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RE: Was Karl-Ludwig isst

#106 von Sirius , 06.07.2017 20:44

Perfekt, Karl-Ludwig! Es stimmt, es dauert lange nach dem Anbraten, bis alles schön zusammengeköchelt ist. Aber meine..äh..Liebste macht es einzigartig.
Und du sicher auch. Manchmal liebe ich das Rustikale.

Sirius


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#107 von Jonny , 06.07.2017 21:10

Jetzt macht ihr mir nach 21Uhr noch Hunger, ihr beiden!
Nein ich esse jetzt nichts mehr. Nein.

 
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RE: Was Karl-Ludwig isst

#108 von Sirius , 18.07.2017 20:48

Wie wäre es mit einem Borschtsch?

Man nehme erstens zirka sieben
Fein gehackte rote Rüben.
Dann hacke man den Weißkohl klein,
Tu Zwiebel, Salz und Essig rein.
Mit Hammelfleisch muss das nun kochen,
Auf kleiner Flamme, sieben Wochen.
Jetzt Kaviar mit Wodka ran
Nebst Zimt und frischen Thymian.
Nun schüttet man das Ganze aus
Und ißt am besten – außer Haus.

Mascha Kaleko


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#109 von Letreo71 , 19.07.2017 20:26

Ja, Borschtsch ist wirklich zum Davonlaufen.


Schreiben macht schön.

 
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RE: Was Karl-Ludwig isst

#110 von Jonny , 29.07.2017 18:34

Was gibt's morgen - oder gab es heut zu Mittag, Karle?
Bei mir ist wieder mal tiefgefrorenes aus dem Supermarkt dran.
Kann ja nicht immer nur aus Dosen essen...

Jonny

 
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RE: Was Karl-Ludwig isst

#111 von Karl Ludwig , 31.07.2017 21:10

Ich experimentiere z.Zt. ganz begeistert mit Angusrinderhack. Kleine Bulletten, bzw. Freakadellen formen, in 'GuteButter' scharf anbraten, echt, so hat das Rindfleisch früher tatsächlich mal geschmeckt. Aus dem Brät mache ich mit Sahne eine Soße, dass Du träumst von davon. Dazu Kartoffeln vom Feld. Oder als 'Dolma', gemischt mit Reis als Füllung für alles Mögliche. Nachtisch = Pfirsich Melba mit Halbgefrorenem.

Ansonsten habe ich wohl gerade eine Schreibhemmung. Zur Warnung hänge ich mal aus, was für ein Schwachsinn mir so einfällt (heute), den ich dann in die Tonne treten muss, weil er einfach nur Mist ist!


Erfrorene Träume

Früher gab's ein klares Ziel:
Meine Frau des Lebens!
Verlangte ich damit zu viel?
- Ich suchte sie vergebens …

Und so ging ich meinen Pfad.
Fast normal, mit Weib und Kind.
Gleich zwei Mal. In der Tat
Ohne Fragen, Taub und Blind

Später forschte ich nach Sinn
Wahrheit! Zweck der ganzen Reise!
Als Ergebnis: Heute bin
ich noch immer gar nicht weise

Ich befragte Philosophen
sie erklärten mir exakt
mit viel Blah für diesen Doofen:
Nichts Genaues! Das wär' Fakt!

Meinen auch die Wissenschaften
wenn sie Daten vergleichen
Alles Nichts, aus Nichts erschaffen
und das müsse einfach reichen

Musik, Religion, Philosophie
Wissenschaft, natürliche Natur
Politik, Liebe, Poesie …
Warum, wofür das Alles nur?

Doch die ganzen tiefen Fragen
beschäftigen mich nur marginal
Näher steht mir doch der Magen
und der nächste Moment ... (An dieser Stelle brach ich ab! Das wird nix mehr!)


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#112 von Sirius , 31.07.2017 21:38

Das Gedicht ist doch ganz flott geschrieben, Karl-Ludwig, und wirklich vorzeigbar!
Von deiner Soße schwärme ich jetzt schon, bin ich doch ein Soßenfan!
Danke für das Rezept. Sollte ich jemals von diesem Stuhl vor dem Computer wieder wegkommen und mich endlich mal bewegen dürfen, dann werde ich die Soße mal testen.
Dankeschön dafür.

Sirius


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#113 von Karl Ludwig , 01.08.2017 06:37

Ja Sirius. Solch 'echte' Sossen kann man nicht kaufen, auch wenn 'Gourmet' auf der Verpackung steht. Na gut, manchmal nehme selbst ich auch schnell-schnell eine fertige Pfeffersosse und schäme mich dafür.

Ein wenig Stärke ist gestattet. Kapern kommen auch nicht schlecht, sind aber nicht jedermanns Geschmack. Keine Tomaten ausnahmsweise, die zerschlagen den echten Rindfleischgeschmack. Überhaupt! Ich würze kaum, da das Angusrinderhack schon gesalzen ist.

Dazu Kartoffeln vom Feld, und zwar die, welche irgend eine EU-Norm nicht ganz erfüllen und haufenweise daneben liegen, bis eine türkische Großfamilie alles in den Van lädt und in ihrem Ethno-Food-Kramladen verkauft. Dort gibt es auch gutes Lammfleisch.

Ach ja. Wenn die berühmte Markthalle in Hannover nicht so weit weg und teuer wäre...

Danke, dass Du mein Gedicht anders siehst als ich. Nur! Wie oft habe ich dieses Thema schon verwurstet? Die Unvollkommenheit der Erkenntnis. (Als ob ich WIRKLICH darunter leiden würde)

Dieses Klagen eines großen Geistes, der ich fürwahr nicht bin, aber gerne wäre. Da bietet sich doch die Tiefe der Ungewissheit, bzw. die Ungewissheit der Tiefe förmlich an, im Schnellkochtopf seine Suppe zu wärmen, auf dass jeder auch gewahr werden möge: Hier ist ein ganz Toller! Und sowas von Tief und Klug und so ...


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#114 von Jonny , 01.08.2017 19:42

Karle, dat klingt lecker...
Schmeckt sicher besser als die Bratwürste aus der Plastikpackung, die ich mir gerade mit dem Kartoffelpüree,
ebenfalls aus einer Packung, reingworfen habe. Ich liebe nämlich Packungen, weil da immer schon alles drin ist,
ich muss nur noch erhitzen, notfalls braten - oder einfach in heißes Wasser einrühren - fertisch.
Und in deinem Gedicht, Karle, da steckt noch etwas drin - etwas, worüber du in den ersten Versen begonnen hast nachzudenken.
Ich finde, es würde sich lohnen, es zum Abschluss zu bringen.
Auch dann, wenn sich die Gedanken um das Weshalb und Wieso um die Antwort streiten...

Jonny

 
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RE: Was Karl-Ludwig isst

#115 von Karl Ludwig , 19.08.2017 17:33

Jetzt habe ich das ultimative LeckerSchmeckfleischgericht: Gulasch a la Dekadenz. Viel Arbeit.

1. Frische Bohnen säubern und in Zuckerwasser nach Geschmack lang kochen (Ich bevorzuge leicht al dente), Wasser wegschütten.
2. Feste Kartoffeln kochen.
3. Das teure (48,00 €/kg) irische Dry Aged Beef vom Fett befreien, waschen, abtrocknen und würfeln (ca zwei cm).
4. Fett, Zwiebel, Knobi, Möhrenstreifen und einige wenige, kleine Fleischbröckchen in heisser Butter scharf anbraten. Die Pfanne muss so heiss sein, dass die Butter ausflockt und braun wird, während das Fett und Gemüse mit den Fleischresten fast anbrennt, ebent aber nur fast. Das ist eine kleine Kunst. Ein Schaber und eine Gusseisenpfanne, die noch nie ein Spülmittel oder Seife kennen gelernt hat, sind da recht hilfreich.
5. Einen Teelöffel Mehl drüber streuen und das beigefügte Steakhouse Pfeffer - weniger ist mehr. Salz nach Belieben. Wenn das Mehl auch braun geworden, heisses Wasser dazu, lange, länger, noch länger köcheln lassen. Drei Std. Minimum. Etwas einkochen. Durch ein feines Sieb In einen kleineren Topf abgießen. Brätbasis wegschmeißen. Creme Fresh, eiinige Kapern wie grüne Perlen dazu. Abschmecken.
6. Nochmal Butter SEHR heiss werden lassen und das schiere Fleisch kurz in der Butter anbraten. Dann mit etwas kochendem Wasser übergießen, 5 Min. schmoren lassen, bzw. solange, bis es die richtige Bissfreude aufweist, und die kann man nur testen. Man darf auch einen Schuss Kognag hinzufügen. Salzen erst hinterher.
7. Dazu passt ein Dunkler Roter. Oder Ayran. Ihr wisst doch. Halb Wasser, halb Joghurt viel Salz.
8. Zum Nachtisch: Stachelbeeren aus dem Glas mit SahnequarkJoghurt. Mit Sahne und echter Vanille selbstgeschlagen.

Ich persönlich bepackte nach all den Mühen einen Riesenteller mit Kartoffeln, Bohnen, Gulasch, kippte mir eine Unmenge Soße drüber, griff mir einen Schundroman (unterm Tellerrand festgeklemmt) und nun lächle ich gerade selig wie ein satter Säugling.

Boah.


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#116 von Sirius , 19.08.2017 18:01

Klingt wirklich lecker, dauert aber ewig und ist sauteuer. Aber als Genussmensch (Ich lese auch gerne beim Essen) muss man darüber hinwegsehen. Und wenn man eh Zeit hat..
Danke für das Rezept, Karl Ludwig!

Sirius


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#117 von Karl Ludwig , 20.08.2017 10:44

Heute faulpelze ich, schließlich ist Sonntag. (Ich mittagesse manchmal schon um 10.00 Uhr, wenn ich sehr früh aus dem Bett falle) Von Gestern hatte ich noch echte Fleischbrühe. Zwei Succinies (Verdammt, wie schreibt man die? Echt, ohne Rechtschreibprüfung bin ich doch aufgeschmissen.) gestückelt, dazu geschmissen. Und dann (schäm) mit Maggi, Worchester, Löwensenf, Zucker, Olivenöl und Sojasoße abgeschmeckt.

Nachtisch: Himberjoghurt mit jeder Menge Chemie und intensivem Himbergeschmack, von dem man noch am nächsten Tag etwas hat.

Getränk: Puh. Zur Zeit trinke ich literweise Milch oder selbstgestampften Ayran.

Schmerzen: Vielleicht hole ich mir einige Ibuprophen aus der Apotheke.

Betthupferl: Noch 'n Kawumm und Luftschokolade.

Irgendwie scheine ich mit mir selbst ins Reine gekommen zu sein. So mit Schicksal annehmen, verzeihen - auch und gerade mir selber auch sowieso, einige moralische Schulden begleichen. Dank wem Dank gebührt verteilen - ich habe verdammt viele Menschen gehabt, die es nur gut mit mir meinten.

Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, wie ich meditiere. Techniken, die ich einst erlernte, melden sich wenn Wallung entsteht. Und Wallung entsteht häufig aus Gewohnheit, ich glaube fast, jeder Mensch hat ein Wallungsbedürfnis von, na, sagen wir mal 78 %, völlig unabhängig von eventuellen Gründen. Luxuswallung aus Tradition? Oder aus Lange Weile?

Egal. Oder doch nicht? Wo könnte ich ansetzen, um diese Welt etwas besser zu hinterlassen als vorgefunden. Einfach nur ein netter Kerl versuchen zu sein ist fast unmöglich und außerdem nicht genug. Dagegen anzukochen klappt auch nur bedingt. Das Kiffen macht es zwar lustiger; aber in Wirklichkeit ist es ja gar nicht so witzig, wie man es sich aus Notwehr ironisch bis zynisch batikt.

Aber so richtig juckt mich der Zustand dieser Welt tatsächlich nur wenig. Jedem Menschen sollte klar sein, dass es quasi eine statistische Wahrscheinlichkeit, nein, Gewissheit ist, wenn irgendwannwo eine dieser A-Bomben einen weltweiten Overkill auslöst. Bei, ich glaube, 200.000 Nuklearbumknallkörpern, die weltweit in den Hallen auf ihren Einsatz lauern, kann man Murphys Law als Grundgesetz sehen.

Also. Morgen will ich mal ein echtes Sakrileg begehen. Plebejische Schweinskopfsülze mit proletarischer Remulade aus der Tube und bodenständigen Ofenkartoffeln (aber geschält, mit Butter abgerieben, Salz und Chili). Vielleicht noch ein Spiegelei oben drauf?

Negerküsse sind leider ausgegangen. Schaumküsse habe ich alle nieder gemacht. Makrele will nicht. Tja. Nichts ist vollkommen denn: Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand.


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#118 von Jonny , 20.08.2017 11:09

Ich weiß auch nicht so recht, was ich aus diesem Sonntag herausholen kann, Karle.
Aber jedes Mal, wenn ich deine tollen Rezepte lese, bekomme ich Appetit.
Nur habe ich aber keine Lust zu köcheln. Heute "Morgen" gab es zum Frühstück eine Instant Suppe.
Jetzt trinke ich meinen ersten Kaffee, der trifft sich mit dem letzten Rotwein, den ich vergangene Nacht
aus der Flasche gezwungen habe. Und dann mach ich mir ein paar Dosen auf.
Oder ich hol mir eine Pasta. Aber dazu muss ich mich bewegen. Das stört beim Nachdenken...

Hab einen schönen Sonntag!
Jonny

 
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RE: Was Karl-Ludwig isst

#119 von Sirius , 20.08.2017 12:16

Unsere kama ist Flirt- und Zucchini-Expertin, die weiß, wie man Zucchini schreibt und tonnenweise zubereitet.
Du hast es gut, du kannst kiffen, kochen und filosofieren, an Schweinskopfsülze denken und um zehn Uhr Mittag essen und um zwölf Abendbrot. Dann hast du nachmittags die ganze Nacht für dich.
Bei mir kommt jetzt erst die Sonne auf die Terrasse und in einer halben Stunde kann ich ans Frühstücken denken.
So unterschiedlich ist die Welt zwischen den Zeitzonen.
Und der arme Jonny muss wie immer Instant-Rotwein trinken und ne Dose Kaffee aufmachen.
Und sich auch noch zur Pasta bewegen!
Da frage ich mich doch, ob sich das alles nicht kompatibel koordinieren lässt.
Vielleicht auch ohne Zucchini.

Sirius


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RE: Was Karl-Ludwig isst

#120 von Karl Ludwig , 20.08.2017 12:25

Bestimmt wird eines nicht allzufernen Tages ein Deutschlehrer unter einen Aufsatz schreiben: Hey, dieser Ausatz zur Lauge der Nationalgelegenheiten bekommt 0,5 Sirius.


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