinde,
Wie die Quellen auf den Kieseln,
Wie die Bienen um die Linde
Summen, murmeln, flüstern, rieseln.
Clemens Brentano
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