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Tacheles » Foren Suche nach Inhalten von Eisenvorhang
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Ich träume mich mit einem Wunsch in diese Welt und tue gut daran mich jenem hinzugeben. Wie schmerzlich mir die Fremde in die Seele fällt, lässt mich der stärkste aller Schmerzen wieder leben.
Trotz allem Weh und jedem Samen, der in meinen verdreckten Händen wachsend Obdach sucht, er soll erhaben sich zum Großen türmen und im Kleinen verborgen wuchs er groß und meine Seele schwoll.
Seine unförmigen Gedankenmassen drifteten einer rauchgrauen Morgendämmerung entgegen. Ob er schlief oder wachte?
Er rieb seine Augen, konnte nicht klar sehen - Vorstellungen, die einander anblickten erhoben sich. Mit seiner Hand versuchte er den Gedankennebel zu zerstreuen, zu lichten und zu verwischen.
Er befürchtete, wenn er längere Zeit nachdachte könnte es passieren, dass er zu existieren aufhörte. Manchmal traf er spätnachts in der U-Bahn eine alte Dame: ein plumpes, mit einem schmutzigen Mantel bedecktes Geschöpf, von dem er nur wusste, dass sie wesentlich mehr als zwei Beine und ein bleiches, starres Gesicht ohne Augen hatte. Nebel umrankte sie und die Stadt versank um ihr wie eine nächtliche Betonwüste in ermatteten und glanzlosen Lichtern. Das Leuchten glomm in dem aschegrauen Schleier lange nach. Er beobachtete die alte Frau, wie sie die Straßen entlang zog, um ein wenig später an einer schmucklosen Kreuzung halt zu machen und in ein Grundstück abzubiegen. Ob die alte Frau mit ihrem Grundstück eins wurde oder das Grundstück mit ihr, war schwer zu sagen: irgendwann war nur noch der verwilderte Garten übrig, in dem die freundliche, stille Anwesenheit beider spürbar war. Seine Neugier packte ihn und er versuchte ihr zu folgen. Er ließ sich etwas zurückfallen und wenig später bog er mit ihr ab. Seine Schritte waren nur ein stilles Erahnen in der Dunkelheit, das von Aufregung durchtrieben war.
Als er durch die Gartenbögen trat, fand er vor sich ein unentrinnbares Labyrinth aus identischen Korridoren. In ihm zog Angst auf, er fühlte sich von den Spiegelbildern bedroht und das Krächzen der Krähen war der einzige Kontaktknoten zur Realität. Seine Schritte waren wie gelähmt. An ein Weiterkommen war nicht zu denken, weswegen er zur Kreuzung kehrtmachte. Vor ihm türmte sich die Schönheit der Gebäude, wie in einem Pastelltraum einer Domstadt im November, über der Polarlichter aus kollektiver Empörung schunkelten und die die matt orangefarbene Mitternachtsheiterkeit eines vernachlässigten Flughafens hatte. Über aller Erhabenheit ertönte "Pale Blue Dot" von "Roger Goula."
In der siebten Minute der Melancholie zerscherbte der Traum wieder zur Realität.
Er wachte in seinem Bett auf, zog die Gardinen beiseite und begrüßte die fliegenden Wanderlibellen, die ihm die Post brachten.
Wie blutrot sich der Tag aus meinen Händen schleicht. Es pocht mein Herz schon seit geraumer Zeit. Meine Gedanken als die Stimmen einer Stille, sind wie ein Vollmond, rostrot durchdrungen am tiefblauen Abendhimmel.
Das Rauschen des Meeres genieße ich in vertrauten Armen. Sie mahnen mich zur Ruhe - von einem Wort zum ganzen Satz. Ich möchte gern in Sätzen baden: ein Palast aus süßem Badeschaum.
Es ist das Windspiel meiner wunden Seele, das von dem Weltenlärm mich taumeln lässt. Und der Nacken des weiten Firmaments und das Ozon, fliehen in ein Meer aus Horizonten.
Es schließt sich der Gedanke in einem Abschied und sehnend verstreichen meine Melodien in Melancholie, fern aller Wolken, hinter einem Landhaus aus Wind und Mondlicht.
Und wie von einem Treiben fort getragen, als bliese Dich der graue Wolkenmund hinab zu immer niederen Etagen, in Frieden liegend ohne Hast zu Grund.
Einst warst Du klares Wasser hier auf Erden gesammelt in den Tiefen weiter Seen und schiedest nur, um Kondensat zu werden, so stiegst du auf zu größeren Ideen.
Jetzt saust in sanfter Brise mein Verehren in seiner warmen Nacktheit Dir empor. Du breitest Deine kristallinen Ähren in weiser Demut und du trittst hervor.
Ich finde mich im jungen Abend ein. Zart silbergelblich wird Dein Antlitz mein. Aus ihm entspringt ganz mondverklärt ein Wunsch, der mir die Nacht beschert und wie von einer Melodie getragen, erglimmt das Bild der Dämmerung und lässt mich stumm allein im Vagen zurück und schenkt mir leise Linderung.
Doch kurz bevor der Tag sich wendet erblicke ich die Vöglein ziehn zum frühen Ruf hinab am See, um mit der Sonne aufzugehn. Mit Sehnsucht lauf ich diese Wanderung! Ich lasse ab im Schweigen und ich geh.
Jetzt will ich endlich hin zum Purpur-Klee und seh schon bald wie zwei sich küssen. Herr Gott! Jetzt tut auch noch die Seele weh - Vermutlich, weil sie es so müssen? Ich dreh mich um... und geh... und geh... und geh...
Ich sah dir nach mit einem letzten Gruße und fragte mich, wo wirst du enden? Es tut mir leid, das Tränen meiner Buße wird sich nicht mehr zu dir hin wenden.
Dein letzter Kuss, benetzt noch meine Wange. Ich trag ihn jeden Tag mit mir umher. Wie sorgenvoll ich mich in ihm verfange, ein Leben ohne Dich ist wirklich schwer.
Nun eilt ein Jahr so schnell zum nächsten hin. Ich blick zurück, geschätzte dreißig Jahre! Jetzt hoffe ich, Du weißt noch wer ich bin und leg den Kuss zurück in deine Haare.
Ich höre Schritte hallen aus einem leeren Gang. Die Fenster stehn im Flure offen, ich hör die Vöglein singen. Wie ihre zarten Stimmchen, mit meinem Trübsinn ringen.
Ich schaue hoch zum Himmel und blick direkt ins Licht, das aus dem Auge dieser Sonne in meinem sanft erlischt. Versuche es mit meinen Händen, zu fassen und zu fangen. Doch ich, bin leider hier, in Dunkelheit verhangen.
Und ruhe reglos in dem Netze: Der Flur, der Gang, die Sonne, die Vöglein und das warme Licht, das, durch ein Streuen seiner Farben, in meiner Brust, das Herze bricht.
Und sehe Blätter fallen von eines Baumes Strang. An dem das Glück leis angebunden in hehres Pracht aufschwang. Und hab mich überwunden, erhob mich hin zum Glück,
Hoffnung
doch fand ich nur verhangen ein winzig kleines Stück, das wie ein Fluß durch Träume talt, als wäre Hoffen wie gefangen und jede Hoffnung ungemalt.
Ich sehe auf zum Lichte hindurch die Fenster durch. Oh liebes Licht du möchtest die meinen Hände halten und deine Wärme warm, in meine Kühle falten.
Erscheine! Sonne! Bitte strahle! Und walle wie kein andrer hindurch mein dunkles Königreich. Erbitte ich die Pflege meiner Seelenschale! Den Abend, wölbe auf, ganz engelsgleich! Erstrahle Hell - Glutrose! Um meiner schwachen Hoffnung Blüte.
Sehnsucht
Und wie das Antlitz einer Narbe, ziehst du stumm durch alle Welt und Bilder werden Schnee und jeder Schnee zu Farbe - wie jede Farbe, die aus dem Himmel fällt.
Mein Weinen fließt wie aus dem Meer, und Tränen sind entlegen. Ich höre auf zu reden, will lieber kein Wort sprechen! Und ein Entscheiden wächst aus dem Stummen der Entschlossenheit entgegen.
Thema von Eisenvorhang im Forum Zeitgenössische Lyrik
Wieder son intellektuälles Ding Walther, da kommt in mir direkt der zu schaum.
Ich stoße mich an Deinen Texten wie mit dem Kopf gegen Butter. Eine Wand wäre viel weniger schlimm, glaube mir.
Die Interpunktion hat Urlaub, die getrennten Silben kompoensieren oder dienen als zusätzliche Zäsur. Oder es ist etwas, was ich überhaupt nicht verstehe. Aber! Es muss was mit stilitischen Mitteln zu tun haben. Aber mir fällt keins ein, was dazu passt.
Also bist du entweder jemand, der unterirdisch deut sch spri cht - oder Du denkst Dir was dabei. Letzteres ist der Fall und schwindet im Mantel des Schweigens.
Zum Inhalt und Form. Die Form sieht jeder und der Inhalt ist: zu jeder Zeile könnte man direkt drei Gedichte schreiben oder am besten zehn Gedichte. Es scheint so, als hätte du direkt zehn in einer Zeile untergebracht.
Habe auch schon Wörter vertauscht, ausgetausch, in andere Strophen verschoben und Assoziationen gebildet.
Also:
Dein Gedicht ist wirre aber fesselnd. Ich habe unglaublich Lust das Rätsel zu lösen.
Ein sehr schönes Gedicht, das nüchtern ausgedrückt ist. Was für mich etwas paradox ist, weil Wald alles andere als nüchtern und sachlich ist. Also schon irgendwie. So pauschal darf ich das nicht sagen. Wald ist für mich komplex wie Heimat.
Davon ab, ist der Inhalt noch kritisch konnotiert. Was mir sehr gefällt. Also ich denke mir dabei was Kritisches. Glaube nicht, dass das Dein Impetus war. Oder?
Wieder eine Frage:
Ich denke an den Traum vom Glück Und gehe ruhig und bedacht Ein Stück auf meinem Weg zurück: Wie hold und lau liegt diese Nacht! xXxXxXxX xXxXxxX xXxXxXxX xXxXxXxX
Ist das so gewollt? Wenn ja, warum? Ich frage nur, weil ich lernen mag.
Meine Lösung sähe wie folgt aus:
Ich denke an den Traum vom Glück Und gehe ruhig innig bedacht Ein Stück auf meinem Weg zurück: Wie hold und lau liegt diese Nacht!
Im Raume liegt Dein sanfter Duft begraben, der tief in mir der Lüste Sehnsucht misst die ahnend dich bei mir im Dunkeln wissen, Dich auch an hellen Tagen sehr vermissen.
Und zwischen all den grau umzäunten Zeiten bleibt innerlich nur eins: Das wirklich Schöne! Ich lege meine Hand auf Deine nieder: "Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Ich sehe Dich in Decken reinster Wolle, wie Deine Finger zart das Buch umfassen, und Dein gelocktes Haar, so hell wie Seide, fast tropfend sich auf Schultern niederlassen. Du liest die Mär der ewig weißen Holle - ein Bild, zu schön, um lautlos zu verblassen.
Ich lege meine Hand auf Deine nieder: "Oh lebe wohl, ich sehe Dich nie wieder.."
Mein Leben ist schon lang davongetrieben, vorbei an samtnen Ufern ferner Seen, die unentrinnbar harsch, fast wie geschieden, verflackernd durch mein dürres Leben gehn.
Die Sonne senkt sich wie der Abendton, der beide sich im Zeitenband bemessen und langsam reift der schwarze liebe Mohn - er hat sich oft im tiefen Schlaf vergessen.
Nun ziehen meerumblaute Sonnenlichter im Frühling auf zum letzten Lebensstrahl. Erblicke in der Spiegel Spiel Gesichter vertieft in ihrer Seele große Qual!
Die Vögel ziehn dem bunten Herbst entgegen, sie tragen jedes Wort mit in die Wolken und ziehen fort in Himmel, weit entlegen,
um in der Sanftheit schönem Himmelsreigen mit ihrem Flügelschlage zu umhegen, wofür wir uns von Herzen dankbar zeigen.