Huah! Das kommt aber ungefiltert aus der Seele, als hätte man sie angestochen und dann strömt es hinaus. DAS muss ich noch mehrmals lesen, bevor ich kommentiere, hab jetzt leider keine Zeit. DAS ist wie eine Flut...

Jörn, GUTE NACHT

Ich darf nicht allein sein,
um daran zu denken:
Dass alles an dir nicht für mich ist,
dass es in deinen Blicken verborgen
zu anderen geht.
Ich bekomme die Almosen
deiner Hände,
doch es liegt nicht an dir,
denn ich bin nur
jemand aus meinen Gedichten,
nicht tauglich für die Wirklichkeit
der Liebe.

Zitat von Sirius im Beitrag #302

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denn ich bin nur
jemand aus meinen Gedichten,

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Ich danke dir herzlich, weegee! Und mir geht es gut, meine letzten Texte sind natürlich fiktiv. Meine Muse ist leider nicht immer gegenwärtig und so behelfe ich mir, in dem ich mich in Situationen hineinversetze, gleich welcher Art. Sonst komme ich nie aus meinem Schreibloch.

Sirius

Bittermund

Unkraut im Hirn
Wie die Zeit zwischen
Schwindel und Koma
bei zu viel Morphin
Und die Disteln
auf der Zunge
machen jedes Wort kaputt
Das Verbluten der Vokale
und das Abwehren
des Streichelns aus Mitleid
nahezu zeitgleich
Meinen Schmerz erkennen
andere als Boshaftigkeit
Nicht die tränenden Lippen
sieht man
sondern
nur das Messer im Mund

Macht mir nicht den Mond eckig!
Ich muss doch noch glauben
an die Wunder
unter den Augen,
den Händen
und den Küssen.

Verspottet mir nicht die Sterne!
Ich will sie doch noch erleben,
die Geschichten
unter den Augen,
den Händen
und den Küssen.

Steckt euch eure Welt sonst wohin!
Ich will in eine,
die mich anschaut
mit ihren Augen,
die mich anfasst
mit ihren Händen
und ihren Küssen.

Zitat von Sirius im Beitrag #306

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Steckt euch eure Welt sonst wohin!
Ich will in eine,
die mich anschaut
mit ihren Augen,
die mich anfasst
mit ihren Händen
und ihren Küssen.

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Wichtige Zeilen, Sirius! Zeilen, die wissen, worauf es ankommt!

Liebe Lottegrüße

Ich bedanke mich herzlich bei euch beiden!

Sirius

Nachts am Fenster, wenn im Sturm die
Bäume hin- und herwandern und die
Pappeln dröhnen,
seh ich ihn manchmal kommen und
vorbeihuschen, zu meinen Fenstern sehen
und wieder verschwinden.
Doch ich weiß, wenn ich nicht dran denke,
wenn ich just dieses Mal nicht auf ihn warte,
kommt er aus dem Gehölz, schäbig grinsend,
wirft mir die Scheiben ein und steht dann
wichtig im Zimmer. Und nichts mehr hilft
mir, wenn er ruft: Ich hab dich, Sirius!
Dann nehme ich noch einen letzten Zug
aus der Zigarette..

Er wird sich sicher noch etwas Zeit lassen. Aber wie die letzte Zeile zeigt, bist du gut auf den Besuch vorbereitet.

Die Lakonie des letzten Satzes saugt die düstere Ahnung der vorhergehenden Zeilen in sich auf. Das gefällt, Sirius!

Liebe Lottegrüße

Das freut mich sehr, Lotte! Und etwas Galgenhumor kann ja nicht schaden..
Ich danke dir!

Sirius

Mann am Tisch

Es saß ein Mann am Tisch
und aß genüsslich seinen Fisch.
Von seiner Frau ist nur bekannt,
dass sie vor Stunden weggerannt
und sitzt nun nackt unter dem Dach.
Dort legte sie der Nachbar flach.
Doch intressiert die Frau hier nicht,
dies ist ein sauberes Gedicht.
Es geht nur um den Mann am Tisch:
Der aß genüsslich seinen Fisch.


Hallo!
Müsste es nicht zum Beispiel „und sitzt nun nackig unterm Dach“ heißen, damit das Versmaß stimmt?

Mir gefällt dieses erste lustige Gedicht! Auch wenn Dich die Frau betrügt, schmeckt der Fisch! Man muss die Dinge positiv sehen.

Liebe Grüße
Dilemmaemma

Ja, Dilemmaemma, es kann sein, dass ich die Worte für das Versmaß drehen muss, aber es schert mich nicht, denn die Regeln sind das eine, meine Sprache das andere.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar!

Sirius

Als ich noch über die Dächer ritt,
die Fahne der Wahrheit schwenkend,
da glaubten wir noch an Freiheit,
da lachten und weinten wir zusammen.

Heute laufen rücksichtslose Apps
durch die Straßen,
beten die Obrigkeit und die
Überwachung an.

Menschen sind nur noch Teil
ihrer Geräte,
ihr Geist verschwunden
im Akku.